Fußball

Wer Kalajdzic will, muss 25 Millionen bezahlen!

Neun Tage der Transferzeit wieder einmal ein neues Gerücht über Sasa Kalajdzic. Das gefühlt zehnte in diesem Sommer, das fünfte aus England. Die Ungewissheit geht Kalajdzic bereits seit einiger Zeit auf die Nerven. An der Ablöseforderung von Stuttgarts Sportvorstand Sven Mislintat hat sich nichts geändert: Wer Österreichs Teamstürmer haben will, muss 25 Millionen Euro Ablöse bezahlen. Bisher war offenbar keiner der ins Spiel gebrachten Interessenten dazu bereit. Wird das bei den Wolverhampton Wanderers anders sein? Die gewannen in den ersten drei Runden der Premier League kein Spiel, erzielten nur ein Tor. 1:2 in Leeds, 0:0 daheim gegen Aufsteiger Fulham und 0:1 bei Tottenham waren die bisherigen Ergebnisse, mit denen Wolverhampton derzeit als 18. auf einem Abstiegsplatz liegt. Denn Montag Abend feierte Manchester United nach zwei Niederlagen mit dem 2:1 (1:0) gegen Liverpool in Old Trafford den ersten Saisonsieg, bei dem Cristiano Ronaldo erst ab der 86. Minute spielte. Liverpool ist nach den ersten drei Runden ohne Sieg. Das gab es bei Jürgen Klopp zuvor noch nie.

Wolverhampton, der Klub aus den Midlands gehört seit 2016 der chinesischen Fosun-Gruppe, die auch den Schweizer Traditionsklub Grasshoppers Zürich kontrolliert. Seit Jahren gibt es bei Wolverhampton einen Trend zu portugiesischen Trainern und Spielern. Der aktuelle Trainer Bruno Lage kam letztes Jahr von Benfica Lissabon, folgte auf Espirito Santo, der zu Tottenham wechselte, aber bald von Antonio Conte abgelöst wurde. Zum aktuellen Kader von Wolverhampton gehören neun Stürmer, davon vier aus Portugal, je einer aus Spanien, Italien, Mexiko, Brasilien und Südkorea. Das ist Ex-Salzburg-Legionär Hee-Chan Hwang. Keiner der neun ist größer als 1,80 Meter. Offenbar sucht Wolverhampton einen Sturmtank, einen Riesen mit entsprechender Größe. Die Kalajdzic mit zwei Metern hat.

Übersiedelt er tatsächlich von Stuttgart auf die Insel nach Wolverhampton, 20 Kilometer von Birmingham entfernt, dann wäre er dort bereits der zweite Österreicher mit Gardemaßen. Denn 2009 kaufte Wolverhampton von Rapid um 2,5 Millionen Euro Stefan Maierhofer, der noch zwei Zentimeter größer als Kalajdzic ist. Was allerdings nicht zur Erfolgsstory wurde: Nur ein Tor in zehn Spielen. Das war alles, bevor Maierhofer an Duisburg in die zweite Liga verliehen wurde, ehe ihn Red Bull Salzburg 2011 um 1,15 Millionen kaufte. Kalajdzic ist schon zuzutrauen, sich in der Premier League durchzusetzen.

Und was passiert, wenn es auch mit Wolverhampton nichts wird? Dann sieht Mislintat gute Chancen, dass Stuttgarts Fanliebling seinen Vertrag um ein Jahr bis 2024 verlängert. Was auf den erste Blick nicht nachvollziehbar wäre, weil Kalajdzic nächsten Sommer ablösefrei wechseln könnte. Aber der 24 jährige hat nicht vergessen, dass Stuttgart nach seiner schweren Verletzungen (Kreuzbandriss, Schulteroperation) bedingungslos hinter ihm stand. Wer Kalajdzic kennt, weiß, dass er dies sehr schätzt und daher als eine Art „Dankbarkeit“ Stuttgart eine Ablöse bringen will.

 

 

Foto: VfB Stuttgart.

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