Fußball

Wer könnte bei Salzburg auf Oscar Garcia folgen?

Martin Scherb dürfte die einzige Veränderung auf den Trainerbänken der zehn Bundesligaklubs in der Winterpause bleiben. Die Spekulationen, ob es  ausser beim sensationellen Winterkönig Altach  auch beim ersten Verfolger, dem Meister und Titelfavorit  Salzburg, ein neues Gesicht geben könnte, dauerten nur 48 Stunden. Das Dementi von Sportchef Christoph Freund zum Bericht der gut informierten spanischen Sportzeitung „Marca“, wonach Malagas Sportchef Fransesc Arnau unbedingt Salzburgs Meistermacher Oscar Garcia, den er gut kennt, holen will, schloss  das nicht aus. Auch wenn es  stimmte, dass  es keine offizielle Anfrage aus Malaga gab. Freunds Prognose, dass der Elfte der Primera Division  auf Grund finanzieller Sorgen nicht die Mittel habe, um Oscar aus dem Vertrag bis 2018 herauszukaufen, glaubte er wahrscheinlich selbst nicht. Malagas Besitzer ist ein Scheich aus Katar. Abdullah al Thani zahlt diese Ablöse sicher lächelnd aus  seiner Portokassa, wenn er es wirklich will. Er wollte es aber offenbar nicht.

Die Frage, was Oscar Garcia selbst will, ob ihn sein erster Chefjob in der Primera Division  sehr gereizt hätte, stellte sich daher nicht.. Die Verbindung zu seinem ehemaligen Mitspieler Arnau war der gemeinsame Manager  Josep Maria Orobitg, der auch Barcelona-Star Sergio Busquets zu seinen prominenten Klienten zählt. Salzburg wird sicher auch schon nachgedacht haben, wer im Fall der Fälle auf Garcia folgen könnte.  Da gibt es auch eine interne Lösung. Ist es nur Zufall, das nach Damir Canadis Wechsel von Altach zu Rapid Georg Zellhofer, der Sportchef der Vorarlberger, auf Anfrage von Salzburg kein  grünes Licht für Gespräche mit Thomas Letsch, dem 48jährigen deutschen Trainer von Liefering bekam? Letsch gehört schon seit fast zehn Jahren zum Trainerteam von Red Bull, begann in der Akademie bei der U16,  zählte  in der Ära von Roger Schmidt ebenso wie der jetzige LASK-Trainer Oliver Glasner zu seinen Assistenten.

Was ebenfalls für Letsch  spricht: Bei Liefering gingen seit zwei Saisonen bereits einige Spieler, die Salzburg beste Zukunftsaktien sind, jetzt schon Stammspieler sind oder am besten Weg dazu, durch seine Hände. Wie Upamecano, Caleta-Car, Laimer, Samassekou, Schlager oder der Südkoreaner Hwang. Nach Salzburgs Trennung  von Peter Zeidler im Dezember 2015 war er für zwei Spiele der Interimstrainer, bevor Oscar Garcia übernahm. Bei den zwei Partien gelang auch der wichtige 2:0-Heimsieg über  Rapid. Mit der Vertragsverlängerung bei Liefering am Tag nach der Malaga-Entscheidung sicherte sich Salzburg die Personalreserve Letsch gleich bis 2020!

Die externe Lösung? Am deutschen Markt sind derzeit  genug Trainer, die schon in der Bundesliga gearbeitet haben, frei. Fragt sich nur, ob einer, der Österreichs Liga noch nicht kennt, jetzt der richtige Mann gewesen wäre. Ein Österreicher? Auch wenn da alle dementieren werden: Nach der Trennung von Zeidler gab es Kontakte zu Zoran Barisic. Zu einer Zeit, als der bei Rapid noch ausser Diskussion stand, mit seinem Stab für Präsident Michael Krammer als einzigartig galt. Die Kontakte rissen nie ab. Jetzt wäre Barisic frei gewesen. Und er hat zu Recht den Ruf,  junge Spieler gut weiterentwickeln zu können. Darauf wird es bei Salzburg in nächster Zeit ankommen. Wie der Profivertrag für den 18jährigen Offensivspieler aus dem Kosovo,  Mergim  Berisha, zeigte. Er hatte im Herbst unter Letsch  bei Liefering aufgezeigt. Der  neue Malaga-Trainer heisst übrigens Marcelo Romero, kommt aus Uruguay, gehörte schon bisher zum Trainerstab.

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