Fußball

Wer Peter Pacults Ärger nicht versteht, dem ist nicht zu helfen!

Nur ein Heimsieg in der siebenten Runde der Bundesliga. Der gelang Sturm Graz mit 2:1 (1:1) gegen Austria Klagenfurt. Durch ein Tor des Schweizer Innenverteidiger Gregory Wüthrich, das eigentlich nicht mehr zählen hätte dürfen. Es fiel in der 94. Minute, obwohl nur drei Minuten Nachspielzeit angezeigt waren. Wer die Wut von Klagenfurts Trainer Peter Pacult darüber nicht verstehen kann, dem ist nicht mehr zu helfen. Fakt bleibt: Kein Klub wurden in dieser Saison durch Schiedsrichter und VAR so benachteiligt wie der Aufsteiger aus der Kärntner Landeshauptstadt.  So auch in Graz. Beim Sky-Interview nach der Last Second-Niederlage war Pacult anders als in den Sekuden nach Sturms Siegestor wieder ganz ruhig (Bild oben). Dazu musste er sich sehr beherrschen, was nicht leicht fallen konnte.

Es gab Argumente, dass der Tiroler Referee Walter Altmann mit seiner Entscheidung, länger als drei Minuten nachspielen zu lassen, richtig lag. Weil es einen Austausch bei Klagenfurt gab, durch den 30 Sekunden mehr berechtigt waren. Pacult behauptete, diese halbe Minute sie auch bereits vorbei gewesen. Die mindestens ebenso schwere Fehlentscheidung gegen Klagenfurt, wenn nicht sogar die schlimmere, passierte aber bereits nach 31 Minuten, führte nach Klagenfurts schneller Führung durch Cvetko zum Ausgleich von Sturm durch einen von Jakob Jantscher verwandelten Elfmeter. Den gab  Altmann, als Klagenfurts Verteidiger Michael Blauensteiner der Ball nach einer Abwehraktion von Thorsten Mahrer an der Hand traf. Absicht war keine dabei. Video Assistent Referee Andreas Heiss bestätigte die Entscheidung, mit der sowohl er als auch Altmann falsch lagen. Denn nach dem aktuellen Regelwerk der FIFA, das seit Sommer gilt, ist nicht mehr auf Elfmeter zu entscheiden, wenn  kein absichtliches Handspiel vorliegt. Das erklärte  Deutschlands Topreferee Deniz Aytekin Samstag Abend vor den ZDF-Kameras, als er nach dem deutschen Spitzenspiel gefragt wurde, warum  er nicht Elfmeter für Leipzig gab, als der Ball Bayerns Thomas Müller im Strafraum an der Hand traf. Weil keine Absicht dabei war. Offenbar haben sich die aktualisierten Regeln noch nicht bis zu Österreichs Schiedsrichtern herumgesprochen. Daher haben sie Nachholbedarf. Ebenso einige Sky-Kommentatoren.

Solche Fehler kosteten Austria Klagenfurt nicht zum ersten Mal Punkte. Sonntag konnte der Aufsteiger deshalb in der Tabelle nicht an Rapid vorbeiziehen. Was für Rapids letzten Meistertrainer Pacult sicher ein Grund zur Freude gewesen wäre. Den hat ein anderen Ex-Rapidler. Andreas Heraf liegt mit Ried drei Punkte vor Rapid an dritter Stelle. Das mag nur eine Momentaufnahme sein, die aber für Grün-Weiß eher blamabel ist, eher einen Grund zum Nachdenken liefern sollte. Ob die Mannschaft wirklich besser ist wie nach den Niederlagen gegen Hartberg, Altach und Admira behauptet wurde. Sturm liegt nach dem Glückssieg mit Schiedsrichtergnade als Zweiter  schon sechs Punkte vor Rapid.

Foto: Gepa Pictures/Admiral.

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