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Wer solche Spiele gewinnt, der muss aufsteigen: GAK!

Die Fans des GAK konnten auch in St. Pölten jubeln. Über den achten Sieg in neun Runden. Wer solche Partien 3:1 (1:0) gewinnt, im Spitzenduell beim Zweiten St. Pölten vier Chancen in drei Treffer verwandelt, der muss aufsteigen. Das gilt für Zweitliga-Tabellenführer GAK, der schon acht Punkte Vorsprung auf die Niederösterreicher hat: „Das ist gar nichts“, behauptete Trainer Gernot Messner, „weil die Saison ist noch lang. Wir bleiben demütig“. Auch wenn da schwerfallen mag. Denn es scheint wirklich alles für die „Roten“ aus Graz zu laufen, die letzte Saison in der letzten Runde den Aufstieg in Dornbirn vergaben.

64 Prozent Ballbesitz für die Verlierer, das zählt nicht. Aber 13:7-Torschüsse, das sagt schon mehr. Es war schon etwas Glück für den GAK dabei. Weil St. Pöltens Routinier Dario Tadic beim Stand von 0:1 mit einem schwach geschossenen Elfmeter vor dem Sektor mit den Grazer Fans am herausragenden Tormann Jakob Meierhofer, dessen Laufbahn in der Admira-Akademie begann, scheiterte. Weil bei 1:1 der Wiener Schiedsrichter Alain Sadikovski nach einem Kopfball von St. Pöltens Kapitän Christian Ramsebner schon auf Tor und die 2:1-Führung St. Pöltens entschied, dies aber wieder zurücknahm. Die TV-Bilder lieferten keinen Beweis,ob Meierhofer den Ball auf oder hinter der Torlinie abwehrte. Es muss einen anderen Grund gegeben haben, warum Sadikovski das Tor doch nicht gelten ließ. Wegen eines Fouls von Ramsebner, der sich aufstützte, oder wegen einer Abseitsstellung von Kevin Manzialo, die Meierhofer behinderte?  Sadikovski verriet es nicht. Er verweigerte Interviews. Das war auf jeden Fall die falsche Entscheidung.

Beim GAK begannen Messner und Sportchef Dieter Elsneg im Jänner 2022. Seither geht es kontinuierlich aufwärts, auch dank guter Personalentscheidungen. Die Sommer-Transferzeit scheint ihnen sehr gut gelungen zu sein. Alle Tore gingen auf das Konto von Neuerwerbungen: Die Führung erzielte Christian Lichtenberger, der Nachfolger des als unersetzlich gehaltenen Routiniers Michael Liendl. An dessen Standards kommt der 27 jährige, der aus Lafnitz geholt wurde, nicht heran, aber es war in St. Pölten bereits sein fünfter Treffer. Die Vorarbeitet lieferte ein anderer Neuer, Daniel Maderner, mit der Ferse. Die unerwartete 2:1-Führung im Finish gelang Kamerun-Stürmer Michael Cheukoua mit dem ersten Torschuss der zweiten Hälfte. Er kam im Sommer ablösefrei aus Lustenau. Ebenso wie der Schütze des 3:1, Jan Stefanon, der eine Minute zuvor eingewechselt wurde. Alle Neuen kostete keine Ablöse.

Auch mit dem Eintausch von Stefanon hatte Messner ein glückliches Händchen, der sich einmal auch selbst korrigierte: Zur zweiten Hälfte stellte er von Viererkette auf Fünferabwehr um. Das machte den GAK eher schwächer. Das sah auch Messner ein, wechselte nach St. Pöltens Ausgleich wieder auf Vierabwehr zurück. Dann fielen noch die entscheidenden Tore. Bei St. Pölten gibt’s logischerweise Durchhalteparolen. Sportchef Tino Wawra hat ein Argument aus seiner letzten Saison bei Blau Weiß Linz parat: In der lagen die Linzer nach zehn Runden ebenfalls acht Punkte hinter dem damaligen Tabellenführer Amstetten zurück, stiegen aber im letzten Moment doch in die Bundesliga auf. Aber derzeit sieht es nicht aus, als sollte sich der GAK Platz eins noch einmal nehmen lassen. Bundesliga-Absteiger Ried deklassierte zwar Horn 5:0 (2:0), hat aber elf Punkte weniger als der Tabellenführer.

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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