Fußball

Werder Bremen braucht Notkredit: Romano Schmid muss aus Wolfsberg zurück

Nach Schalke 04 funkt auch Werder Bremen in der deutschen Bundesliga aus finanziellen Gründen SOS. Diese Saison droht dem Klub mit Österreicher-Tradition  (Bruno Pezzey, Andi Herzog, Heimo Pfeifenberger, Zlatko Junuzovic, Sebastian Prödl und Marko Arnautovic) bei dem derzeit der Tiroler Verteidiger Marco Friedl unter Vertrag steht, wegen der drohenden Corona-Krise 45 Millionen Euro Verlust. Daher soll laut Geschäftsführer Klaus Filbry ein Notkredit in zweistelliger Millionenhöhe aufgenommen werden, dazu begibt sich der vierfache Meister auf Suche nach einem Investor für die Werder-Fußball-AG. Kosovo-Stürmer Milot Rashica soll in der nächsten Transferzeit verkauft werden, obwohl er nicht so viele Millionen wie zunächst erhofft bringen wird. Werder Bremen muss kleine Brötchen backen. Aber das ist nicht allein der Grund, warum zur neuen Saison Österreichs U 21 Teamspieler Romano Schmid an die Weser beordert wird. Wenn er Pech hat, dann kommt er zu einem Zweitligisten. Denn Bremen schwebt vor den letzten neun Runden als Drittletzter in akuter Abstiegsgefahr.

Der Grazer gehört seit Jänner 2019 dem norddeutschen Traditionsklub. Im Sommer 2017 feierte er mit 17 Jahren sein Bundesligadebüt bei Sturm, als dort noch Franco Foda Trainer war, avancierte zum ersten Torschützen, der nach 2000 geboren wurde. Dennoch wollte er partout nach Salzburg zum Meister. Wo er aber in eineinhalb Jahren nur zu einem Einsatz in der Bundesliga gekommen war, meist in der zweiten Liga bei Liefering spielte. Schmids Berater Thomas Böhm (Bild oben) nützte seine guten Kontakte nach Bremen, überzeugte Sportchef Frank Baumann vom Potenzial des damals 19 jährigen. Aber kaum wurde er von Salzburg um eine Million Euro Ablöse geholt, verlieh ihn Bremen für eineinhalb Jahre nach Wolfsberg, ohne dass er einmal für Werder gespielt hatte.  Wo sich Schmid gut entwickelte, unter anderem in der Europa League aufzeigte. Das blieb in Bremen nicht unbemerkt. Wahrscheinlich hätte ihn Werder auch ohne derzeitige Corona-Krise geholt. Baumann sieht in Kreativspieler Schmid künftig „ein festes Mitglied unserer Bundesligamannschaft“

Die Corona-Pause macht derzeit nicht nur Schalke und Bremen größte Sorgen. Hans Jörg Watzke, der Boss von Borussia Dortmund, bei der es keine Finanzsorgen gibt, behauptete Sonntag auf „Sky“, ohne Fortsetzung durch Geisterspiele würde die ganze Bundesliga absaufen. Eine deutliche Warnung. Darum warten alle ebenso sehnsüchtig auf das grüne Licht durch die Politik für den Start. Wie in Österreich, wo der 16.Mai für das Cupfinale und der 23.Mai für den Beginn des Liga-Play-off geplant sind. In der Schweiz gelten der 20. oder 30. Mai als mögliche Termine. In anderen Ländern ist die Lage noch ziemlich verworren. Belgien wird erst am 4. Mai entscheiden, ob es beim Abbruch der Saison bleibt. Der ist in Holland bereits fix. Auf die Nominierung der Europacupteilnehmer durch den Verband (Ajax Amsterdam für Champions League, Alkmaar für Qualifikation zur Königsklasse, Feyenoord, PSV Eindhoven und Willem II für Europa League) folgten Kritik und Klagedrohungen. Die Fans von Willem II in Tilburg veranstalteten hingegen jubelnd eine Autokorso, den die Polizei  rasch stoppte. In vier Topligen ist die Lage noch total ungewiss:

In England darf derzeit noch nicht trainiert werden, gilt der 8.Juni  als möglicher Starttermin. Existiert weiterhin der Plan, die Spiele bis 31.Juli nur im Londoner Wembley-Stadion und im St.Georges´Park, dem nationalen Fußballzentrum auszutragen.

Spaniens La Liga droht bei einem Abbruch ein Schaden von einer Milliarde Euro. Auch bei Geisterspielen würde er mit 350 Millionen noch gigantisch groß sein Nach derzeitigem Stand wird auch in Spanien Publikum in den Stadien erst 2021 erlaubt sein. Ligachef Javier Tebas glaubt an den 6. Juni als Start, der Gesundheitsminister hingegen nicht. Droht  Klubs mit Strafverifizierungen, wenn sie sich weigern sollten, zu spielen.

In Italien träumten Super-Optimisten von einem Start am 24. Mai. Da bis 2.August gespielt werden darf, wäre aber die große Eile nicht geboten. Der Plan: Alle Mannschaften sollen in Sportzentren, wie etwa in Coverciano bei Florenz, in eine dreiwöchige Quarantäne gehen und regelmäßig getestet werden, wenn die Saison beendet wird. Im Gespräch war auch, alle Spiele in Rom auszutragen. Seit Sonntag Abend wissen die Serie A-Klubs, dass sie ab 18.Mai wieder trainieren dürfen.

In Frankreich sind alle Veranstaltungen bis Juli verboten. Paris St.Germain-Trainer Thomas Tuchel hat seine Mannschaft seit 11.März, seit dem Aufstieg ins Viertelfinale der Champions League im Geisterspiel gegen Borussia Dortmund, nicht gesehen. Training soll erst ab 11. Mai möglich sein. Der 17. Juni gilt als möglicher Termin für den Start ohne Zuschauer.

Unbeeindruckt ist von allem offenbar Schweden. Dort wird der Start der Eliteliga für 14.Juni geplant. Mit Publikum.

 

 

Foto: Thomas Böhm Sports Management GmbH .

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