Fußball

Werder Bremen entdeckte bei Rapid nichts interessantes

Grün-Weiß aus dem Norden Deutschlands war Sonntag zu Besuch bei Grün-Weiß in Hütteldorf. In Person von Sportchef Frank Baumann, der für Fast-Aufsteiger Werder Bremen einen zentralen Mittelfeldspieler, der vor der Abwehr agierte, suchte und beobachten wollte. Doch Baumann bekam beim 1:1 zwischen Rapid und Sturm Graz  nichts interessantes zu sehen, was ihn bewogen hätte, nochmals selbst zu kommen oder seine Scouts zu schicken. Weil das fußballerische Niveau schlicht und einfach zu bescheiden war. In einem Match, in dem mehr gegen den Ball gearbeitet als mit dem Ball gespielt wurde, in dem es mit wenigen Torschüsse der Runde gab, aber die meisten Fouls. 13 Torschüsse im Vergleich zu 18 bei WSG Tirol – Ried, 20 bei LASK – Altach, 26 im Kärntner Derby, je 28 bei Red Bull Salzburgs Kantersieg gegen Austria (davon 25 vom Meister, der um 12 mehr hatte als Rapid und Sturm zusammen)  und bei Hartbergs 2:0 in der Südstadt gegen Admira.

35 Fouls gab es im Allianz-Stadion (19 von Rapid). Um 20 mehr als in Salzburg, 17 mehr als in Klagenfurt, elf mehr als in der Südstadt, neun als in Pasching und fünf als am Innsbrucker Tivoli.  Zahlen, die zu denken geben müssten. Rapids Robert Ljubicic (Bild oben), der auf der Position spielte, für die Baumann eine Verstärkung sucht, war das  Zweikampfmonster in dieser „Kampforgie“. Er gewann 90 Prozent seiner Zweikämpfe, der beste Wert aller Feldspieler.  Aber mehr in Erinnerung blieb, dass es spielerisch eine seiner schwächsten Darbietungen in dieser Saison blieb. Zu wenig, um sich für eine europäische Topliga zu empfehlen.

Wenn man schon Österreich und Deutschland vergleichen will: In beiden Ligen sind vorzeitig Platz eins und zwei vergeben. In Deutschland drei Runden vor Schluss an Bayern München und Borussia Dortmund, in Österreich vier Runden vor Ende an Salzburg und Sturm Graz. Es geht praktisch nur noch um Rang drei. Bei Sturm sieht man das wegen der Nachwirkungen des Rapid-Spiel noch nicht so: Mittwoch fehlen daheim im Spitzenduell gegen den Mister zwei Gesperrte (Abwehrchef Gregory Wüthrich und Torjäger Rasmus Höjlund, der es in nur zehn Partien auf fünf gelbe Karten brachte), dazu drei Verletzte, für die vielleicht die Saison beendet sein könnte: Ion Gorenc Stankovic, Otar Kiteishvili und Anderson Niangbo.

Die Saison beendet wird auch für Rapids Kapitän Christoph Dibon sein. Beim Zweikampf mit Höjlund riss das innere Seitenband im rechten Knie. Zwar ist keine Operation notwendig, das Verletzungspech wird ihm sicher wieder einmal zu denken geben. Und macht die Entscheidung für Sport-Geschäftsführer Zoran Barisic in Sachen Vertragsverlängerung mit dem 31 jährigen nicht einfacher. Bei Rapid sind Mittwoch gegen Austria Klagenfurt die Sonntag gesperrt gewesenen Emanuel Aiwu und Kevin Wimmer wieder dabei,aber es fehlt der gesperrte Trainer Ferdinand Feldhofer. Bei der Mannschaft des letzten Rapid-Meistertrainers Peter Pacult ist die Personalsituation auch besser als bei der Derbyniederlage: Turgay Gemicibasi, Christopher Cvetko und der schnelle Schwede Alex Timossi Andersson stehen ihm wieder zur Verfügung.

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