Fußball

Werder Bremen verzichtet auf den Psychologen aus Oberwart

Zlatko Junuzovic, Sebastian Prödl und Martin Harnik kennen ihn noch aus ihrer Zeit bei Werder Bremen.  Den Professor der Sportpsychologie aus dem Burgenland, an dem sie sich bei Bedarf mit ihren Problemen werden konnten. Aber seit Tagen benötigt Werder die Dienste des in  Oberwart geborenen Andreas Marlovits nicht mehr. 144 Spiele lang war er ab April 2016 dabei, davon 91 unter dem amtierenden Trainer Florian Kohfeldt. Jetzt in höchster Abstiegsnot mit bevorstehendem schweren Programm in den kommenden zwei Wochen (zweimal gegen Eintracht Frankfurt, daheim in der Bundesliga, danach auswärts im  Pokal-Viertelfinale, dann in Berlin gegen Hertha BSC und daheim gegen Leverkusen) legt Werder Bremen auf seine Tätigkeit keinen Wert mehr.

Werder Bremen war nach dem 1.FC Köln (vor Peter Stögers Zeit) und Wolfsburg, wo er erfolgreich im Abstiegskampf agierte,  bereits der dritte deutsche Klub, für den Marlovits, der eine Professur an der Business School Berlin hat, die Spieler psychologisch betreute und coachte. In Österreich war Kapfenberg in der Trainerära von Werner Gregoritsch seine erster Verein, danach folgte zweimal St.Pölten. Zunächst in der zweiten Liga unter Martin Scherb, später unter Karl Daxbacher beim Aufstieg. Die Methode von Marlovits in wenigen Worten: Ansehen, analysieren, Veränderungen vorschlagen.

Bei einem Negativlauf, wie ihn Werder Bremen elf Runden vor Schluss als Vorletzter derzeit hat, muss normal der Trainer gehen. An der Weser beim Traditionsklub ticken die Uhren anders. Da darf der Trainer selbst bis zum Abstieg bleiben, weil man von seiner Arbeit überzeugt ist, gibt es stattdessen Änderungen  beim Staff rund um  37jährigen Kohfeldt.  Etwa bei dem von ihm als grundsätzliche Begleitung installierten Marlovits. Die simple Begründung von Sportchef Frank Baumann klingt einleuchtend: „Seine Maßnahmen blieben wirkungslos!“ Das könnte man aber auch von Kohfeldt behaupten. Aber ihn sehen viele noch als den Trainer, unter dem Werder für attraktiven Fußball stand, eine gute Ausstrahlung hatte, Nicht nur Marlovits musste gehen. auch ein Fitnesstrainer. und ein Physiotherapeut. Baumann glaubte sogar, dass die Trennung vom Psychologen für neue, positive Impulse sorgen könnte.

Foto: Werder Bremen Media.

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