Fußball

Wie gut ist Bayern ohne Lewandowski? Hasenhüttl baggert an Grillitsch

Als Bayern München Anfang Februar Hoffenheim im Achtelfinale des DFB-Pokals daheim 4:3 besiegte, erzielte Robert Lewandowski (Bild oben) zwei Kopftore. Wenn Bayern Samstag in Hoffenheim die Tabellenführung in der Bundesliga verteidigt muss dies ohne seine Top-Torschützen, der in der Liga für 25 Treffer, in der Champions League für elf sorgte, geschehen.  Mindestens vier Wochen fehlt den Bayern einer ihrer Leader. der Anbruch der Schienbeinkante am linken Knie setzt ihn für mindestens sechs Partien außer Gefecht. Angefangen in Hoffenheim, dann weiter Dienstag im Schlager des Pokal-Viertelfinales bei Schalke, das live in Servus-TV zu sehen sein wird. Sein Comeback könnte Lewandowski frühestens am 4. April beim Spitzenspiel in Dortmund feiern. Aber selbst das  Viertelfinale in der Königsklasse in den zwei Wochen darauf wackelt.

Lewandowski bereitete bereits mit der Verletzung beim 3:0 über Chelsea in London am Dienstag zwei Tore vor, erzielte eines selbst. Irre. Jetzt muss Trainer Hans Flick Alternativlösungen suchen, Lewandowski fehlte seit 2014 nur in zwölf Partien, von denen Bayern nur zwei verlor. Aber ohne seinen 25 Ligatoren wäre Bayern in der Tabelle derzeit nicht Erster, sondern nur Fünfter mit 13 Punkten Rückstand auf RB Leipzig. Einen zweiten Mittelstürmer hat Bayern bewusst nicht im Kader, weil Lewandowski immer spielen will, eigentlich keinen Konkurrenten neben sich duldet. Also spricht vieles für Serge Gnabry, den zweifachen Torschützen gegen Chelsea, als Lewandowski-Vertreter im Zentrum. Das 18 jährige Supertalent Joshua Zirkzee, vor Weihnachten als Joker Siegtorschütze gegen Freiburg und Wolfsburg, spielt nur in der dritten Liga bei Bayern II von Beginn an, für die Bundesliga gilt er als Alternative auf der Bank.

Hoffenheim gelang in der Hinrunde ein 2:1-Coup in München, der damals die Ablöse von Niko Kovac als Bayern-Trainer einleitete. Der bis dahin unauffällige Armenier Sargis Adamyan, der für beide Tore sorgte, fehlt nach einer Sprunggelenksoperation bis Saisonende. Ebenso Ex-Salzburg-Torjäger Munas Dabbur  mit einem Riss der Bizepssehne am Knie. Auch ein bittere Nachricht für Israels Teamchef  Andi Herzog vor dem Play-off um das EM-Ticket Ende März. Auch Hoffenheim hat Stürmersorgen. Von den drei Österreichern werden sicher Christoph Baumgartner und Florian Grillitsch beginnen. Der könnte im Sommer laut einer Klausel aus dem Vertrag bis 2022 aussteigen. Würde für Vereine aus kleineren Ligen 20 Millionen Euro Ablöse kosten, für Klubs aus der Premier League 25 Millionen. Das vereinbarte sein Berater Thomas Böhm vor einem Jahr bei der Vertragsverlängerung mit Hoffenheims Sportchef Alexander Rosen. Damals hatte sich Tottenham nach dem 24 jährigen Niederösterreicher erkundigt. Jetzt baggert Österreichs  Trainer in der Premier League, Ralph Hasenhüttl, mit Southampton an ihm, Arsenal und Newcastle scouten den Mittelfeldspieler. Grillitsch und Böhm wollen die Entscheidung noch vor der Europameisterschaft im Juni fällen.

In der zweiten Liga bangt Tabellenführer Arminia Bielefeld um seinen Österreicher Manuel Prietl. Der brach sich letzten Sonntag beim 1:0 gegen Hannover die Mittelhand. Eine Manschette soll den Einsatz am  Sonntag gegen Abstiegskandidat Wehen Wiesbaden mit Österreichs Teamtorhüter Heinz Lindner möglich machen. Bereits Samstag ist Louis Schaub mit dem Hamburger SV im Erzgebirge gegen Aue gefordert. Nach der Derbypleite gegen St. Pauli und dem Rückfall auf Rang drei darf im Aufstiegsrennen nichts mehr passieren. Aue ist in diesem Jahr noch sieglos, erzielte in den letzten fünf Partien nur ein Tor. Dominik Wydra, früher Nebenspieler von Schaub bei Rapid, hat nur einen Stammplatz auf der Bank. Ebenso Landsmann Philipp Zulechner.

Foto: TSG Hoffenheim.

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