Mit dem bisher letzten Slowenen im grün-weißen Dress machte Rapid sehr gute Erfahrungen. Das war Robert Beric, der für viele Tore sorgte und dessen Wechsel zu St.Etienne im Sommer 2015 Millionen in die Kassa spülte. Jetzt ist er der Hoffnungsträger bei Chicago Fire, . Wenn sein slowenischer Nachfolger bei Rapid ebenso einschlägt wie Beric, dann hat Sport-Geschäftsführer Zoran Barisic mit dem sechsten Neuen seiner Ära nach Thorsten Schick, Max Ullmann, Koya Kitagawa, Filip Stojkovic und Ercan Kara von denen drei Legionäre sind, einen guten Griff gemacht. Dejan Petrovic ist der bisher jüngste, den „Zoki“ an das Hütteldorfer Land zog, seit 12. Jänner 22. Begleitet von Lobeshymnen: Barisic kannte ihn seit seiner Trainerzeit bei Olimpija Laibach, Petrovic spielte im Herbst in allen 20 Partien des Überraschungszweiten FK Aluminj von Beginn an, wurde nur einmal im Finish ausgetauscht. Barisic verhandelte mit ihm in Slowenien bereits vor dem Rapid-Trainingslager in Belek. Zu einem Zeitpunkt, als das grüne Licht für letztlich gescheiterte Verhadlungen von Dejan Ljubicic mit Chicago Fire och nicht konkret war. Petrovic kam bereits achtmal in Sloweniens U 21 zum Einsatz, soll im Blickpunkt der europäischen Topligen gestanden sein: „Er ist sehr willig und charakterstark, wolle unbedingt zu Rapid“, versicherte der Sport-Geschäftsführer, der die größten Stärken des Neuzugangs, der sowohl auf der Sechser-als auch Achterposition eingesetzt werden kann, im Passspiel sah.
So weit und gut. Klingt alles plausibel. Offenbar muss Petrovic auch besser sein als alle Jungen aus dem eigenen Nachwuchs, für diese zwei Positionen, die mit im Trainingslager waren. Wie Dalibor Velimirovic, Lion Schuster oder Nicholas Wunsch. Muss mehr sein als ein junger Spieler, der sich erst zurecht finden muss, wie Trainer Didi Kühbauer diese Hoffnungen vor zwei Tagen bezeichnete. Denn ansonst hätte Rapid den Abgang von Ljubicic, zu dem es dann doch nicht kam, mit einer internen Lösung kompensieren können. Offenbar muss Barisic bei Petrovic auch mehr Potenzial sehen als bei Srdjan Grahovac, sonst hätte er nicht zugegriffen. Das sind also ziemlich hohe Erwartungen in den zweiten Winterkauf. Nur beim Interesse der europäischen Topligen an Petrovic ist etwas Skepsis erlaubt. Wäre das Interesse wirklich groß gewesen, hätte ihn Rapid nicht bekommen. Obwohl der ehemalige Barisic-Assistent bei Laibach, Slobodan Grubor (früher Trainer bei Wolfsberg, davor 13 Jahre lang Spieler in Österreich) jetzt Trainer von Aluminj ist. Und dann hätte Petrovic sicher mehr als eine sechsstellige Summe gekostet.
Den letzten Testgegner vor dem Start in die Bundesliga musste Rapid kurzfristig wechseln. Senica aus der Slowakei sagte ab, kommt nicht nach Wien, daher spielt Rapid Samstag gegen den Vorletzten der zweiten Liga Horn, den Ex.Klub von Kara. Da sind weder Petrovic noch Ljubicic dabei. Die Austria bestreitet mit zwei Mannschaften quasi zwei Generalproben für den Start in Altach: Gegen die OÖ Juniors und Ruzomberok, den Vierten aus der Slowakei.