Eishockey

Wie Real Madrid im Eishockey: Pittsburgh

Eine Woche zuvor verteidigte Real Madrid erfolgreich den Titel in der Champions League. Seit Sonntag Abend sind die Pittsburgh Penguins das Real Madrid des Eishockeys: Mit dem 2:0 bei den Nashville Predators gewannen sie den Stanley Cup mit 4:2-Siegen den zweiten Mal hintereinander. Zwar nicht wie Real Madrid im Fußball als erste Mannschaft, aber als erste seit 19 Jahren, seit den Detroit Red Wings 1998. Insgesamt sind die Penguins zum fünften Mal Stanley Cup-Sieger, den entscheidenden Sieg feierten sie dabei jeweils auswärts.

Zum dritten Mal hielten Kapitän Sidney Crosby und der russische Center  Ewgeni Malkin den 15,5 Kilo schweren und 89,54 Zentimeter  hohen Pokal in die Höhe. Superstar Crosby wurde wie im Vorjahr zum wertvollsten Spieler der Play-offs gewählt. Das sechste Duell der Finalserie stand im Zeichen herausragender Torhüter: Nashvilles Finne Pekka Rinne und Matt Murray hielten je 27 Schüsse, bei Murray reichte das zum zweiten Shut-Out hintereinander und zu seinem zweiten Stanley Cup. Als der 23jährige Murray zu Beginn des zweiten Drittels geschlagen war, ließ Head Kevin Pollock das Tor von Colton Sissons nicht zählen. Eine Fehlentscheidung. Sissons avancierte endgültig im letzten Drittel zum Pechvogel des Abends: Einen Sitzer vergeben, dann die Stange getroffen. Das Verhängnis für Nashville passierte 1:35 Minuten vor Schluss, als der Schwede Patrick Hörnqvist gegen seine frühere Mannschaft mit einem Schuss von hinter der Torlinie via Rinnes Rücken traf. Mit Carl Hagelin gab es als Draufgabe einen zweiten schwedischen Treffer, als Rinne nicht mehr am Eis war.

Mit Pittsburgh jubelte ein Schweizer: Der 39jährige Verteidiger Mark Streit ist im 12. Jahr seiner NHL-Karriere der erste Schweizer Feldspieler, der den Stanley Cup gewann.  Zuvor gelang dies dies nur Schweizer Torhütern, David Aebischer (Colorado Avalanche) und Martin Gerber (Carolina Hurricanes).  Streit spielte früher mit drei österreichischen  NHL-Legionären zusammen: Mit Thomas Vanek und Michael Grabner bei den New York Islanders, bis zum Frühjahr mit Michael Raffl bei den Philadelphia Flyers. Dann holten ihn etwas überraschend Pittsburghs General Manager Jim Rutherford und Coach Mike Sullivan. Im Finale war Streit überzählig, aber da er dreimal im Semifinale gegen die Washington Capitals zum Einsatz gekommen war, hielt auch er den Stanley Cup am Eis der Bridgestone Arna in die  Höhe. Ans Karriereende denkt Streit nicht. Eine Saison will er schon noch anhängen!

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