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Wie viel ist noch im Tank von Salzburg, Sturm und Austria? Rätsel um Fitz

DOMINIK FITZ (UEFA EUROPA CONFERENCE LEAGUE: FK AUSTRIA WIEN - HAPOEL BEER-SHEVA FC); © FOTObyHOFER/Christian Hofer, 08.09.22

Von Sonntag Abend bis 10. Februar macht die Bundesliga die längste Winterpause aller Zeiten. Wegen der Wüsten-WM in Katar. Die zwölf Klubs haben verschiedene Pläne, die drei Monate vor den letzten sechs Partien des Grunddurchgangs zu überbrücken. Zum Teil mit Testspielen. Meister Red Bull Salzburg trifft beispielsweise Anfang Dezember im Rahmen eines Kurztrainingslagers in Maltas Hauptstadt La Valletta auf Inter Mailand, Rapid empfängt in Hütteldorf das deutsche Schlusslicht Schalke 04. Bei Sturm Graz  rief Sportchef Andreas Schicker einen „Entwicklungsmonat“ mit sechs Spielen aus. Der Plan von Austrias Trainer Manfred Schmid: Zwei Wochen Regenerationstraining, dann drei Wochen Urlaub bis zum Vorbereitungsstart am 3. Jänner.

Sonntag geht es darum, wie viel Punkte Vorsprung auf Sturm Graz Tabellenführer Salzburg in die Winterpause mitnimmt. Derzeit sind es vier. Das entscheidet sich auch in Klagenfurt, wo Salzburg am 27.November 2021 mit 1:2 beim damaligen Aufsteiger unerwartet die erste von zwei Niederlagen in der letzten Saison bezog. Im Frühjahr revanchierten sich die „Bullen“ mit einem 6:0 im Wörthersee-Stadion. Kann ihnen dort Sonntag wieder eine  Niederlage passieren? Salzburg, Sturm und Austria genossen eine Woche mit nur Training, ohne Champions, Europa und Conference League als Zusatzbelastung. Salzburgs Kapitän Max Wöber nannte dies ein „ungewöhnliches und angenehmes Gefühl“. Daher wollten sie nochmals alles raushauen, was sie im Tank haben. Aber wie viel ist es?

Salzburg und die Austria plagen zum Unterschied von Sturm Personalprobleme. Bei Salzburg gibt es außer den Langzeitverletzten Fernando und Nicolas Capaldo noch vier Ausfälle (Lucas Gourna Douath, Oumar Solet, Andreas Ulmer, Dijon Kameri), vielleicht sogar sechs, da Nicolas Seiwald und Sekou Koita erkrankt sind. Bei Strahinja Pavlovic, Noah Okafor und Luka Sucic könnte im Hinterkopf auch mitspielen, keine Verletzung und damit die WM-Teilnahme mit Serbien, der Schweiz und Kroatien zu riskieren. Sturm kann beim LASK die Bestbesetzung vor ausverkauftem Haus aufbieten. Beide Mannschaften sind „Spezialisten“ für das letzte Match in einem Kalenderjahr. LASK verlor keines seit dem Wiederaufstieg, Sturm seit der Ligareform. Ein direktes Duell gab es dabei auch. Vor drei Jahren in Pasching. Sturm führte 3:0, der Endstand hieß 3:3. Es wird Sonntag das letzte Bundesliga-Heimspiel des LASK in Pasching. Das nächste am 25. Februar gegen Austria Lustenau wird schon im neuen Linzer Stadion kurz nach der Eröffnung in Szene gehen.

Für die Wiener Austria geht es darum, das Tief von Wolfsberg zu nützen, um unter den ersten sechs zu überwintern. Der beim 0:0in Innsbruck gesperrte Lucas Galvao ist wieder dabei, ansonst gibt es keine „Verstärkungen“ von zuletzt ausgefallenen Spielern. Es kann sogar passieren, dass Verteidiger Reinhold Ranftl wegen Schulterproblemen passen muss. Trotz aller Personalprobleme zeigt ein Vergleich zur Saison 2021/22 die violetten Fortschritte: Damals nach 15 Runden 17 Punkte, jetzt wären es ohne Punkteabzug 23. Dieses Kapitel könnte in der Trainerfrage brisant werden: Weil der Vertrag von Manfred Schmid sich automatisch verlängert, wenn die Austria einen internationalen Startplatz erreicht. Was passiert, wenn der wegen des Punkteabzugs, für den Schmid gar nichts kann, verpasst wird? Die vernünftigste Lösung heißt: Vertrag mit Schmid auf jeden Fall verlängern, weil er einen guten Job macht.

Austrias Bester in der Herbstsaison hieß sicher Dominik Fitz (Bild oben). Der 23 jährige machte einen unübersehbaren Sprung nach vorne. Nicht nachvollziehbar ist, warum er trotzdem nicht zum Perspektivkader gehört, mit dem Teamchef Ralf Rangnick übernächste Woche trainiert. Fitz hat sicher eine Perspektive. Das Argument von den Jahrgängen 2000 bis 2005, die für den Lehrgang in Kroatien vorgesehen sind, zieht nicht. Fitz wurde im Juni 1999 geboren. Sechs Monate Unterschied können in Wahrheit für die Perspektive eines Spielers keine Rolle spielen.

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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