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Wie viele Fans halten Salzburgs Aufstiegshelden die Treue?

Im März 1985, als Rapid mit einer 5:0-Gala gegen Dynamo Dresden in der Erfolgsära von Otto Baric den Aufstieg ins Semifinale des Europacups der Cupsieger geschafft hatte. 15.000 Fans im Hanappi-Stadion jubelten vor Begeisterung. Drei Tage später kamen in der Meisterschaft gegen Eisenstadt nur 5000, sahen ein 1:1. Muss Red Bull Salzburg drei Tage nach de umjubelten Aufstieg gegen Borussia Dortmund mit einem ähnlichen Phänomen auch Sonntag gegen die Austria leben? Trainer Marco Rose gab sich bereits Donnerstag Abend keine Illusionen hin: „Wenn ich Sonntag nach oben gucken werde, sind die Ränge sicher nicht so voll.“ Geht es nach den Rapid-Maßstäben von 1985 kämen Sonntag 9840 Zuschauer zum Duell gegen Austria. Oder kommen bei dem angesagten Rückkehr des Winters noch weniger? Hätte der Vorverkauf für das Viertelfinale gegen Lazio Rom schon begonnen, wären sicher bereits mehr Karten abgesetzt.

Der Titelverteidiger ist nunmehr seit 23 Heimspielen ungeschlagen, was zuletzt zwischen 2012 und 2014 gelang, gegen die Austria in 15 Pflichtspielen. Die letzten Niederlage gegen Violett setzte es am 21.September 2014 in der Doublesaison unter dem nunmehrigen Young Boys Bern-Erfolgstrainer Adi Hütter. Vom Kader, den Rose zur Verfügung hat, spielten damals Andre Ramalho und Andreas Ulmer. Austria gewann  damals in der Ära des derzeitigen Mattersburg-Trainers Gerald Baumgartner, obwohl noch ein Martin Hinteregger, Naby Keita, Kevin Kampl, Valentino Lazaro,  Jonathan Soriano, Alan und Marcel Sabitzer bei Salzburg zum Einsatz kamen. Keinen der damaligen violetten Sieger hat jetzt der neue Trainer Thomas Letsch zur Verfügung.

Das Aufeinandertreffen von Rose und Letsch macht das Match zwischen Platz eins und sieben  speziell. Rose hat von seinen ersten 26 Bundesligaspielen nur eines verloren, was zuvor keinem Trainer gelang. Letsch hat seine vier Partien als Cheftrainer in der Bundesliga alle ohne Gegentor gewonnen, Je zwei bei Salzburg und Austria. Rose und Letsch arbeitete jahrelang gemeinsam im Red Bull-Reich. Als es letzten Juni um die Nachfolge von Oscar Garcia ging, bekam Rose nach dem Triumph in der Youth League den Zuschlag, worauf Letsch ging. Beide stehen via Handy oder Mail weiter regelmäßig  im Kontakt, Rose hat die von Letsch veränderte Spielanlage der Austria registriert. Der setzt auf die gute Wirkung nach innen, die es durch die Pflichtsiege gegen Wolfsberg und St. Pölten gab: „Wir haben uns für Salzburg viel überlegt, wollen selbstbewusst auftreten.“

Für Salzburg ist es bereits das 47. Pflichtspiel der Saison. 13 werden sicher noch folgen, es können aber noch mehr werden, sollte der Aufstieg gegen Lazio gelingen oder in Mattersburg der Vorstoß ins  Finale des Uniqa-Cups. Da sieht auch Rose die Gefahr der geistigen Müdigkeit, dass die  Spieler irgendwann im Kopf leer sind: „Wir sind bisher gut damit gefahren, rechtzeitig dagegen zu steuern, viel zu rotieren.“ Also wird es auch gegen Austria einige frische Spieler geben. Wie Fredrik Gulbrandsen, Takumi Minamino, Reinhold Yabo oder Hannes Wolf. Möglicherweise auch Christoph Leitgeb, wieder acht wie eine Woche zuvor beim 2:2 in Mattersburg. Aber trotzdem kann man davon ausgehen, dass Valon Berisha (Bild oben) wieder soviel Tatendrang wie gegen Dortmund zeigen, Andreas Ulmer zu seinem 350. Pflichtspiel für die roten Bullen  kommen wird.

 

 

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