Fußball

Wie viele österreichische Klubs kommen in „abgespeckten“ Europacup 2020/21?

Auch bei Austria machte der Trainingsauftakt (Bild oben) Spaß, sorgte am Mittwoch für gute Laune. 100 Minuten dauerte die erste Einheit sowohl auf dem Rasen der Generali Arena als auch auf den Trainingsplätzen hinter der Nordtribüne: „Alles war perfekt vorbereitet und organisiert“, zeigte sich  Trainer Christian Ilzer zufrieden. Bis Samstag geht es mit fünf Gruppen weiter, am Sonntag ist Pause.  Die positive Stimmung könnte aber nicht nur bei der Austria, die ja noch die Qualifikation für den Europacup via Qualifikationsrunde und Play-off im Hinterkopf hat, schon Donnerstag einen Dämpfer erhalten, wenn die Ergebnisse der Video-Konferenz des Exekutivkomitees der UEFA bekannt werden. Da geht es um die Europacup-Bewerbe in dieser Saison. Davon ist nur der LASK betroffen: Muss er im August noch zum Retourspiel im Achtelfinale nach Manchester fliegen und nach dem 0:5 von Linz noch in Old Trafford vor leeren Tribünen spielen? Der Plan, der Mittwoch bereits in spanischen Sportzeitungen stand, auf den sich die UEFA und die European Club Association geeinigt haben: Die nationalen Meisterschaften bis Ende Juli beenden, im August sollen Europa League und Champions League zu Ende gebracht werden. Wenn wie in Holland und Belgien die Saison abgebrochen wird, mischt sich die UEFA nicht ein, dürfen die nationalen Verbände ihre Teilnehmer melden.

Aber wie man hört, wird es auch um die kommende Saison gehen. Da wird jedem, der realistisch denkt, einleuchten, dass es mit einem Format wie in der letzten Saison auf Grund von Corona nicht funktionieren kann. Ende Juli und im August findet normal bereits die Qualifikation für Champions und Europa League statt. Wer zweifelt, dass dies  heuer möglich sein wird, dürfte nicht falsch liegen. Vor allem kann derzeit keiner abschätzen, welche Reisebeschränkungen es in den Sommermonaten in diverse Länder noch geben wird. Als Lösung steht im Raum, auf die Qualifikation zu verzichten, die Klubs aus den Ländern, die dadurch zum Handkuss kommen, finanziell abzufinden. Die UEFA soll noch ein finanzielles Reservoir in Höhe von 600 Millionen Euro haben.

Nur grenzenlose Optimisten können hoffen, dass es dann für die österreichische Bundesliga so gut aussieht wie im Sommer 2019: Der Meister (damals Red Bull Salzburg) fix in der Champions League,  der Vizemeister (LASK) in der Qualifikation der Königsklasse und durch den Aufstiegs ins Play-off  nach dem Scheitern am FC Brügge in der Gruppenphase der  Europa League, in der auch der Dritter der Bundesliga (Wolfsberg) fix vertreten war. Ohne Qualifikation. Über die hatten auch Sturm und Austria die Chance, die Gruppenphase zu schaffen, nützen sie nicht. Die Austria als Fünfter nach 32 Runden, weil Salzburg nicht nur Meister, sondern auch Cupsieger war.

Fünf österreichische Vereine im Europacup wird es in einer abgespeckten Form sicher nicht geben. Das könnt auf drei reduziert werden. Die Frage ist, wie sehr abgespeckt wird, welche  Kriterien dann die UEFA für die Gruppenphase heranzieht. Ihre eigene Fünfjahreswertung? Möglicherweise wird man schon Donnerstag Abend mehr wissen. Denn die Terminnot für die kommende Saison kommt so sicher wie das Amen im Gebet: Im September muss ja auch das Play-off der Nationalmannschaften um die letzten vier Plätze bei der  Europameisterschaft 2021 über die Bühne gebracht werden. Dafür braucht es zwei Termine plus Vorbereitung, also zwischen zehn und vierzehn Tage. Daher zweifeln  immer mehr, ob die Nations League wirklich einen Platz im neuen Terminkalender haben wird.

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