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Wieder auf Krücken – aber Baumgartlinger hat schon ein neues Ziel

Bei ihm weiß man immer bekommt, er übernimmt Verantwortung, geht voran, wenn es besonders gefragt ist. Solche Typen würde Österreichs Team in der aktuellen Situation dringend brauchen. Einer, auf den dies alles zutrifft, ist aber in den nächsten Tagen zum zweiten Mal in diesem Jahr auf Krücken angewiesen: Kapitän Julian Baumgartlinger wurde zum zweiten Mal in der Münchner Stamed-Klinik von Spezialist Stefan Hinterwimmer am linken Knie operiert. Erstmals im Jänner wegen einer Teilruptur des Kreuzbands. Am letzten Montag, weil etwas adaptiert werden musste, damit das Knie wieder voll belastbar sein wird. Denn zuletzt hatte Baumgartlinger mit Entzündungen und Reizungen zu kämpfen, konnte daher nicht so trainieren, wie er es wollte. und wie es notwendig ist, um an seine Leistungsgrenze zu kommen. Details bleiben geheim – aber es hängt nicht  mit dem Fibertape zusammenhängen, das im Jänner zur Unterstützung des Kreuzbands eingesetzt wurde, mit dem das Glenk stabilisiert wurde. Sondern mit einer Verletzungs des Außenmeniskus, die er sich beim Teamcamp vor der Euro in Bad Tatzmannsdorf zuzog. Dadurch war das Knie nur zu 98 Prozent funktionsfähig, nicht zu 100. Das wurde durch die zweite Operation beseitigt.

Noch im September wird der 33 jährige die Krücken weglegen. Nach der ersten Operation dauerte die Reha vier Monate. Der Plan kam von Mike Steverding, damals Physiotherapeut bei Österreichs Team. Der nach der  Europameisterschaft seine Tätigkeit beendete, aber sicher Baumgartlinger mit Rat und Tat in seinem Institut bei Karlsruhe zur Seite stehen wird. Im Frühjahr war Baumgartlinger dem Reha-Plan jedenfalls voraus,  kehrte nach zweieinhalb Monaten ins Mannschaftstraining zurück. Jetzt vermeldete sein Klub Leverkusen, mit Beginn der Rückrunde in der Bundesliga im Jänner mit einem voll einsetzbaren Baumgartlinger zu rechnen. Die Play-offs um das WM-Ticket sind erst zwei Monate später. Und sind sicher das Ziel von Baumgartlinger. Bereits im Spitalsbett hoffte er darauf, dass bis dahin wieder alles in Ordnung sein wird.

Solange er Profi ist, wird Baumgartlinger dem Nationalteam zur Verfügung stehen. Weil ihm der Fußball viel zu viel Spaß macht. Bei der Europameisterschaft kam er nur zu einem Kurzeinsatz beim 3:1 gegen Nordmazedonien, aber es war zweifelsohne sehr wichtig, dass er dabei war. Denn er ist auf und neben dem Platz Gold wert. Der Satz stammt von Leverkusens Sportvorstand Rudi Völler. Und der wird es als ehemaliger Klassespieler und deutscher Teamchef ja wissen. Allerdings wird für Baumgartlinger die Rückkehr in Leverkusens Mannschaft die vielleicht größere Hürde als die in Österreichs Team: Denn da gibts es auf seiner zentralen Position der Nummer sechs mit dem Chilenen Carlos Aranguiz und dem im Sommer von Union Berlin geholten Robert Andrich zwei Konkurrenten.

 

Foto: ÖFB.

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