Das zweite Tor von Christoph Lang gegen Rapid leitete den schlechtesten Start von Grün-Weiß in 51 Jahren Bundesliga ein. Mit drei Niederlagen hintereinander startete Rapid zuvor noch nie. Das 1:3 (0:1) beim LASK war die dritte nach dem 1:3 gegen Wolfsberg und dem 1:2 im Derby gegen die Austria. Das erste Tor gegen Rapid erzielte Lang noch für Hartberg zum 1:0 am 11. Oktober 23. Rapid verlor damals als bessere Mannschaft. Das erste Lang-Tor führt zu einem Trainerwechsel: Weil sich Sport-Geschäftsführer Markus Katzer gegen Geschäftsführer Steffen Hofmann durchsetzte und Zoran Barisic nach zehn Punkten aus den letzten acht Runden entließ und Robert Klauß engagierte. Der also indirekt Lang seinen Job zu verdanken hat. Im Jänner 24 kam Lang von Hartberg zu Rapid, zwölf Monate später wechselte er zum LASK, weil er im Herbst bei Rapid kaum zum Zug kam. Ausgerechnet gegen Rapid traf er zum ersten Mal für seinen neuen Klub. Das bedeutete das erste Bundesligator der Linzer in diesem Jahr. Bringt dieses Lang-Tor auch seinen Ex-Trainer Klauß in Schwierigkeiten! Die Bilanz seiner letzten acht Runden ist schlechter als die von Barisic vor 16 Monaten: nur fünf Punkte und eine negative Tordifferenz. Aber Katzer wird den Trainer seiner Wahl nicht fallen lassen, auf internationale Erfolge, sprich das Achtelfinale in der Conference League verweisen.
Lang (Bild oben) bezeichnete sein Tor als eine „Art“ Befreiung, meinte auch, dass er bei Markus Schopp, der ihn ja schon bei Hartberg trainierte, das Vertrauen spürt und sich daher wohler fühlt als zuletzt bei Rapid. Es war nach 31 Minuten der erste Schuss auf das Tor von Rapid. Möglich gemacht durch einen Ballverlust von Moritz Oswald noch in der Hälfte der Linzer. Lang schüttelte mit einem Sprint alle Rapidler ab, keiner kam mehr in den Zweikampf. Bis dahin dominierte Rapid, wurde aber nur in einer Szene gefährlich. Zu Beginn der zweiten Hälfte änderte sich das Bild. Rapid verhielt sich passiv, eröffnete durch unnötige individuelle Fehler dem LASK mehrere Chancen auf das 2:0, das Tormann Paul Gartler verhinderte, der seinen einzigen Fehler selbst ausbesserte. Er war an der Niederlage schuldlos. Erst nach 73. Minute wurde Rapid durch Kapitän Matthias Seidl mit einem Stangenschuss, dem zehnten Aluminiumtreffer in dieser Saison, zurück. Aber fünf Minuten später entschied Verteidiger George Bello einer „Rakete“, seinem ersten Tor in der Bundesliga das Match für die Linzer, bei denen wegen des kurzfristigen Ausfalls von Kapitän Philipp Ziereis der 19 jährige Senegal-Youngster Moudou Cisse im Abwehrzentrum debütierte. Der Anschlusstreffer von Debütant Andrija Radulovic in der 91. Minute bedeutete nur noch Resultatkosmetik.
„Es gibt so Phasen, in denen viel gegen dich läuft. Wir sind selbst Schuld daran, dass wir uns da rein gebracht haben“, bilanzierte Klauß, „wir müssen da jetzt durch, kurzfristig minimieren“. Der LASK eroberte mit dem Sieg Platz sechs, kam bis auf drei Punkte an Rapid heran. Rapid ist nur noch Fünfter, liegt vier Punkte vor dem Siebenten Blau Weiß Linz. Da dürfte bei der Auslosung der letzten drei Runden, daheim gegen Altach, danach in Hartberg und zum Abschuss in Hütteldorf gegen den Vorletzten GAK, eigentlich nichts mehr passieren. Auch wenn es dazwischen die Conference League-Spiele gibt.
Zum Unterschied von Rapid gelang Meister Sturm Graz der erste Sieg in diesem Jahr. Ohne den erkrankten Abwehrchef Gregory Wüthrich gelang daheim ein 2:1 (2:0) gegen Blau Weiß Linz, bei dem der 19 jährige Malick Yalcouye herausragte. Er holte den Elfer zum 1:0 heraus, erzielte selbst das 2:0. Damit hat Tabellenführer Sturm wieder drei Punkte mehr als der Zweite, die Wiener Austria. Hartberg spielte beim 0:0 in Altach nach der harten gelb-roten Karte für Innenverteidiger Paul Komposch ab der 38. Minute mit einem Mann weniger. Das Unentschieden half in Wahrheit keinem.
Foto: LASK/Gepa.