Eishockey

Wiederholung von Herning am 11. Mai in Kopenhagen

Wenn sich am 11. Mai in Kopenhagen der 17.Februar von Herning mit  einem Sieg über Frankreich wiederholt, dann stehen die Chancen  von Österreichs Eishockeyteam, als Aufsteiger den Klassenerhalt bei der A-WM zu schaffen, ganz gut. Ein 5:4 gegen die Franzosen  wie in Herning wäre sozusagen die habe Miete. Teamchef Roger Bader ist nach dem Euro-Challenge im WM-Land jedenfalls guter  Dinge: „Die Steigerung von Spiel  zu Spiel macht mir Hoffnung. Wir waren das jüngste Team beim Turnier, praktisch eine U25.“ Das Durchschnittsalter betrug 24,2  Jahre.

Auf die Startniederlage gegen Lettland, die mit 1:6 zu hoch ausfiel, folgte ein 3:5 gegen Dänemark, wobei das fünfte Tore der Dänen erst fiel, als Bader Torhüter David Madlener für einen sechsten Feldspieler vom Eis geholt hatte. Und zum Abschluss  Samstag der Sieg über den kommenden WM-Gegner mit je zwei Toren von Neuling Peter Schneider und Malmö-Legionär Lukas Haudum sowie David Kickert, den Villach-Keeper aus Wien, im Tor. Lugano-Verteidiger Stefan Ulmer fiel wegen einer Grippe in den letzten zwei Partien aus. „Die Spieler haben auf internationalem Niveau viel weniger Zeit, stehen viel mehr unter Druck als in der Liga. Aber sie haben sich immer besser an das höhere Tempo gewöhnt. Das stellte mich zufrieden“, konstatierte Bader, für den die Leistungen im Teamdress mehr zählen als die bei den Klubs, die er aber schon beobachtet und registriert. Sonst hätte Schneider, der Flügel von den Vienna Capitals, nicht die Chance bekommen, sich im Teamdress zu beweisen. Er nützte sie.

Bader nennt zwar nur ungern Namen, aber er bestätigte den guten Eindruck, den Schneider auf ihn machte. Gilt auch für den Grazer Verteidiger Clemens Unterweger, der erstmals seit einem Jahr zum Zug kam, sowie Flügel Alexander Cijan, der bei Salzburg nur in der vierten Linie zum Einsatz und daher nicht zu viel Eiszeit kommt: „Bei mir spielten 20- und 21jährige im Powerplay sowie in der Unterzahl. Das gibt´s bei den Vereinen nicht“ stellte Bader fest. Seine Paradelinie von der Wiener U20-WM im Dezember 2015 mit Ambri-Legionär Dominic Zwerger sowie den Salzburg-Stürmern Florian Baltram und Mario Huber erzielte im Powerplay gegen Dänemark zwei Tore. Da kommt Freude auf.

Frankreich fehlten zwar fünf Stammspieler und die NHL-Legionäre, aber auch Österreich hat ja noch Personalreserven: „Wir hatten  mehr ausfälle“, dachte Bader an Dominique Heinrich, Brian Lebler, Thomas Hundertpfund, Thomas Raffl, Konstantin Komarek, Raphael Herburger etc. Zu den sechs Absagen vor dem Flug nach Dänemark stellte Bader fest, ein Teamchef müsste in solchen Fällen auch als Diplomat reden: „Ich nehme zur Kenntnis, dass die Spieler angeschlagen sind. Sie waren es auch schon bei ihren Klubs. Dort werden sie ausgepresst, um dem Team abzusagen.“ Das schadet dann aber ihnen: „Wenn es um die Entscheidens geht, wer im Mai bei der Weltmeisterschaft dabei ist, sind die im Vorteil, die ihre Visitenkarte im Team abgegeben haben und nicht nur bei ihrem Klub.“ Das könnte man als Wink mit dem Zaunpfahl in Richtung von Capitals-Stürmer Rafael Rotter werten.

Bader blieb einen Tag länger als die Spieler in Dänemark, sieht sich Montag in Kopenhagen das WM-Hotel sowie die Trainingshalle an. Seine Mannschaft ist bei der Mission Klassenerhalt am richtigen Weg. Und der Teamchef auch: Bader will sich beim WM-Start gegen sein Heimatland Schweiz um zehn Kilo leichter als zu Jahresbeginn präsentieren. Der Blick auf die Waage zeigt ihm, dass die Marschrichtung stimmt.

 

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