Fußball

Wimmer nach Gala k.o.! HistorischerTriumph für Kainz, Glasner schon Zweiter

Sechs Sieger (Patrick Wimmer mit Wolfsburg, Florian Kainz und Dejan Ljubicic mit dem 1. FC Köln, Christopher Trimmel mit Union Berlin, Kevin Stöger mit Bochum und Oliver Glasner mit Eintracht Frankfurt), vier Verlierer (Michael Gregoritsch und Philipp Lienhart mit Freiburg, Marco Friedl mit Werder Bremen, Christoph Baumgartner mit Hoffenheim) und ein Unentschieden, das Karim Onisiwo mit Mainz in Stuttgart (1:1) schaffte:  Das ist die Bilanz der Österreicher in Deutschland am ersten Bundesliga-Samstag dieses Jahres. Für einen war es ein schmerzvoller Sieg nach einer wahren Gala. Wimmer ging bei Freiburgs 6:0 (3:0)-Triumph gegen Freiburg nach 78 Minuten k.o., als ihn sein schwedischer Mitspieler Mattias Svanberg mit der Schulter genau am Kinn traf. Wimmer wurde ausgetauscht, beim Siegerjubel vor dem Fansektor fehlte der 21 jährige. Er jubelte bereits nach 59 Sekunden über sein 1:0 (Bild oben) legte danach dem Dänen Jonas Wind das 2:0 auf den Kopf. „Weltklasse“ lobte im Sky-Studio Didi Hamann Wimmers Gala, die am Beginn eines unerwarteten Kantersiegs stand. Selbst Wolfsburgs Trainer Niko Kovac bezeichnete das Ergebnis als surreal, bangte um den Ex-Austrianer Wimmer: „Er hatte schon zwei Gehirnerschütterungen, ich hoffe, dass er nicht wieder einen abbekommen hat!“ Nach der zweiten war Wimmer im letzten August einen Monat außer Gefecht. Wolfsburg gelangen erstmals seit 2014 fünf Siege hintereinander. Zum Abschied des langjährigen Sportvorstands Jörg Schmadtke, für den es das letzte Heimspiel war.

Freiburg begann nur mit einem Österreicher, mit Gregoritsch. Lienhart saß nach überstandener Wadenverletzung auf der Bank. Wahrscheinlich war das mit ein Grund für die vierte und höchste Niederlage der Saison, die noch höher als die gegen Bayern (0:5) ausfiel. Mit Lienhart hatte Freiburg in 15 Spielen nur 17 Treffer und drei Niederlagen kassiert. Achtmal bekam Freiburg kein Tor. Nach 57 Minuten kam Lienhart, da stand es  0:4. Schwer vorstellbar. dass bei ihm Wimmer vor seinem Tor auch so durch das Abwehrzentrum hätte können. An den letzten zwei Wolfsburg-Toren war Lienhart jedenfalls schuldlos.

Das 7:1 (5:0)  von Kainz und Ljubicic mit dem 1.FC Köln gegen Werder Bermen erreichte historische Ausmaße. Es war die größte Köln-Party seit 40 Jahren, denn sieben Tore erzielten die Kölner in der Bundesliga zuletzt 1973. Unter seltsamen Begleiterscheinungen. Kölns Trainer Steffen Baumgart gab ungewohnt bereits zwei Tage vor dem Spiel die Startelf bekannt, womit Werder eigentlich alles über den Gegner wusste. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt trug Baumgart ab der 50. Minute zu Hose und Kappe nur ein T-Shirt. So tigerte er durch die Coaching Zone. Aber es war ihm schin warm ums Herz: nach 16 Minuten 2:0, fünf Minuten später das 3:0 aus 46,7 Metern Entfernung, ein Heber ins leere Tor, nach 30 4:0, nach 36 5:0. Unglaublich. Bei den ersten zwei Toren war Kainz dabei: Vor der Führung eroberte er nach einem Freistoss von Bremen in der eigenen Hälfte den Ball, leitete den Konter ein. Die Vorlage zum 2:0 von Stefan Tigges kam von Kainz, der einen Bremer Querpass abfing. Nach 59 Minuten war bei 6:1 für Tigges und Kainz der Arbeitstag vorbei, kam Ljubicic. Friedl setzte den Schlusspunkt unter Bremens „Hinrichtung“ mit einem Eigentor. Seine beste Leistung war, dass er sich mutig nachher dem Sky-Interview stellte: „Wir haben jeden entscheidenden Zweikampf verloren, es gelang rein gar nichts!“

Als Kölns Platzsprecher im Finish das mit 50.000 Fans ausverkaufte Stadion bekannt gab, folgt als Zusatz: „Aber dieses Spiel hätte 100.000 Zuschauer verdient!“ Die Fans sangen nach dem Spiel: „Zieht den Bayer die Lederhosen aus!“ Dienstag gastieren die Kölner in München beim Meister. Riesenjubel auch um Union Berlin nach dem 3:1 (0:1) gegen Hoffenheim. Baumgartner führte bis zur 73. Minute 1:0, aber am Ende strahlt Trimmel über den Sieg: „Unsere zweite Hälfte war sehr gut!“ Da gab es 14:2-Torschüsse. Ohne den Eckbällen des Kapitäns hätte Union das Spiel nicht gedreht. Beide schoss Trimmel von links mit rechts, beide verwertete der holländische Innenverteidiger Danilho Doekhi, 1, 90 Meter, per Kopf. Durch den Sieg stieß Union auf Platz drei hinter Eintracht Frankfurt vor. So weit oben rangierten die Frankfurter zuletzt vor 29 Jahren. Wieder ein Meilenstein in der Trainerära von Glasner.

Der Oberösterreicher wusste aber das 3:0 (1:0) über das Schlusslicht Schalke richtig einzuordnen: „Es war nicht unsere beste Leistung, der Sieg fiel zu hoch aus. Wir waren nicht konsequent genug, mitunter träge.“ Dass mit dem Kolumbianer Rafael Borre und dem Portugiesen Aurelio Buta bei seinem Debüt Joker die Tore zum 2:0 und 3:0erzielten, stimmte ihn positiv: „Es gibt aber einige Themen, die wir noch abarbeiten müssen!“ Dienstag gastiert Frankfurt in Freiburg. Stöger feierte mit Bochum einen 3:1 (2:0)-Heimsieg über Hertha BSC Berlin. Damit überholte die Truppe von Ex-Austria-Trainer Thomas Letsch die Verlierer, verließ die Abstiegsplätze. Ein Erfolg, aber nur eien Momentaufnahme.

 

 

Foto: Vfl Wolfsburg.

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