„Vorspiel“ zum Transfersommer am Fronleichnam-Tag: Drei Wechsel gingen Donnerstag fix über die Bühne. Der slowakische Abonnementmeister Slovan Bratislava präsentierte Kevin Wimmer fünf Tage nach seinem letzten Spiel für Rapid als ersten Neuzugang. Das kam nicht überraschend. Für den 30 jährigen Innenverteidiger ist es nach dem 1. FC Köln, Tottenham, Stoke City, Hannover 96, Mouscron in Belgien und Karlsruhe seine siebente Station im Ausland, die erste bei einem regierenden Meister. Er bekam einen Dreijahresvertrag, was beweist, dass die Slowaken doch einiges von ihm erwarten. Letzte Saison standen bei Slovan nicht weniger als 13 Legionäre aus Belgien, Ungarn, Armenien, England, der Schweiz, Brasilien, Nigeria, Ghana und Gambia im Kader. Der aus Gambia, Innenverteidiger Maudo Jarjue, spielte von 2019 bis 2021 bei der Wiener Austria. Mit Slovan steht Wimmer in der Qualifikation für die Champions League, mit Rapid hätte er nur die Conference League erreichen können.
Wolfsberg präsentierte einen neuen Stürmer, holte vom LASK den 22 jährigen Thomas Sabitzer, der in den letzten zwei Saisonen an WSG Tirol verliehen war. Für die Tiroler erzielte der Cousin von Teamspieler Marcel Sabitzer in 56 Spielen 14 Tore. Sein Abgang tut Tirol-Trainer Thomas Silberberger sicher weh, auch wenn Sabitzer 2022/23 nur auf vier Treffer und fünf Assists gekommen war. Das lag aber daran, dass er im Februar und im Mai pausieren musste. Beide Male wegen Jochbeinbruchs. Manfred Schmid, Sportchef und Trainer bei Wolfsberg in Personalunion, holte mit Sabitzer den zweiten neuen Stürmer nach Florian Rieder von Austria Klagenfurt, reagierte damit auf den Verlust von Maurice Malone. Der 22 jährige Deutsche, eine Leihgabe von Augsburg, ist bei Vizemeister Sturm Graz ein heißes Thema. Rapids Sportchef Markus Katzer versucht, ins „Rennen“, um den schnellen Malone einzugreifen.
Ebenfalls nicht in Wolfsberg bleiben wird der deutsche Innenverteidiger Tim Boermann, der Bochum gehört. In Kärnten wird über eine Rückkehr von Michael Sollbauer ins Lavanttal gemunkelt. Der steht noch ein Jahr bei Rapid unter Vertrag, aber Grün-Weiß würde ihm keine Steine in den Weg legen. Er kam letztes Jahr ablösefrei vom deutschen Zweitligaabsteiger Dynamo Dresden. Mittelfeldspieler Matthäus Taferner, der Wolfsbergs Angebot zur Vertragsverlängerung ablehnte, dürfte nach Wien zur Austria wechseln. Er steht bei der Agentur Roof unter Vertrag, das ist ein starkes Indiz. Denn Björn Benzemer und Andreas Sadlo gehören nicht nur zur Chefetage von Roof, sondern auch zu den violetten Investoren rund um Sportvorstand Jürgen Werner.
Einen neuen Stürmer präsentierte auch Hartberg. Trainer Markus Schopp entschied sich für Max Entrup, der in der Regionalliga Ost mit 21 Toren in 27 Spielen für Marchfeld auffiel. Dort erweckte den 25 jährigen sein Trainer Ernst Baumeister sozusagen zum Torjäger. Für Entrup ist es ein neuer Anlauf, in der Bundesliga Fuß zu fassen. 2016/17 gehörte er mit 18 zum Kader von Rapid, spiele aber nur dreimal. Eine Saison darauf bei St. Pölten nur siebenmal. Tor gelang ihm keines. In zwei Jahren bei Zweitligist Lafnitz waren es auch nur fünf. Auch der Wiener Zweitligist Vienna hätte Entrup gerne geholt – aber die Bundesliga reizte mehr. Entrup kostete keine Ablöse. Hartberg kann sich nur ablösefreie Spieler leisten, weil bei AS Roma die Option auf den 21 jährigen französischen Kreativspieler Ruben Providence gezogen wurde.
Foto: Slovan Bratislava.