Eishockey

WM beginnt in Innsbruck! Thomas Vanek bleibt heißes Thema

Die Weltmeisterschaft beginnt für Österreichs Eishockeyteam praktisch schon Donnerstag in Innsbruck. Der Österreich-Cup gegen die A-Nationen Norwegen, Südkorea und Dänemark dient als erster Schritt zur Vorbereitung auf die Mission Klassenerhalt am Mai in Kopenhagen.  Norwegen kam mit 12 Legionären aus der schwedischen Liga, also mit seinem stärksten Team nach Tirol. Das gilt auch für Südkorea. Das wird gleich ein Gradmesser: „Wir werden bei der WM auf einem Niveau bestehen müssen, bei dem man weniger Zeit und wengier Raum hat als bisher gewohnt“, prophezeite Teamchef Roger Bader (Bild oben), „da müssen fünf Spieler angreifen und verteidigen.Anders kann man nicht bestehen.“ Seit neun Jahren steigen die Aufsteiger in die A-WM auch gleich wieder ab. Baders großes und ehrgeiziges Ziel ist es, mit Österreich 2018 dieser Serie zu durchbrechen.

Innsbruck ist ein erster Schritt, um die richtige Mannschaft dafür zu finden: „Jeder bekommt eine Chance, keiner hat einen Fixplatz“, heißt die Devise des Schweizers, die sich bisher bewährte. Einigen, denen er wieder eine neue Chance geben wollte, sagten  verletzt ab. Etwa Vienna Capitals-Stprmer Rafael Rotter, für den es nach einem Gespräch mit Bader im Wiener Donauzetrum ein Comeback nach 12 Monaten gewesen wäre. Auch  KAC-Stürmer Johannes Bischofsberger. steht ihm nicht zur Verfügung. Der Debütant in der Olympiastadt: Der 21jährige Stprmer Dominic Zwerger, der beste Torschütze vor zwei Jahren in Baders Team bei der Wiener U20-WM. Diese Saison spielt der Vorarlberger nach  vier Jahren in Nordamerika beim Schweizer Traditionsverein  Ambri Piotta im Tessin, fällt dort in der Kult-Heimstätte Valascia durchaus positiv auf. Freiwillig verzichtet Bader in Innsbruck auf die Spieler, die diese Woche in der Champions League engagiert waren, also auf alle Kandidaten von Red Bull Salzburg, ebenso auf  Malmö-Legionär Lukas Haudum. Österreich ist übrigens die einzige A-Nation, die im Dezember die Termine für die Nationalteams nicht zu Tests nützt.  Es geht erst im Februar beim Dänemark-Cup im WM-Land weiter, im April sind zur Vorbereitung Spiele gegen Ungarn, Kasachstan, Italien und Slowenien bereits fixiert.

Ein heißes Thema für die WM bleibt Thomas Vanek.  Eines, das bald geklärt gehört. Durch das erste persönliche Gespräch von Bader mit Vanek, der dem Teamchef per SMS im Frühjahr spontan zum Aufstieg in Kiew gratuliert hatte. Vanek hat auch mit 33 die Klasse, um Österreich weiterzuhelfen: Das zeigt er erst Dienstag mit Tor und Assist in seinem 900. NHL-Spiel im Grunddurchgang, bei dem er mit den Vancouver Canucks im Saddledome von Calgary gegen die Flames samt der 45jährigen Tschechen-Ikone Jaromir Jagr, mit dem Vanek im Frühjahr bei den Florida Panthers gespielt hatte, 5:3 gewann. Vanek hält nach 15 Partien bei fünf Toren und vier Assists, ist mit neun Scorerpuntken derzeit der beste der drei Österreicher in der NHL. Michael Grabner, der nach schwachem Start der New York Rangers bei den letzten vier Siegen hintereinander immer traf, hält derzeit bei sieben Toren und einem Assist, Michael Raffl kam in 15 Partien mit den Philadelphia Flyers auf keinen Scorerpunkt.

Vancouver begann die Saison stärker als erwartet, liegt derzeit im Westen auf Platz sechs, wäre in einer Momentaufnahme im Play off. Das aber den Canucks trotzdem nur die wenigsten zutrauen. Bei den Rangers, derzeit im Osten hinter Philadelphia auf Platz zehn, gilt es hingegen nur als eine Frage der Zeit, bis sie unter die erste drei kommen. Bei Vanek und Grabner enden nach dieser Saison die Verträge. Ist bis zur WM ihre Zukunft nicht geklärt, werden sie wohl kaum einen Einsatz für Österreich riskieren. All das gehört rechtzeitig abgeklärt. Die Möglichkeit dazu würde sich Ende November bieten, wenn die Vancouver Canucks im Madison Square Garden bei den Rangers gastieren. Einen Flug nach New York wird der Verband doch zu finanzieren bereit sein. Dann könnte Bader Vanek unter vier Augen in aller Ruhe erklären, wie er sich alles mit ihm vorstellen würde.  Und ob der unter diesen Umständen bereit wäre, erstmals seit Olympia 2014 in Sotschi wieder für Österreich zu spielen.

 

 

Foto: Wikimedia Common.

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