Fußball

Wohlfahrts Offensive gegen die violette Krise

Der Cup ist auf der ganzen Fußballwelt der kürzeste Weg zu einem Titel. Also auch in Österreich. Im speziellen Fall der Austria zum Weg aus der Oktober-Krise nach drei Niederlagen hintereinander. Die es aber für den violetten Sportchef Franz Wohlfahrt gar nicht gibt. Daher startete er eine verbale Offensive gegen das Krisenszenario: „Ich finde es sehr gewagt, uns so etwas andichten zu wollen. Denn wir wissen, woran es liegt.“ Für Wohlfahrt vor allem an den vielen Ausfällen. Sonntag beim 0:1 gegen Rapid musste die Austria zehn Spieler vorgeben. Mittwoch bei der möglichen Revanche im Cupfinale sind es „nur“ noch neun: Der gesperrt gewesene Flügelflitzer Felipe Pires kommt zurück. Sozusagen im Gegenzug muss Rapid muss diesmal einen Brasilianer vorgeben: Innenverteidiger Lucas Galvao nach seiner roten Karte. Vergrößert sicher die Chancen für Violett.

„In dieser schweren Situation wird sich zeigen, mit wem wir künftig planen können und mit wem nicht“, versucht Wohfahrt positiv zu bleiben. Das gehört zu den Pflichten eines Sportchefs. Selbst bei zehn Punkten Rückstand auf Platz eins,  die nach zwölf Runden schon etwas heftig sind, wenn man bedenkt, dass Vizemeister Austria den Meistertitel als Saisonziel ausgab. Und auch darauf hinzuweisen, dass Rapid nicht unschlagbar ist, wie es auch Trainer Thorsten Fink nach dem 0:1 tat. Dem zudem  die Steigerung gegenüber den Leistungen beim 0:3 gegen Sturm Graz und 1:3 gegen Rijeka zuversichtlich stimmte. Zumal der beweglichste Austria-Stürmer, Christoph Monschein, bei seinem Kurzeinsatz über 18 Minuten zeigte, die grün-weiße Abwehr doch in Schwierigkeiten  bringen zu können. Ihm ist es zu „verdanken“, dass Galvao Mittwoch fehlt. Das tut Rapid sicher mehr weh als die Sperre von Giorgi Kvilitaia.

Das Wiener Derby bedeutet Mittwoch Abend als letztes Spiel des Uniqa-Cup-Achtelfinales nach dem zweiten Bundesliga-Duell zwischen Tabellenführer Sturm Graz und Altach auch den absoluten Knaller. Sicher mit den meisten Zuschauern. Möglicherweise sogar mit mehr als die 14. 189 am Sonntag. Bereits ausverkauft ist Dienstag das Oberösterreich-Derby zwischen Ried, dem Tabellenführer der Ersten Liga, und dem LASK. Vor 7300 Zuschauern steht dabei  vor allem die Person des LASK-Trainers im Mittelpunkt: Der 43jährige  Oliver Glasner war 18 Jahre lang Spieler der Rieder, bestritt 516 Pflichtspiele, gehörte zur Mannschaft, die 1998 im Hanappi-Stadion durch ein 3:1 gegen Sturm Graz unter Trainerguru Ivica Osim samt dem magischen Dreieck mit Ivo Vastic, Mario Haas und Hannes Reinmayr den Cup gewann. Glasner wurde ebenso wie sein Co-Trainer Michael Angerschmid in die Jahrhundertelf von Ried gewählt. Aber im Innviertel haben ihm noch immer  viele nicht verziehen, dass er 2015 nach einem Jahr aus seinem Trainervertrag ausstieg und die Fronten in Oberösterreich wechselte. Obwohl Ried für ihn eine Ablöse kassierte. Die Rieder Vergangenheit der LASK-Stützen Gernot Trauner und Rene Gartler beschäftigt die Rieder Fans viel weniger als die von Glasner.

Foto: © FOTObyHOFER/CHRISTIAN HOFER.

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