Fußball

Worüber Barisic und Hofmann auch ohne Derbyfieber nie reden

Seit dem 5:0 in Innsbruck gegen WSG Tirol am letzten Samstag grassiert bei Rapid endgültig as Derbyfieber. Den Kantersieg sah Sport-Geschäftsführer Zoran Barisic als „vielleicht ersten Ansatz Richtung Zukunft“, wie im Sky Podcast erklärte. Und glaubte, dass Trainer Ferdinand Feldhofer jetzt gewisse Dinge anders machen würde als vor drei Monaten. Die Frage nach dem Stil, für den Rapid stehen solle, sorgte für einen Seufzer. Verständlich, wenn man sich erinnert, wofür Rapid in der erfolgreichen Trainerzeit unter Barisic stand, nämlich für Dominanz über Ballbesitz. Dass es auch bei Grün-Weiß „modern“ wurde, dem hohen Anlaufen, dem aggressiven Pressing und dem schnellen Umschalten Vorrang gegenüber dem Spiel mit dem Ball zu geben, ist nicht unbedingt seine Welt: „Aber das ist in Österreich derzeit einzementiert“, bedauert er. Ideal wäre für Rapid eine eigene Identität, allerdings „ohne das andere auszulassen“.

Seit Wochen betont Barisic, sich aus der grün-weißen Vereinspolitik herauszuhalten. Obwohl mit Steffen Hofmann einer seiner engsten Mitarbeiter eine Liste für die Präsidentenwahl am 26. November „bastelte“, ihr seinen Namen abgab. „Er ist bei allem dabei, deckt gewisse Dinge ab, hält andere von mir fern oder übernimmt sie von mir“ schilderte Barisic das Aufgabengebiet von Sportkoordinator Hofmann, der in „Zokis“ Trainerzeit als Kapitän seit verlängerter Arm am Rasen war. Auch ohne Derbyfieber redeten Barisic und Hofmann noch nie über seine Liste. So wird es auch bleiben, bis das neue Präsidium feststehen wird. Wenn das andere Lösungen etwa in der Trainerfrage haben will, als sie Barisic plant, „dann gilt es, Entscheidungen zu respektieren“. So heißt die klare Linie von Barisic, auch falls es um seine Person gehen sollte. Eigentlich war oder ist bei ihm geplant, dass Hofmann einmal sein Nachfolger werden soll. Der Barisic-Vertrag läuft noch zwei Jahre.

Bis Sonntag wird alles dem überfälligen ersten grün-weißen Derbysieg im neuen Allianz-Stadion untergeordnet. Der wäre im zehnten Anlauf nach drei Niederlagen, sechs Unentschieden und 8:13-Toren in sechs Jahren überfällig. Kein Thema wird bis zur WM-Pause Mittelfeldtalent Moritz Oswald sein, der in Österreichs U 21 aufgezeigt hatte. Aber danach erlitt er im letzten Training vor der Fahrt nach Tirol einen Bändereinriss im Sprunggelenk. Er hofft auf ein Comeback im November in der U 21 bei einem Turnier in Kroatien. Für sieben Rapidler könnte es Sonntag das erste Wiener Derby im Allianz-Stadion werden. Garantiert für Guido Burgstaller. Der Heimkehrer hat aber allen anderen, die in Feldhofers Startelf stehen werden, sicher eines voraus: Er hat seine letzten zwei Derbys gewonnen. Im Frühjahr 2014. 3:1 im Hanappi-Stadion, auswärts 1:0.

 

Foto: SK Rapid.

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