Eishockey

Wieder kein Abstieg bei U 20! Corona-Alarm vor WM-Auftakt gegen Finnland

Seit letzten Mittwoch gab  es wegen der Auswirkungen von Corona keine Spiele in der National Hockey League. Womit es in dieser Saison bereits 64  Absagen gab. Dienstag soll es mit vier Partien weitergehen, Minnesota Wild hat noch bis Samstag Pause. Dann könnte es im „Winter Classic“ unter freiem Himmel gegen St. Louis vor 40.000 Zuschauern zum NHL-Debüt von Marco Rossi kommen. Denn der 33 jährige schwedische Center Joel Ek Eriksson fällt für einige Zeit verletzt aus. Somit wäre ein Platz frei für den 20 jährigen Vorarlberger, zumal er bei Iowa Wild, dem Farm Team, bisher eine gute Figur machte, bei 18 Einsätzen auf 18 Scorerpunkte (vier Tore, 14 Assists) kam.

Im Rogers Place von Edmonton begann bereits Sonntag mit drei Spielen die U 20-WM, bei der Rossi vor einem Jahr in Aktion war. Mit Finnland-Deutschland, Russland-Schweden und Tschechien-Kanada, womit alle vier Gruppengegner von Österreich in Aktion waren, bevor es für das Team von Marco Pewal am Montag um 20 Uhr mitteleuropäischer Zeit gegen Finnland ernst wird, was ORF plus live überträgt. Sonntag  gab es jedoch im österreichischen Team einen positiven Corona-Test. Daher fiel laut Protokoll das Abschlusstraining aus, müssen Betreuer und Spieler 24 Stunden auf ihren Hotelzimmern bleiben. Nur wenn PCR-Tests bei allen ein negatives Ergebnis ergeben, findet das Spiel statt.

Letztes Jahr gab es in Edmonton wegen Corona keinen Abstieg, daher blieb Österreich trotz vier klarer Abfuhren in Geisterspielen gegen Russland, die USA, Schweden und Tschechien mit 1:29-Toren sozusagen oben. Bei der Direktoratssitzung am Sonntag, bei der Österreich durch Sportchef Roger Bader vertreten war,  wurde erneut der Abstieg  wegen der Corona-Problematik ausgesetzt. „Man will vermeiden, dass es durch  covidbedingte Ausfälle von Spielern zu einer Wettbewerbsverzerrung kommt“, berichtete Bader.  Das heißt Österreich wird auch 2023 in Nowosibirsk und Omsk in der Top Division der U 20 spielen, dann zum dritten Mal in Serie. Da mit Weissrussland der Aufsteiger schon feststand, werden 2023 mit elf Nationen gespielt, aber für 2024 dann wieder auf zehn reduziert. Zum Unterschied von 2020 dürfen diesmal Zuschauer in den Rogers Place, wird die Hälfte des Fassungsvermögens (18.347) genützt. Daher wird Österreich gegen Kanada am Mittwoch vor 9000 Zuschauern verlieren. Bei einem „Wiener Duell“: Sebastian Wraneschitz, der ehemalige Tormann von den Vienna Capitals, möchte es seinem Ex-Trainer, bei dem er sein Debüt feierte, schwer machen. Das ist Dave Cameron, der Head Coach von Kanadas U 20. Als der 63 jährige Cameron dieses Angebot bekam, ließ der den Job in Wien sausen.

Im Dezember 2020  fiel Wraneschitz im Dauerbeschuss durchaus positiv auf, bekam Anfang dieser Saison eine Chance in Nordamerika, in der Western Hockey League bei Victoria Royal. Eine Kehlkopfentzündung, die nicht erkannt wurde, stoppte die Wraneschitz-Pläne, sich gut zu präsentieren. Vertragslösung, jetzt will er via U 20-WM nochmals in den Blickpunkt. Tormann-Trainer Jürgen Penker unterstützt ihn dabei. „Er wird von Tag zu Tag besser“, urteilte Bader über Wraneschitz. Letztes Jahr war Bader auch Head Coach, da Pewal von Villach keine Freigabe bekam. Diesmal kann Pewal dabei sein, beobachtet Bader alles von der Tribüne.

Auch der zweite Tormann, Leon Sommer vom Linzer Alps League-Klub Steel Wings, den Pewals Assistent Philipp Lukas trainiert, machte beim 0:7 gegen Schweden im einzigen Vorbereitungsspiel während des einwöchigen Trainingslagers in Red Deer eine gute Figur. Einiges erinnert an 2020: Quarantäne nach der Ankunft in Kanada (diesmal nur zwei Tage, also 48 Stunden kürzer), wieder Leben in der Blase, nur zwischen Eishalle und Hotel: „Letztes Jahr war es alles noch etwas strenger und penibler“, behauptete Bader. Neun Spieler von Österreichs Kader waren letztes Jahr dabei, darunter Schweden-Legionär Marco Kasper, damals der jüngste Spieler der WM, der jetzt mit seinen  17 Jahren als heißer Kandidat für den nächsten NHL-Draft gilt. Oder der 19 jährige Lucas Thaler von Red Bull Salzburg, der bereits in Österreichs Nationalmannschaft debütierte. Ein interessanter Neuling ist der 17 jährige Vorarlberger Vinzenz Rohrer, der bei Rossis Ex-Klub Ottawa 67´s engagiert ist.

Mit Niederlagen in der Preisklasse von 0:7 muss man zwischen Montag und Donnerstag gegen Finnland, Kanada und Tschechien rechnen. Aber dann kommt Freitag das, was zählt: Das Spiel gegen Deutschland. Mit einem Sieg gegen den Nachbarn soll sozusagen gezeigt werden, dass die rot-weiß-roten Talente zurecht in der Top Division dabei sind. Ob die ursprüngliche geplante „Best of three“-Serie der Gruppenletzten als Relegation noch ausgetragen wird, obwohl der Abstieg ausgesetzt wurde, ist noch offen.

 

Foto: IIHF.

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