Vor einem Jahr feierte Österreichs Eishockeyteam bei der WM in Tampere mit 2:1 nach Penaltyschießen den historischen ersten Sieg über Tschechien. Donnerstag gab es hingegen in der Wiener Steffl Arena vor knapp 5000 Zuschauern wieder die gewohnten Kräfteverhältnisse. Österreich konnte nicht mithalten, bezog beim WM-Vorbereitungsspiel mit 0:6 (0:3, 0:3, 0:0) eine glatte Abfuhr. Vor den Augen von Steve Yzerman, des General Managers der Detroit Red Wings. Der ebenso wie ein Scout der Washington Capitals wegen des 18 jährigen Verteidigers David Reinbacher gekommen war. Dem es gelang, sein großes Talent zu zeigen, mit dem er ein Großer werden kann, der er durch seine Körpergröße bereits ist. Wenn man so will, war der Kloten-Legionär der einzige Österreicher, der trotz 0:6 „gewann“.
Das erste Drittel war das beste, obwohl es 0:3 verloren ging. Die Tschechen verwandelten ihre Chance in Tore, die Österreicher nicht. Das war der große Unterschied. Zudem hatte Torhüter Bernhard Starkbaum nicht einen Supertag wie letzten Samstag beim 3:2 gegen Deutschland in Landshut. Das erste Tor der Tschechen schien haltbar. Ebenso später das vierte. Teamchef Roger Bader gestand, über das erste Drittel trotz 0:3 „glücklich“ gewesen zu sein, sofern das möglich ist. Aber das änderte sich mit Beginn des zweiten Drittels. Da wurden die Österreicher von den Tschechen vorgeführt, kamen mit dem hohen Tempo nicht mit, kam es daher zu vielen Puckverlusten. Baders „Motivations-Assistent“, Arno del Curto, war in den ersten zwei Dritteln auf der Bank, das letzte sah er sich oben auf der Tribüne neben Tormanntrainer Reinhard Divis an.
Samstag bei der Revanche in Brünn könnte ähnliches passieren. Da wird David Kickert, der seinen Vertrag bei Meister EC Red Bull Salzburg verlängerte, im Tor spielen, kommt der Donnerstag nicht aufgebotene Fünferblock mit den Verteidigern Steven Strong und Erik Kirchschläger sowie die Salzburg-Stürmer Florian Baltram, Paul Huber und Lucas Thaler zum Einsatz. Hinter einem Salzburg-Stürmer steht jedoch ein großes Fragezeichen für die WM. Hinter Peter Schneider (Bild), letztes Jahr mit drei Toren und sechs Assists eine der großen Stützen bei der WM. Er bestritt bereits die letzten zwei Spiele der Finalserie gegen Bozen mit angebrochener Hand, hielt nur mit Mitteln gegen die Schmerzen durch. Bader wusste davon, „musste“ aber schweigen. Derzeit trägt Schneider eine Schiene, braucht Ruhe. Die Ärzte und auch der 31 jährige glauben, dass es sich bis zur WM ausgehen könnte. Bader ist etwas skeptisch, wird sich mit der Entscheidung Zeit lassen. Wahrscheinlich fällt sie erst knapp vor dem ersten WM-Spiel in Tampere gegen Frankreich am 13. Mai. Noch ein Stürmer droht auszufallen: Bern-Legionär Benjamin Baumgartner machen Knieprobleme zu schaffen.
Foto: IIHF.