Viele sprechen von einem neuen Ultimatum. Aber in Wahrheit zeigte sich die Liga, sprich der für Lizenzausgaben zuständige Senat fünf, fair gegenüber Mattersburg. In dem er der neuen Führung der Burgenländer um Vizepräsident Hans Georg Deischler und den Sanierungsexperten Günther Hödl eine Woche Zeit ließ, nachzuweisen, die sportlichen, personelle, rechtlichen und infrastrukturellen Voraussetzungen für die Lizenz zu erfüllen. In Wahrheit geht es aber nur darum, ob Mattersburg nachweisen kann, den nötigen finanziellen Background zu haben, um die Saison durchzuspielen. Das ist ungefähr das, was Dienstag im Zuge der vierstündigen Beratugnen zwischen dem Senatsvorsitzenden Thomas Hofer Zeni, Deischler und Hödl abgeklärt wurde. Am 6. August ist jetzt sozusagen der Tag der Wahrheit.
Einen Tag zuvor hat Mattersburg eine Mitgliederversammlung anberaumt. Auf der soll die neue Führungsgarnitur um Deischler bestätigt werden. Ebenso die Vereinbarung mit dem interessierten Investor, der die finanziellen Mitteln zum Verbleib von Mattersburg in der Bundesliga bereitstellen würde. Bis dahin müsste auch das Sanierungsverfahren beim Landesgericht Eisenstadt beantragt werden. Viel Arbeit, aber viel Zeit bliebt nicht. Die Einwände, den wegen Corona ausgesetzten „Finanzparagraphen“ bei Mattersburg sozusagen wieder reaktiviert zu haben, gehen an den Tatsachen vorbei. Wenn ein Vereine durch einen Krimiinalfall sowohl seinen Hauptsponsor als auch den unumschränkten Boss verliert, dann muss die Bundesliga Taten setzen. Das ist geschehen. Aber wie gesagt mit fairen Bedingungen. Wäre Hans Peter Doskozil als Landeshauptmann des Burgenlands so fair zum Verein Mattersburg gewesen, hätte er auf einige Sager verzichtet. Die wären von seinem Vorgänger Hans Niessl so nie zu hören gewesen. Was die Sache nicht leichter machte: Mittwoch erkläre Trainer Franz Ponweiser (Bild oben) mit den Worten „irgendwann muss man sich eingestehen, dass es genug ist“, seinen Abschied nach fünf Jahen Mattersburg. Jetzt muss in einer Woche ein neuer Trainer präsentiert werden.In so kurzer Zeit schaffte dies bisher nicht einmal Austrias Sportvorstand Peter Stöger.
Auf eines hat die Bundesliga aber „vergessen“: Nämlich WSG Swarovski Tirol ähnliche Fragen zu stellen wie Mattersburg. Denn der Absteiger, der oben bleiben würde, falls Mattersburg die Bedingungen zum Weiterspielen in der obersten Spielklasse nicht schafft, steht vor ähnlichen Problemen wie Mattersburg. Wegen der „Schieflage“ bei Sponsor Swarovski. Zumal Präsidentin Diana Langes-Swarovski in Interviews eingestand, vom Swarovski-Werk nicht mehr mit einer ähnlichen Unterstützung wie in der vergangenen Saison rechnen zu können. Das sind Probleme, die Ligavorstand Christian Ebenbauer wohl auch im geplanten einwöchigen Urlaub Anfang August auf einer Almhütte beschäftigen werden.
Der LASK absolvierte bereits sin erstes Testspiel unter dem neuen Sportchef und Trainer Dominik Thalhammer. Beim 0:2 (0:0) gegen den slowakischen Klub Senica durften keine Journalisten zusehen. Thalhammer tauschte zur Pause alle Spieler aus, in der zweiten Hälfte debütierte der Norweger Mads Emil Madsen, spielte auch Tirol-Heimkehrer Lukas Grgic.