Fußball

Zokis Neubeginn in der SüperLig: Karabükspor

Mittwoch Abend kam der Anruf: „Morgen flieg ich in die Türkei. Sieht alles ganz gut aus.“ Der Anrufer: Zoran Barisic. Acht Monate nach seinem überraschenden und nicht nachvollziehbaren Aus bei Rapid wird er beim  Neubeginn Österreichs erster Trainerlegionär in der türkischen SüperLig, wo derzeit drei österreichische Spieler unter Vertrag stehen: Veli Kavlak bei Meister Besiktas, Jakob Jantscher bei Rizespor, Muhammad Ildiz bei Gaziantepspor. Das Ziel von Barisic hieß Karabük, die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz in der Schwarzmeerregion mit 230.000 Einwohnern. Dort verabschiedete sich der Trainer des Aufsteigers Kabarükspor, der  an zehnter Stelle und acht Punkte vor den Abstiegsrängen liegt. Igor Tudor, 38jähriger ehemaliger kroatischer Teamspieler und Legionär bei Juventus Turin, zog die Ausstiegsklausel um 150.000 Euro,  wechselte nach Istanbul zum Spitzenklub Galatasaray, als Dritter  hinter Besiktas und Basaksehir Istanbul noch im Titelkampf. Bei Galatasaray musste  der holländische Trainer Jan Riekering nach der 1:2-Heimblamage gegen Kayserispor gehen.

So kam Barisic zu seinem ersten Auslandsengagement. Samstag mittag will er Karabükspor im Auswärtsspiel bei Antalyaspor beobachten, dann geht es nochmals für einen Tag nach Wien zurück, ehe er nächste Woche beginnt. So war es jedenfalls vor dem Flug in die Türkei geplant. An seiner Seite: Norbert Schweitzer, früher Trainer der Rapid-Amateure, zuletzt in der Regionalliga Ost bei Parndorf. „Karabükspor hat uns und Galatasaray geschlagen, da bekommt er eine gute Mannschaft. Und die haben dort auch Geld. Weil ein Metallkonzern alles finanziert, den Klub dirigiert“, meinte Türkei-Kenner Kavlak zum neuen Job seines früheren Trainers aus Rapid-Zeiten, „da gibt´s schon gute Perspektiven.“

Barisic, der auf ein Auslands-Engagement wartete, daher drei Angebote aus Österreich ablehnte,  übernimmt eine Multi-Kulti-Truppe. Mit Teamspielern aus dem hohen Norden Europas, sprich Island, gleich vier aus Rumänien,  Mazedonien,  Bosnien, der Türkei (Gülselam stieg letzte Saison mit Hannover 96 in die zweite Bundesliga ab) und aus Afrika. Aus Kamerun, Gabun, Mali und Burkina Faso. Die alle unter einen Hut zu bringen,ist eine Herausforderung. Der Wechsel in den Klubfarben, von grün-weiß auf rot-blau, wird das geringste Problem sein. „Die Liga ist im Aufwind. Das Niveau ist technisch besser als in Österreich“, behauptet Kavlak, „fast überall entstehen neue Stadien.“ Denn die Türkei bewirbt sich um die EURO 2024. In Sachen Stadion ist Karabükspor noch eine Ausnahme: Nur 12.400 Zuschauer passen ins Seyhoglu-Stadion.

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