Fußball

Zu brav, kein Punch: Hasenhüttl (noch) im Niemandsland

Seit 4. Jänner konnte sich Ralph Hasenhüttl nur noch über zwei Siege von Southampton im FA-Cup freuen, in der Premier League über ein Unentschieden gegen Chelsea. Am 4. Jänner hatte der  Grazer Freudentränen über das 1:0 gegen Liverpool vergossen, seither gab es in neun Spielen acht Niederlagen mit 5:25-Toren. Die letzte passierte Montag Abend in Liverpool mit  0:1 (0:1) gegen Everton. Davor verloren die „Saints“ auch gegen Leicester, Leeds, Arsenal, Aston Villa, Manchester United blamabel  mit 0:9, Newcastle und Wolverhampton. Im November gab es noch tabellarischen Kontakt zur Spitzengruppe, nach der Talfahrt steht Southampton im Niemandsland auf Rang 14. Noch muss man sagen. Wenn es so weiter geht, könnte es noch schlimmer kommen. Fulham auf den ersten Abstiegsplatz liegt vor den letzten zwölf Runden nur sieben Punkte zurück. Zwischen Southampton und Fulham liegen Burnley, Brighton und Newcastle.

Dabei lag für Hasenhüttl im Duell gegen Evertons Trainerstar Carlo Ancelotti durchaus ein Unentschieden im Bereich des Möglichen. In der Nachspielzeit  scheiterte der dänischen Innenverteidiger Jannick Vestergaard mit der  Ausgleichschance am englischen Teamtormann Jordan Pickford, schon zuvor hatte auch Moussa Djenepo das 1:1 am Fuß, traf aber nicht. Hasenhüttl wollte mit dem Wechsel der Torhüter ein Zeichen setzen, brachte den 32 jährigen  2,03 Meter-Riesen Fraser Foster statt Alex McCartney. Ganz einfach, weil Foster der Tormann bei den Siegen gegen Liverpool und im FA-Cup gegen Arsenal und Wolverhampton war. Aber auch der Wechsel brachte nichts. Nach sechs Minuten hatte Foster gegen den Brasilianer Richarlison bereits das Nachsehen: „Wir können derzeit nicht so spielen wie zu Beginn der Saison“, gestand Hasenhüttl.

Das mag auch an den Ausfällen liegen. Der routinierte Theo Walcott fehlt ebenso wie Verteidiger Kyle Walker Peters, für den Spanier Oriol, den zentralen Mittelfeldspieler, ist die Saison nach einer Knöcheloperation, bereits beendet: „Wir sind zu brav, haben  rund um und im gegnerischen Strafraum zu wenig Punch“, lautet Hasenhüttls Befund über die Probleme seiner Mannschaft. Nicht erst seit der Niederlage gegen Everton, sondern auch davor. Wenn Torjäger Danny Ings nicht trifft, sieht´s schlecht aus. Samstag gastiert Southampton beim Letzten Sheffield, vier Tage später beim „unschlagbaren“ Tabellenführer Manchester City, danach kommt Brighton zum Südküsten-Derby ins St.Mary´s. Gibt es gegen Sheffield und Brighton nicht Erfolgserlebnisse, dann kann das passieren, woran bis vor kurzem nur Schwarzmaler dachten: Southampton mitten im Abstiegskampf.

Foto: FC Southampton.

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