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„Zu null“ bringt Rapid 1,19 Millionen! Das Ja zu Bickel und die Folgen

Österreich gegen Schottland am letzten Donnerstag der Gruppenphase in der Europa League. Mit deutlich mehr Brisanz im Hütteldorfer Allianz-Stadion als im Celtic-Park von Glasgow. Zumindest aus rot-weiß-roter Sicht. Denn der Aufstieg von Red Bull Salzburg als Gruppensieger in die k.o.-Phase steht schon außer Diskussion. Rapid braucht vor restlos ausverkauftem Haus, sprich 23.000 Zuschauern,einen Punkt zum Weiterkommen. Das ist ein Millionenspiel. Wenn Tormann Richard Strebinger (Bild oben) mit seinen Paraden am 79. Geburtstag der Rapid-Legende Rudi Flögel das „zu null“ festhält, dann bringt das mindestens 1,19 Millionen Euro!

Puls 4 erhofft von der  Live-Übertragung des Hütteldorfer „Finales“, das mit Paolo Mazzoleni einen italienischen Schiedsrichter hat, die bisher höchsten Zuschauerzahlen in dieser Europa League. Kann gelingen. So wie Rapid der Aufstieg. 74 Prozent der Wetter bei tipp 3 glauben daran, das meist gespielte Ergebnis heißt 2:1 für Rapid. In der grün-weißen Europacupgeschichte gab es bisher nur eine Niederlage gegen einen schottischen Klubs. Die passierte am 8.Dezember 1964 mit Flögel gegen die Glasgow Rangers im ausverkauften Praterstadion mit 0:2. Die vier Spiele seit damals , zweimal gegen Celtic, je einmal gegen Dundee und Aberdeen, gingen nicht verloren. Aber die Statistik hilft Donnerstag nicht.

Rangers-Trainer Steven Gerrard hat auf der Betreuerbank die gleiche Siegermentalität wie früher in seinen glorreichen Spielerzeiten beim FC Liverpool, in denen er vor neun Jahren im Happel-Stadion beim Jubiläumsspiel zum 110. Geburtstag von Rapid 45 Minuten gegen Grün-Weiß im Einsatz war: „Aber auswärts haben die Rangers nicht die  Wucht wie bei Heimspielen“, sagt mit Peter Haring der Ex-Rapidler, der in Schottland beim Rangers-Rivalen Hearts spielt, letztes Wochenende nach sieben sieglosen Partien das Siegestor zum wichtigen 1:0 gegen Motherwell erzielte, warnte aber: „Mit jedem Match unter Gerrard wirken die Rangers kompakter.“ Sie müssen auf dem ramponierten Hütteldorfer Rasen auf Sieg spielen, um aufzusteigen. Darum wagt der Burgenländer Haring lieber keine Prognosen: „Die Erwartungen in Schottland sind schon sehr groß. Denn die Klubs brauchen internationale Erfolgserlebnisse.“

Ein Unentschieden bedeutet eine UEFA-Prämie von 190.000 Euro. Der Aufstieg als Gruppenzweiter bringt eine halbe Million. So hoch ist auch das Startgeld in der Runde der letzten 32. Ein 0:0 wäre also für Rapid 1,19 Millionen wert. Steigt Rapid mit einem Sieg als Zweiter auf, bringt das schon 1,57 Millionen. Der Gruppensieg noch vor Villarreal wäre 2,07 Millionen wert. Um die Pesonalsituation macht Rapids Trainer Didi Kühbauer ein kleines Geheimnis. Wie man hört, dürfte der Einsatz von Mario Sonnleitner nicht riskiert werden, könnte es aber bei Christopher Dibon und Marvin Potzmann klappen. Mit dem Norweger Veton Berisha, der Rapid am 4. Oktober beim 1:3 im Ibrox-Park beim ersten Spiel der Kühbauer-Ära in Führung gebracht hatte, ist von Beginn an zu rechnen.  Man hofft wie beim 2:1-Auswärtssieg über Spartak Moskau auf Raum für Konter über „Pfitschipfeil“ Philipp Schobesberger, da die Rangers drei Punkte brauchen,

Egal, ob Rapid aufsteigt oder nicht, soll der Vertrag mit Sportchef Fredy Bickel noch vor Weihnachten bis 2021 verlängert werden. Darauf einigte sich das Präsidium am Montag Abend einstimmig, folgte damit dem Plan von Präsident Michael Krammer. Im Vertrag wird eine beidseitige Ausstiegsklausel mit Ende 2019 enthalten sein, falls Krammers Nachfolger, der seine Ära im November 2019 antreten wird, Kontinuität auf der Position des Sportchefs nicht als oberstes Gebot sehen sollte. Auf uneingeschränkten Beifall ist das Ja zu Bickel in Rapid-Kreisen jedenfalls nicht gestoßen. Die Folgen der Entscheidung des Präsidiums: Der Schweizer wird somit auch für die Transferperioden im Winter und Sommer 2019 verantwortlich sein. Man kann ihm und Rapid nur eine glücklichere Hand dabei wünschen als bisher.

In Glasgow jagt Red Bull Salzburg  seine eignen Erfolge: Es soll mit dem 37.Sieg im 48. Europa League-Spiel zum dritten Mal gelingen, ohne Punkteverlust  die Gruppe zu gewinnen. Vor vier Jahren hatte Österreichs Meister im Celtic-Park 3:1 gewonnen: “ Jedes Spiel gewinnen zu wollen, gehört eben zu unserer Mentalität“, meinte Trainer Marco Rose. Das zählt mehr als die mögliche Schützenhilfe für RB Leipzig. Denn nur, wenn Celtic die Salzburger Siegesserie nicht stoppen kann, überwintert Leipzig im Europacup. Schon bei einem Unentschieden schafft es Celtic. Auch wenn Leipzig wie erwartet daheim Rosenborg Trondheim bezwingt. Leipzigs Trainer-Sportchef Ralf Rangnick versucht dies mit dem Sager  „viel wichtiger ist, in der Bundesliga auf einen Champions League-Platz zu kommen“ herunterzuspielen. Aber in Deutschland würde es als Pleite und blamabel gelten, wenn von den Red Bull-Klubs nur Salzburg aufsteigt.  Im mit 60.000 Zuschauern ausverkauften Celtic-Park wird Salzburg der gesperrte Xaver Schlager fehlen. Auch Ex-Salzburg-Trainer Adi Hütter kämpft mit Eintracht Frankfurt in Rom gegen Lazio um den sechsten Sieg im sechsten Gruppenspiel. Platz eins ist Hütters Truppe nicht mehr zu nehmen. Aber sechs Siege hintereinander in der Europa League schaffte zuvor keine deutsche Mannschaft.

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