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Zu viel gespielt? Die erste Operation in der Karriere von Philipp Lienhart

Der Erfolgslauf von Österreichs Handballer bei der Europameisterschaft in Deutschland setzte auch die Fußballer unter Druck, fünf Monate später ähnliches zu schaffen. Die Gruppe der Handballer mit Kroatien und Spanien war ähnlich schwer wie es die für die Mannschaft von Ralf Rangnick mit Frankreich und Holland sein wird. Leider gibt es vorerst bei den Fußballern keine guten Meldungen. Nach dem Kreuzbandriss von Kapitän David Alaba, den Rangnick dieser Tage in seinem Tiroler Domizil in Kirchberg bei Kitzbühel treffen und über die Reha sprechen wird, muss mit Philipp Lienhart der nächste Innenverteidiger unters Messer. Die erste Operation in der Karriere des 27 jährigen Niederösterreichers.

Seine Leistenverletzung ist nicht annähernd so schwer die von Alaba.  Laut Christian Streich, dem Trainer von Lienhart beim SC Freiburg, werden die Schmerzen immer ärger, je größer die Belastung wird. Vorerst versuchte man es mit konservativer Behandlung. Die brachte keine entscheidende Besserung. Daher wird Lienhart Freitag von einem Spezialisten in Berlin operiert. Dabei soll ein entzündeter Nerv weggeschnitten werden. Zum Glück handelt es sich um keine Schambeinverletzung. Denn die könnte langwierig werden.

Streich befürchtet, sechs Wochen auf seinen Abwehrchef verzichten zu müssen. Lienhart hofft auf ein Comeback in vier Wochen. Offen, ob er beim Teamtrainingslager im März und den Vorbereitungsspielen gegen die Slowakei in Bratislava und die Türkei im Happel-Stadion schon dabei sein kann. Vielleicht hat Lienhart im Herbst auch zu viel gespielt: Bis zum 12. Dezember versäumte er kein Spiel von Freiburg, bestritt 14 in der Bundesliga, zwei im Pokal und fünf in der Europa League. Auch bei den Österreichs EM-Qualifikationsspielen gegen Schweden, Belgien, Aserbaidschan und Lettland war er voll dabei. Ebenso beim 2:0 gegen Deutschland, beim 1:1 gegen Moldawien in Linz spielte er 45 Minuten. Macht insgesamt 2282 Minuten, in denen Lienhart im letzten Jahr zwischen 13.August und 9. Dezember im Einsatz war. Danach begann der Nerv zu rebellieren.  Letzten Samstag saß er beim 0:0 gegen Union Berlin auf der Ersatzbank. Als beim Training Anfang der Woche die Beschwerden wieder größer werden, fiel die Entscheidung für die Operation.

Foto: ÖFB/Christopher Kelemen.

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