Fußball

Zu wenig Zeit für neue Ideen: Fodas Ausnahme heißt Posch

Vier Legionäre weniger als Polens Teamchef Jerzy Brzeczek am Montag nominierte Franco Foda tags darauf für den Start in die EM-Qualifikation eggen Polen und Israel am 21. und 24. März. Unter den 18 ist auch der einzige Neuling: Der gebürtige 21jährige Steirer Stefan Posch (Bild oben), der 2015 aus der Akademie der Admira zu Hoffenheim gewechselt war, in dieser Saison bei Trainer Julian Nagelsmann den Sprung zum Stammspieler schaffte. Foda sah den 1,88 Meter großen Innenverteidiger, der im Herbst noch mit der U21 die Qualifikation für die EM-Endrunde geschafft hatte, bei Hoffenheims Spielen zuletzt viermal: „Er ist sehr variabel einsetzbar, Nagelsmann ändert ja mitunter während der Spiele nicht nur einmal sein System.“ Variabel einsetzbare Spieler schätzt auch Foda sehr.

Für den die drei Tage Vorbereitung, die ihm für das Polen-Spiel bleiben, einfach zu kurz sind, um im Ernstfall dann wirklich etwas Neues zu probieren. Darum sind bis auf sechs Ausnahmen wieder alle Spieler dabei, die es zuletzt im Herbst bei der Nations League auch waren. Der Grund? Salzburgs Kreativspieler Hannes Wolf stieg aus der U 21 wieder in den Teamkader auf, Sebastian Prödl, Florian Grillitsch, U 21-Kapitän Philipp Lienhart und Marcel Sabitzer sind wieder fit und kehren zurück. Prödl, obwohl er nach der Knieoperation nur ein Spiel in der U23 von Watford in den Beinen hat: „Er war bei mir immer dabei, ist auch als Persönlichkeit wichtig“, begründete Foda seine Wahl. Seine Assistenten Thomas Kristl, Imre Szabics und er flogen seit Jahresbeginn quer nach Europa, um bis auf Max Wöber in Sevilla alle Kandidaten zu beobachten. In Deutschland und England sowie Peter Zulj in Brüssel bei Anderlecht, der stets zur Startelf gehört, noch mitten im Kampf um einen Platz in der oberen Play-off steht.  Pech hatte Kristl, der letzten Samstag bei Bochum-Heidenheim Lukas Hinterseer und Nikola Dovedan sehen wollte: Hintersee fehlte wegen einer Knieverletzung, Dovedan wegen eines Grippevirus. Die Knieverletzung bei Valentino Lazaro soll nicht so schlimm sein. Er versicherte Foda am Telefon, Mittwoch wieder ins Hertha-Training einzusteigen, am Wochenende gegen Borussia Dortmund wahrscheinlich zu spielen.

Im Verglich zum letzten 2:1 in Nordirland fehlen Kevin Wimmer, Alessandro Schöpf, Georg Hierländer, Thomas Goiginger, Louis Schaub und Marc Janko. Bis auf den verletzten Schöpf stehen alle auf der langen Liste der Spieler auf Abruf, zu denen auch elf Legionäre gehören.  Von Kilmarnock-Tormann Daniel Bachmann bis zu Mainz-Stürmer Karim Onisiwo. Darunter erstmals bei Foda Fortuna Düsseldorfs Mittelfeldspieler Kevin Stöger, dem der Grippevirus, wegen dem er die letzten zwei Spiele versäumte, vielleicht um seine erste Teamchance brachte, und Rijeka-Stürmer Alex Gorgon.

Stichwort Stürmer: Wo Brzeczek zwischen Hochkarätern wie Robert Lewandowski, Arkadus Milik und  Krzystof Piatek wählen kann, setzt  Foda auf Marko Arnautovic, derzeit Reservist bei West Ham, Guido Burgstaller nach seiner langen Verletzungspause und Michael Gregoritsch: „Ich vertraue allen“, versicherte Foda, „Arnautovic hat seine Qualitäten schon oft bewiesen. Es spricht für Burgstaller, dass er nach seiner Pause bei Schalke in einer schwierigen Situation gleich zu den Hoffnungsträgern zählt. Gregoritsch kann derzeit bei Augsburg wegen vieler Ausfälle nicht vorne spielen, sondern muss im Mittelfeld rackern.“ Foda weiß, wie wichtig ein gelungener Start in die Qualifikation wäre, obwohl er vorsorglich feststellte: „Nach zwei von zehn Partien kann noch gar nichts entscheiden sein.“

 

Foto: © TSG Hoffenheim Media.

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