Fußball

Zum 70. Geburtstag von Herbert Prohaska 70 Geschichten über Prohaska – Tag 59

70 Geschichten Herbert Prohaska 70 Geburtstag

Am 8. August feiert Herbert Prohaska, Österreichs Jahrhundertfußballer, der letzte Teamchef, mit dem sich Österreich für eine Weltmeisterschaft qualifizierte, seinen 70. Geburtstag.  Sie können bis zum Ehrentag täglich eine Geschichte aus dem Leben von Herbert Prohaska, insgesamt 70, lesen.

Frank Stronach, der von 1999 bis 2005 auch Präsident der Bundesliga war, lieferte genug Stoff, um sich kritisch zu seiner Taten bei der Austria zu äußern. Wenn dies Prohaska tat, galt er mitunter sogar als violetter Nestbeschmutzer. Aber in seiner grenzenlosen Ehrlichkeit konnte er nicht ruhig bleiben, als zwei Jahre nach seinem Trainerrauswurf seinem früheren Mitspieler Walter Schachner noch etwas viel Schlimmeres passierte. Er musste nach nur 14 Spielen gehen. Obwohl die Austria klar Tabellenführer war und in der ersten Runde des UEFA-Cups den ukrainischen Klub Schachtjor Donezk souverän ausschaltete. Aber dennoch wurde er über Nacht entlassen. Weil er den Wunsch von Stronach, Superstars zu holen, nicht teilte, den alternden Deutschen Stefan Effenberg ablehnte. Das kostete ihm den Job, führte zu Protesten der Fans gegen Stronach. Für ihn kam der bekannte Deutsche Christoph Daum, holte mit der Austria das Double und verabschiedete sich in die Türkei. Eine Saison später wurde Schachner mit dem GAK Meister und Cupsieger. Dass Schachner später noch mit Stronach ein Wort wechselte, beeindruckte Prohaska: „Ich hätte das nicht zusammengebracht!“

Im Winter 2004 bat Toni Polster seinen früheren Mitspieler und Teamchef Prohaska um Rat, als er ein lukratives Angebot hatte, Austrias General Manager zu werden. Prohaskas Tipps hießen: „Geh deinen Weg, lass dich nicht von den vielen Einflüsterern beeinflussen. Wenn es schiefläuft, dann brauchst du nur auf dich selbst böse zu sein!“ General Manager Polster wollte Stronach und Prohaska wieder an einen Tisch bekommen, Prohaska wollte das nicht. Polster merkte bald, dass Stronach bei Austria alles kontrollieren wollte, er alleine nichts entscheiden konnte. Daher musste auch er scheitern. In seiner Zeit kam die Austria bis ins Viertelfinale des UEFA-Cups, schied gegen Parma wegen der Auswärtstorregel aus. Zwei Monate später entließ Stronach Polster fristlos. Offenbar verträgt er keine populären Typen neben sich, Polster wehrte sich dagegen vor Gericht und bekam Recht.

Zu dieser Zeit war Prohaska bereits fünf Jahre ORF-Experte und in dieser Funktion auch bei Austria-Spielen. Genoss dabei Sympathiekundgebungen der Fans. In Parma fand er sie übertrieben: Da küssten einige, die wahrscheinlich schon einiges an Alkohol zu viel in sich hatten, ehrfürchtig seine Schuhe.

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