Am 8. August feiert Herbert Prohaska, Österreichs Jahrhundertfußballer, der letzte Teamchef, mit dem sich Österreich für eine Weltmeisterschaft qualifizierte, seinen 70. Geburtstag. Sie können bis zum Ehrentag täglich eine Geschichte aus dem Leben von Herbert Prohaska, insgesamt 70, lesen.
Eine Wachsfigur von Herbert Prohaska im Dress der Austria steht im Kabinett von Madame Tussaud im Wiener Prater. Auch eine Auszeichnung. In der Teamchefzeit bekam er nach der Qualifikation für die WM von Bundespräsident Thomas Klestil das Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich, acht Jahre von Heinz Fischer das Goldene. 2005 übergab ihm Landeshauptmann Erwin Pröll das Goldene Ehrenzeichen des Landes Niederösterreich, drei Jahre später erhielt er das von Wien von Bürgermeister Michael Häupl, einem deklarierten Austria-Fan. Die Auszeichnung, die ihn am meisten bewegte, hörte er von „Kaiser“ Franz Beckenbauer am 17. August 2004 in der Wiener Staatsoper.
Zum 100. Geburtstag von Österreichs Fußballbund fand im Haus am Ring die „Sound of Footballl“-Gala, moderiert von Arabella Kiesbauer und Prohaskas ORF-Partner Rainer Pariasek, statt. Zu der die Fußball-Prominenz in geballter Ladung kam: Etwa FIFA-Boss Sepp Blatter, UEFA-Präsident Lennart Johansson, Michel Platini. Die Wiener Sängerknaben gaben Rainhard Fendrichs „we are from Austria“ zum Besten, der russische Tenor Sergej Nayda schmetterte Puccinis Nessun dorma, auch andere Größen aus der Showbranche, der italienische Star Zucchero und Helmut Lotti leisteten ihren Beitrag zu dem großen Ereignis. Bei dem Österreichs Fußballer des Jahrhunderts gewählt wurde.
Trainer des Jahrhunderts wurde klarerweise Ernst Happel, größtes Talent der damalige Teamkapitän Andreas Ivanschitz. Beim Fußballer gab es nach der Vorentscheidung die Wahl zwischen Rapid und Austria, zwischen Hans Krankl und Herbert Prohaska. Entscheiden konnten das die Zuschauer der ORF-Liveübertragung durch Anrufe oder SMS. Die Rückennummern von Prohaska und Krankl zu ihren aktiven Zeiten, acht und neun, spielten eine Rolle. Wer Prohaska wählen wollte, musste 090105/90 92-8 anrufen, bei Krankl heißt es 090105/90 92-9. Ein Anruf oder SMS kostete 50 Cent. Zum Ende der Übertragung gab Beckenbauer den Sieger bekannt. Er öffnete ein Kuvert, sah drauf und sagte einfach „Herbert, du bist es!“ Tosender Applaus, diese Auszeichnung hätte er sich nie träumen lassen. Das sagte Prohaska auch in seinen ersten Dankesworten: „Es hätte auch andere würdige Sieger gegeben. Aber denjenigen, die mich wählten, kann ich versichern: Sie haben eine gute Wahl getroffen!“ 21 Jahre später sagt auch der damals doch enttäuschte Krankl: „Er ist zurecht der Jahrhundert-Fußballer!“
An diesem Abend kam Prohaska auch ein Sager seines verstorbenen Vaters Alfred in Erinnerung. Der ihm öfters sagte: „Du bist super, aber der Sindelar war besser“. Matthias Sindelar, zentrale Figur und „Aushängeschild“ von Österreichs Wunderteam, das zwischen April 1931 und Oktober 1932 in 14 Partien hintereinander ungeschlagen geblieben war.