Elf Tage vor dem vorletzten EM-Qualifikationsspiel gegen Nordmazedonien im Wiener Ernst Happel-Stadion steht Österreichs Kader: Die Deutschland-Legionäre David Alaba (Bayern München), Florian Grillitsch (Hoffenheim) und Alessandro Schöpf (Schalke) kehren nach ihren Verletzungen in Franco Fodas Aufgebot zurück, in dem insgesamt 18 Spieler aus der deutschen Bundesliga stehen. Sie ersetzen Florian Kainz, der wegen einer Fersenverletzung nur auf Abruf bereit steht, Max Wöber und Marco Friedl, die der U 21 helfen soll, Freitag in einer Woche das wichtige Duell um ein EM-Ticket gegen Kosovo in Ried zu gewinnen. Für den verletzten Salzburg-Tormann Cican Stankovic kam Jörg Siebenhandl von Sturm dazu. Aber es besteht kein Zweifel, dass gegen Nordmazedonien der 23 jährige LASK-Tormann Alex Schlager (Bild oben) sein Teamdebüt feiern wird. Er empfahl sich auch durch seine Weltklasseleistung beim 0:0 der Linzer bei PSV Eindhoven in der Europa League. Beim Heimspiel gegen Hollands Vizemeister wird Foda Schlager Donnerstag im Linzer Stadion beobachten.
Aber auf den Tormann wird es hoffentlich gegen Nordmazedonien nicht ankommen. Auch wenn Foda sich heftig dagegen wehrt,die Mazedoniee als leichten Gegner einzustufen. Allein schon weil sie mit Eljif Elmas (Napoli), Routinier Gordan Pandev (FC Genoa) und Iljan Nestorovski (Udinese) drei Legionäre aus Italiens Serie A aufbieten können, dazu Sporting Lissabon-Verteidiger Stefan Ristovski und eine Kampfmaschine aus Englands zweiter Liga, Ezgjan Alioski von Leeds United. Für den Tiroler Mittelfeldspieler Schöpf ist es das Comeback nach seiner Knieoperation im Februar, die durch ein Brutalo-Foul von Hertha Berlins Holländer Karim Rekik notwendig geworden war, Zuletzt setzte Schalkes Trainer David Wagner den 25jährigen bereits einige Male ein, darunter im Pokal gegen Arminia Bielefeld von Beginn an. Die sechs Speiler, die nicht von deutschen Klubs kommen, sind außer Schlager und Siebenhandl Salzburg-Kapitän Andreas Ulmer, Thomas Goiginger vom LASK, Inter Mailand-Legionär Valentino Lazaro und Marko Arnautovic.
Der ist ein Kapitel für sich: Seit seiner beim 3:1 gegen Israel erlittenen Oberschenkelverletzung spielte er nur 18 Minuten für Shanghai SIPG. Seit 27.Oktober hat Chinas Meisterschaft Pause. Arnautovic wird bereits diese Woche von Shanghai nach Europa fliegen, bekam von Foda ein eigenes Trainingsprogramm, um nächsten Montag beim Start der Vorbereitung den nötigen Fitnesslevel zu haben. Erstmals bereitete sich das Team in Fodas Ära im Avita-Hotel von Bad Tatzmannsdorf vor. von dem man direkt zum Trainingsplatz gehen kann, den Foda letzte Woche noch inspizierte. Beim Urteil geriet der Teamchef ins Schwärmen: „Super ist fast untertrieben!“ Gut möglich, dass Foda auch für die EM-Vorbereitung im Mai 2020 das Avita-Hotel auswählen wird.
Aber vorerst stellte er fest; „Wir haben noch nichts erreicht, brauchen die gleiche Hingabe und Leidenschaft wie bei den letzten Siegen gegen Israel und Slowenien. Wir werden ab Montag mit hoher Intensität trainieren, um uns weiter zu entwickeln!“ An eine mögliche EM-Party am 16.November verschwendet er keine Gedanken, stellte aber grundsätzlich fest: „Es ist sehr wichtig, auch im Erfolg demütig und bodenständig zu bleiben.“