Fußball

Zum Glück trafen dreimal die Innenverteidiger nach Demirs Eckbällen

Auch das dritte Spiel bei der U 19-Europameisterschaft in der Slowakei musste Österreich ganz in Schwarz bestreiten. Aber zum ersten Mal herrschte danach keine Trauerstimmung. Weil mit dem 3:2 (1:1) gegen Serbien in Banska Bystrica der erste Sieg gelang, der die Chance auf die Qualifikation für die U 20-WM 2023 sicherte. Die kann Dienstag im Play off gegen die Slowakei geschafft werden. Alle drei Tore fielen nach Eckbällen von Yusuf Demir von rechts mit links, dreimal trafen die Innenverteidiger. Der Rapidler Leopold Querfeld (Bild oben) jubelte über den wahrscheinlich ersten Doppelpack seiner Karriere, einmal per Kopf, einmal nach einem Getümmel mit rechts. Der Salzburger Lukas Wallner sorgte für das zweite Kopftor von Österreich. „Ein Sieg des Willens und der einstudierten Standardsituationen“, freute sich Teamchef Martin Scherb, der zugab, „ziemlich fertig“ zu sein. Und zu seinen Torschützen im Spaß meinte: „Sie hatten eh´ etwas gutzumachen“. Weil sie beim 2:4 gegen Israel schlecht aussahen.

Scherb brachte erstmals den Austrianer Leonardo Ivkic als Rechtsverteidiger, bot Yusuf Demir an vorderster Front auf. Dort sollte er die Bälle festmachen. Am besten gelangen dem Rapidler aber seine Eckbälle. Der erste flog nach 25 Minuten direkt auf den Kopf von Querfeld, womit Österreich erstmals bei dieser Europameisterschaft in Führung ging. Die anderen zwei sorgten für gefährliche Situationen im kleinen Strafraum, die innerhalb von zehn Minuten mit Toren zum 2:1 und 3:1 endeten. Damit schien 24 Minuten vor Schluss alles gelaufen. Scherb ersetzte nach 78 Minuten Demir durch Innenverteidiger Nico Wiesinger, um mit einer Fünferabwehr das Resultat zu halten. Was nicht gelang. Nach 88 Minuten fiel das 3:2, begann das große Zittern. Eckballserien der Serben erst nach fast 4:50 Minuten Nachspielzeit konnte gejubelt werden.

Man soll und darf sich freuen, dass Österreich jetzt zu den sechs besten europäischen U 19-Teams gehört. Ohne einen Sieg schlecht reden zu wollen, aber es ist nicht alles Gold was glänzt. Abgesehen von Defensivschwächen an beiden Außenpositionen, war es doch spielerisch enttäuschend, was zu sehen war. Zu viele hohe Bälle, zu wenig Ballzirkulation, nur zwei heraus gespielte Chancen. Die „Rettung“ waren Demirs Eckbälle. Aber Lobeshymnen auf ihn wären deshalb fehl am Platz. Mit drei ruhenden Bällen drei Tore vorzubereiten, ist gut für sein Selbstvertrauen. Aber etwas Ähnliches müsste ihm einmal aus dem Spiel gelingen, in das er zu wenig eingebunden war. Außerdem sind einige Youngsters, die sich schon reif für einen Stammplatz in der Bundesliga sehen, nach den Eindrücken der drei Gruppenspiele nicht so gut, wie es viele und wahrscheinlich auch sie selbst glauben.

Foto: UEFA.

3

Meist gelesen

Nach oben