Fußball

Zum Thema Müller ein Dementi aus Köpenick

Bei seinem verbalen Rundumschlag wegen mangelnden Teamgeists nach dem 2:4 in Ried brachte Rapids Sportvorstand Andreas Müller auch das Thema Maximilan Entrup wieder aufs Tapet. Das von der Rapid-Ikone Helge Payer beratene 19jährige Stürmertalent, das vom  Block West wegen seiner kurzen jugendlichen Vergangenheit beim Austria-Fanklub Inferno gemobbt und bedroht wurde. Die Aufregung hat sich jetzt zwar gelegt,da Entrup anders als zu Saisonbeginn nicht mehr  als Ersatz auf der Bank sitzt, aber  Müller hat sie wieder aktiviert. Er wollte damals wegen des Eklats beim Auslaufen nach dem 3:0 in der  Qualifikation zur Europa League gegen Torpedo Zhodino, als ein Knallkörper aus dem Block West in Entrups Nähe einschlug, wofür der ausgeforschte Täter Hausverbot bekam, dass sich die Mannschaft nach dem nächsten Heimspiel als Zeichen der Solidarität mit Entrup nicht von den Fans im Block West verabschiedet. Aber die Spieler regelten das intern anders: Sie  bedankten sich nach dem 4:0 gegen Admira doch vor  dem Block West für die Unterstützung. Wer dabei nicht mitmachen wollte, dem war das freigestellt. Müller war danach fuchsteufelswild, weil sich  die Mannschaft nicht an seine Vorgaben hielt. Deshalb gab ´s sogar einen erregten Wortwechsel mit dem von ihm geholten  Trainer Mike Büskens, weil der den Spielern die Rückendeckung für ihre Aktion gegeben hatte.  Müller machte Büskens ziemlich lautstark klar, dass er der Boss und seinen Vorgaben zu folgen sei.

Die Vermutungen, dass eine alte Schalke-Seilschaft wie bei Müller und Büskens auch dazu beitrug, dass Müller zweieinhalb Jahre davor  den Job bei Rapid bekam, sorgten für  ein Dementi aus dem Berliner Stadtteil Köpenick. Aus dem Büro des Sportchefs des Zweitligisten  Union Berlin im Stadion an der Alten Försterei. Das ist Müllers Vorgänger Helmut Schulte. Was stimmt, ist, dass beide  eine gemeinsame Schalke-Zeit haben. In seiner zehnmonatigen Trainerära in Gelsenkirchen machte Schulte 1993  Müller, der damals intern im Abseits stand , weil er was im Fußballgeschäft  ungewöhnlich war, ein Urlaubsgeld einklagte,  gleich wieder zum Kapitän. Aber seit 2008 war das Verhältnis zwischen beiden  angespannt. Da beendete nämlich der Schalke-Manager Müller die zehnjährige Ära von Nachwuchschef Schulte. Und darum hielt sich der  bei Rapid komplett heraus, als es um  Müller als möglichen Nachfolger ging. Das war das Vernünftigste , was Schulte tun konnte.  Für Müllers Engagement zeichnet nur das Rapid-Präsidium verantwortlich. Dass in Hütteldorf einige bis viele Schulte, der in schwierigeren Zeiten als jetzt richige, aber unpopuläre Entscheidungen konsequent durchzog, nachtrauern, ist ein offenes Geheimnis.

 

 

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