PETERLINDEN.LIVE

Zwei Gegner aus der Champions League

Innerhalb von zwei Minuten bescherte Ricardo Carvalho, Portugls Europameister von 2016, Red Bull Salzburg und Rapid zwei Gegner aus der Champions League für das Sechzehntelfinale der Europa League am 14. und 21.Februar: Den FC Brügge, womit es zu einem Duell der Meister aus Belgien und Österreich kommt, sowie Inter Mailand. Paarungen, die auch Erinnerungen an die Vergangenheit hervorrufen, bei Brügge an den Namen von Ernst Happels. Österreichs erfolgreichster Trainer aller Zeiten hatten den FC Brügge zu Meistertiteln, 1976 in die Endspiele des UEFA-Cups und 1978 ins Finale des Europacup der Meister geführt. Beide gingen verloren. 1976 mit 2:3 in Liverpool und 1:1 daheim, 1978 0:1 im Londoner Wembley-Stadion, als Happels Landsmann Edi Krieger die Abwehr organisiert hatte. Im Herbst 2005 war Brügge Rapids Gegner in der Champions League, gewann in Wien 1:0, daheim im Jan Breydel-Stadion 3:2.

Brügge belegte in der Champions League Gruppe hinter Borussia Dortmund und Atletico Madrid Platz drei. Die Ergebnisse: Gegen Dortmund 0:1 daheim und 0:0, gegen Atletico 1:3 in Madrid, daheim 0:0, gegen Monaco 1:1 und auswärts 4:0. Die Belgier haben Riesen im Tor: Der Kroate Karlo Letica ist 2,01 Meter groß, der Amerikaner Ethan Horvath 1,95 Meter. Er war die Nummer eins im amerikanischen Olympiateam bei Andi Herzog, als die Qualifikation für die Spiele in Rio de Janeiro 2016 nicht geklappt hatte. Als beste Spieler des 19fachen Meisters gelten im Mittelfeld Hans Vanaken als Mann für den entscheiden Pass sowie der Holländer Ruud Vormer als Spezialist für Eckbälle und Freistöße. Der Trainer ist Kroate, hatte vor 13 Jahren gegen Rapid gespielt: Ivan Leko übernahm Brügge 2017 vom ehemaligen Klassetormann und Erfolgstrainer Michel Preud´homme. Der 40jährige gilt als fordernd, aber gleichzeitig als größter Fan seiner Spieler. Salzburgs Trainer Marco Rose sprach von einem spannenden Los: „Brügge hat eine gut organisierte Mannschaft, das zeigen die Ergebnisse gegen Dortmund und Atletico.“ Ein Vorteil für Salzburg: Das Rückspiel daheim.

Die Erinnerungen an Inter? Das 1964 in Wien gewonnen Finale im Europacup der Meister. Der zweifache Torschütze beim 3:1 gegen Real Madrid, Sandro Mazzola, holte 16 Jahre später als Manager von Austria Herbert Prohaska als Regisseur für das Mittelfeld. Das  Duell Rapid gegen Inter hatte es bereits in der ersten UEFA-Cup-Runde 1990 mit Hans Krankl auf der Trainerbank gegeben. Inter kam mit den frischgebackenen  deutschen Weltmeistern Lothar Matthäus, Andi Brehme und Jürgen Klinsmann, mit Italiens Teamtorhtüer Walter Zenga und Starverteidiger Giuseppe Bergomi sowie Trainerstar Giovanni Trapattoni nach Wien, verlor im Hanappi-Stadion trotz schneller Führung durch Matthäus 1:2. Matthäus schied bald nach einem Foul des nunmehrigen ÖFB-Sportdirektors Peter Schöttel aus, was er ihm offenbar nie vergessen hatte. Als Matthäus ein Jahrzehnt später Trainer wurde, ließ er Schöttel das spüren, worauf der seine aktive Karriere beendete. Das Retourspiel in Verona, verlor Rapid erst in der Verlängerung 1:3, wobei Klinsmann das entscheidende Tor nach 102 Minuten erzielte. Rapid spielte nach Rot für Robert Pecl  vom englischen Referee Georges Courtney ab der 12.Minute mit zehn Mann, verkaufte sich sehr gut. Allen voran Andi Herzog.

Inter ist derzeit Dritter der Serie A, belegte in der Champions League Platz drei hinter Barcelona und Tottenham wegen des direkten Vergleichs mit den Engländern. Die Resultate: Gegen Tottenham 2:1 in Mailand und 0:1, gegen Barcelona 0:2 und 1:1 im Nou Camp, gegen PSV Eindhoven 2:1, aber im Meazza-Stadion nur 1:1. Zum Entsetzen des 59jährigen Trainer Luciano Spalletti, der mit Zenit St.Petersburg zweimal russischer Meister war, mit AS Roma zweimal Pokalsieger. Zu Beginn seiner Karriere aufd er Bank hatte er Ende der Neunzigerjahre auch einen Ex-Rapidler trainiert: Tormann Michael Konsel bei Venezia.

Die Stars von Inter? In erster Linie der argentinische Torjäger Mauro Icardi, die kroatischen Vizeweltmeister Ivan Perisic und Marcelo Brozovic, der Belgier Radja Nainggolan im Mittelfeld sowie der slowenische Tormann Samir Handanovic. Der 18fache Meister Inter steht im chinesischen Besitz von Suning. Im Sommer wurden 80 Millionen in die Mannschaft investiert. möglicherweise kommt im Jänner noch Mesut Özil von Arsenal dazu. Treffender Kommentar von Rapids Trainer Didi Kühbauer am Tag nach dem Stich ins Herz durch das Derbydebakel: „Wir können nur überraschen.“

Ostgegner erhielten die anderen Österreicher: Adi Hütter trifft mit Eintracht Frankfurt auf Ukraine-Meister Schachtjor Donezk, Julian Baumgartlinger und Aleksandar Dragovic bekommen es bei Leverkusen mit Krasnodar aus Russland zu tun. Bei Leverkusen gibt´s wieder eine Diskussion um Trainer Heiko Herrlich. Derzeit die meist genannte Alternative: Marco Rose. Nur ist er dafür nicht zu haben.

 

Die mobile Version verlassen