Fußball

Zwei Tore der Austria und neun Transparente

Gemeinsam respektieren, worum es wirklich geht und am besten damit Sonntag beginnen. So endete Freitag der offenen Brief des Austria-Präsidiums an die Fans. Doch die Botschaft kam offenbar nicht an, obwohl aus der aktiven Fanszene vor dem 2:1 (1:0) gegen Mattersburg  ein Umdenken signalisiert wurde,: „Wir dürfen nicht mehr lange zusehen,  wenn es um die mittlerweile unsichere Existenz unseres Vereins geht“, stand in einer Aussendung zu lesen. Wer daraus schloss, dass die Fans ihre Mannschaft mehr unterstützen werden als in den letzten Heimspielen, der wurde eines besseren belehrt.  Das nicht zusehen verstanden die Fans offenbar, mehr Transparente als gewohnt in die Höhe zu heben. Auf denen unter anderem zu lesen war „Vorstand raus“ und „unser Untergang ist durchaus nah!“  Am meisten schien zu stören, dass die violette Chefetage sich die „Ungeheuerlichkeit“ erlaubt,  gegen die Urheber des von sogenannten Fans verursachten „Pyrotechnik“-Skandals beim 0:2 gegen den LASK in Pasching vorgehen zu wollen. Also wird weiter der  Rücktritt von AG-Vorstand Markus Kraetschmer gefordert. Der offenbar das st, worum des der Fanszene wirklich geht. Auch die Ankündigung, für einen Diskussionsabend mit Sportvorstand Peter Stöger 19 Euro Eintritt zu verlangen, kam gar nicht gut an. Was  man verstehen kann. Wer Stöger nur ein bisschen kennt, weiß, dass diese Idee unmöglich von ihm stammen kann.

Eines steht außer Diskussion: Mit solchen Aktionen helfen die Fans der Mannschaft an, setzte sich nur selbst in Szene, was ihnen offenbar auch am wichtigsten ist. Da erinnerte so manches an das, was in der Vergangenheit beim Erzrivalen Rapid passiert ist.In dieser eigenartigen Atmosphäre erzitterten sich die Austria den „Pflichtsieg“, durch den sie je sechs statt drei Punkte vor dem Letzten Admira liegt, der beim LASK durch ein Tor von Thomas Goiginger 0:1 (0:1) verlor. Und nur noch sechs statt acht Punkte hinter Platz sechs. Trotzdem lag Trainer Christian Ilzer mit seinen Gefühlen, dass sich alles etwas stabilisiert hat, nicht richtig. Er stellte auf einen Viererabwehr mit Alexander Borkovic als Linksverteidiger, Michael Madl und Erik Palmer.Brown im Zentrum ab, ersetzte im zentralen Mittelfeld Tarkan Serbest durch Thomas Ebner, gab in der Dreierreihe hinter den einzigen Spitze Christoph Monschein an der linken Außenbahn dem 23jährigen Manprit Sarkaria erstmals von Beginn an eine Chance. Der lieferte einige passable Flanken, aber etwas mehr Leidenschaft und Feuer würden dem Linksfuß mit indischen Wurzeln durchaus gut tun. Ansonst muss sich Ilzer bald wieder etwas anders überlegen.

Austria jubelte bereits nach zehn Minuten (Bild oben). Weil Mattersburg-Spezialist Alexander Grünwald nach einem Eckball bereitd sein 12.Tor gegen die Burgenländer erzielte. Auch Ebners 2:0 fünf Minuten nach der Pause fiel nach einem Eckball. Zwei Standards retteten vor angeblich 7385 Zuschauern drei Punkte, die in den letzten 17 Minuten in Gefahr gerieten. Auch durch ein Tor nach einem Eckball, dem sich Austrias Keeper Ivan Lucic verschätzte und daher  Patrick Bürger per Kopf das Anschlusstor ermöglichte. Bürger war einer der drei Joker, mit denen Mattersburgs Trainer Franz Ponweiser nach Austrias zweitem Tor mehr riskierte. Zunächst kam Christoph Halper, dann Bürger, im Finish auch der Nigerianer Victor Olatunji. Die Austria kam durch viele hohe Bälle ins Schwimmen, Mattersburg konnte dies aber nicht mehr nützen. So ärgerte sich Ponweiser über eine unnötige Niederlage, konnte Austria umgekehrt nicht den Beweis erbringen, dass es aufwärts geht. Ilzer sah es ähnlich: „Der Sieg tut uns allen gut, aber es bleibt noch viel Arbeit!“

Foto: FK Austria/Media.

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