Fußball

Zweite Liga mit 114 Neuen, davon 19 für Aufstiegsduell zwischen Ried und Lustenau

Auch die zweite Liga beginnt Freitag. Die 16 Klubs zeigten sich bisher weit einkaufsfreudiger als die zwölf in der Bundesliga. 114 Neue und das Transferfenster ist noch bis 2. September offen. Drei kauften gleich eine ganze neue Mannschaft. Spitzenreiter ist Horn mit zwölf Neuerwerbungen, gefolgt von Austria Lustenau und dem Floridsdorfer AC mit je elf. Horn leistete sich auch Spieler mit Bundesligaerfahrung. Florian Sittsam spielte letzte Saison bei Hartberg, Thomas Salamon mitunter bei Austria, Marco Hausjell ließ bei seinem Admira-Debüt in der Ära von Ernst Baumeister gleich mit einem Tor gegen Rapid aufhorchen. Dann kommt schon Absteiger Wacker Innsbruck mit zehn. Der hat aber durch den totalen Umbruch auch 17 Spieler verloren. Im Schnitt heißt das sieben Neuerwerbungen pro Klub. Beachtlich.

Ähnliche Ausmaße wie in der Bundesliga erreichte der Trainerverschleiß: Elf haben einen anderen  als zu Beginn der vergangenen Saison, nach der es durch die Lizenzverweigerung für Wr.Neustadt keinen Absteiger gegeben hatte.  Den teuersten Trainer leistet sich Liefering als Kooperationsklub von Red Bull Salzburg mit dem Dänen Bo Svensson, für den 1,5 Millionen Euro Ablöse an Mainz gezahlt werden mussten, um ihn aus dem Vertrag als U 19-Trainer herauszukaufen. Rieds Gerald Baumgartner  Goran Djuricin (Blau Weiß Linz) und Thomas Grumser (Wacker Innsbruck) arbeiteten schon in der  Bundesliga. Djuricin holte  einen, der in seiner Rapid-Ära zu Kurzeinsätzen gekommen war, sich im Frühjahr bei Radnicki Nis in Serbien auch nicht durchsetzte: Aleksandar Kostic. In Linz beginnt´s wieder. Vielleicht.

Drei sind von vornherein nicht im Aufstiegsrennen dabei. Die Young Violets als Amateure der Wiener Austria. Liefering und die OÖ-Juniors sind trotz Kooperation mit Salzburg und dem LASK juristisch gesehen eigenständige Klubs, könnt daher aufsteigen, erklärten aber, keinesfalls um eine Lizenz für die Bundesliga anzusuchen. Also dürfte sich der Kampf um den Aufstieg auf das Duell zwischen Ried und Austria Lustenau reduzieren. Für das rüsteten beide mit 19 Neuen auf. Lustenau holte elf, davon drei vom Konkurrenten aus dem Innviertel. Für jede Formation einen: Abwehrspieler Christian Schilling, Pius Grabher für das Mittelfeld sowie den torgefährlichen Patrick Eler. Trainer Gernot Plassnegger, seit Herbst 2017 im Amt, lehnt die Favoritenrolle ab. Lieber vorsichtig sein als große Töne spucken. Trotz Ronivaldo, zum Spieler der letzten Saison gewählt. Vor einer Woche erzielte der Brasilianer im Cup fünf Tore. Bei Ried bekam Gerald Baumgartner, Trainer und Sportchef in Personalunion, mit dem ehemaligen Nachwuchsteamchef Andreas Heraf einen neuen Assistenten, für das Mittelfeld zwei, die letzte Saison in der Bundesliga waren: Stefan Nutz bei Altach, Ruben Aquah bei Hartberg. Die Hoffnung auf Tore nahm Ried mit dem in der Austria-Akademie ausgebildeten Valentin Grubeck dem  Lokalrivalen Oberösterreich Juniors weg. Für Lustenau beginnt´s Freitag mit dem Vorarlberg-Derby beim Aufsteiger FC Dornbirn.

Auch Austria Klagenfurt entschied  im Mai den letzten Aufstiegskampf für Wattens. Mit einem Unentschieden in Ried.  Die Neuauflage des Duells gibt´s zum Start am Freitag. Die Kärntner hegen leise Hoffnungen, vielleicht der Hecht im Karpfenteich zu sein, die zwei Großen ärgern zu können. Aber sei verloren mit dem deutschen Tormann Michael Zetterer und  Benedikt Pichler an Austria ihre besten Spieler, müssen dazu im Herbst die Heimspiele am Trainingsplatz des Klagenfurter Stadions bestreiten, wo Zusatztribünen aufgestellt wurden. Erstaunlich, dass die Liga dazu grünes Licht gab. Am Hauptspielfeld werden Bäume aufgestellt. Das verkauft die Stadt als sensationelles Kulturprojekt, hinter dem auch ein Medienzar steht. Die Bäume im Stadion sind für Ligavorstand Christian Ebenbauer die beste Antwort auf die Frage nach dem Sportland Österreich.

Hoffen darf er auf einen besseren Zuschauerschnitt als vergangene Saison, der unter 1000 lag. Der Grund ist der Grazer Aufsteiger mit Tradition, der GAK. Auf das „Abenteuer“ Profibetrieb ließen sich die Grazer aber nicht ein. Aber es gibt ein Novum in der Geschichte der Grazer Fußballs: Die Erzrivalen Sturm und GAK bestreiten ihre Heimspiele im gleichen Stadion.

Foto: © SK Rapid Wien Media .

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