Fußball

1:3 als Quittung für schlechtes Zweikampfverhalten

Erste Niederlage für Österreichs U 21 im zweiten Spiel der  Qualifikation für die EM-Endrunde 2023. Nur fünf Minuten lang hielt die 1:0-Führung gegen Norwegen auf Kunstrasen in Drammen. Am Ende hieß es 1:3 (1:1) und herrschte Gesprächsbedarf. Wer Teamchef Werner Gregoritsch kennt, weiß, dass er nicht zur Tagesordnung übergehen wird. Denn so darf man ein Spiel als eigentlich bessere Mannschaft nicht verlieren. Bei allem Pech mit je zwei Lattenschüssen von Romano Schmid und Vesel Demaku vor der Pause und einem Stangenschuss von Schmid in der Aktion vor dem dritten norwegischen Treffer. Norwegen hatte nicht mehr viel als drei Torschüssen und kam zu drei Treffern, ohne dass man Österreichs Tormann Niklas Hedl einen Vorwurf machen kann. Aber wie speziell das 1:2 und 1:3 zu Stande kamen, das darf nicht passieren. Das grenzte an Fahrlässigkeit.

Denn so darf man nicht in Zweikämpfe gehen. Der Vorwurf geht einerseits an Debütant David Affengruber. Auch wenn es erst seine erste Aktion nach der Einwechslung für Düsseldorf-Legionär Christoph Klarer war, so darf einen Gegner nicht am Strafraum zur Mitte ziehen und dann auch noch schießen lassen. Pech, dass Noah Holm dann den Ball perfekt traf, der unhaltbar unter die Latte traf. Vorwürfe muss sich auch der Kapitän gefallen lassen. So nachlässig darf Flavius Daniliuc (Bild oben) an der Outlinie nicht in einen Zweikampf gehen. Aus einem norwegischen Ballgewinn entstand die Aktion zum 3:1 nach 84 Minuten, in der  Emanuel Aiwu den Strafraum Norwegens Stürmer Jorgen Larsen nicht verteidigen konnte. Daniliuc machte auch bei Norwegens Ausgleich keine gute Figur, weil er seine Position im Abwehrzentrum verließ.

Daher hielt die Führung durch Junior Adamu, der nach einem hohen Ball von Leo Greiml sehr gut seinen Körper einsetzte, nicht lange. Adamu setzte vor der Pause ebenso wie Schmid und Patrick Wimmer einige Akzente, hätte fast noch ein Tor erzielt, das eine norwegische Rettungsaktion auf der Linie verhinderte. In der ersten Hälfte hatte man nie den Eindruck, dass Österreich verlieren könnte. Im Endeffekt war es ein bisschen ein Selbstfaller durch schlechtes Zweikampfverhalten. Was auch noch besser werden müsste, ist das Positionsspiel von Linksverteidiger Jonas Auer. Neo-Rapidler Thierno Ballo kam nach einer Stunde statt Alexander Prass, fiel mit seiner Schnelligkeit auf, war an gefährlichen Aktionen beteiligt, die aber nicht gut zu Ende gespielt wurden.

Finnland übernahm mit einem 3:0 in Estland Platz eins in der Österreich-Gruppe, trifft Dienstag auf Kroatien. Österreich spielt in Ried gegen Aserbaidschan, kann und muss sich nach dem Rückschlag rehabilitieren. Gregoritsch machte seinen Verlierern fußballerisch und punkto Spielanlage keine Vorwürfe: „Aber punkto Zweikampfverhalten und Einsatzbereitschaft fehlten entscheidende Prozentpunkte. Wir dürfen uns nicht von unserem Weg abbringen lassen!“

Foto: ÖFB.

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