Fußball

1:3 trotz Didi-Feeling: Kühbauers erste Aufstellung war schon ein Signal:

Zur Pause , als es noch 1:1 stand, sprach Rapids Präsident Michael Krammer, beeindruckt von der Kulisse im Ibrox-Park mit 48.500 Fans der Glasgow Rangers und 1500 von Rapid, im Puls 4-Interview vom „Didi-Feeling“, das  er schon  bemerkte, weil Rapid bis dahin gut dagegen hielt. Am Ende stand aber Rapid beim Trainereinstand von Didi Kühbauer mit leeren Händen da. Bis zur 84. Minute 1:1, dann aber 1:3. Im Kampf um den Aufstieg passierte aber nicht viel. Denn zwischen Spartak Moskau und Villarreal gab es ein dramatisches 3:3. Die Spanier führten 1:0 und 2:1, glichen aber erst in der 96. Minute durch ihren Star, Arsenal-Heimkehrer Santiago Cazorla, der einen Elfer verwandelte, zum 3:3 aus.

Kühbauer stand am Ende mit leeren Händen da, aber seine erste Aufstellung bedeutete schon ein Signal. Nicht drei Innenverteidiger, keine Fünferabwehr wie mit St. Pölten in der Erfolgsserie. Aber er ließ Christoph Knasmüllner und  Deni Alar auf der Bank. Mit Knasmüllner jenen Mann, dessen Toren es Rapid zu verdanken hat, die Qualifikation zur Euorpa League überstanden zu haben. Aber damit zeigte Kühbauer: Er will Spieler mit Leidenschaft und Siegeswillen sehen. Das Fußball arbeiten zählt bei ihm mehr als gelegentlich mit Genieblitzen zu glänzen, aber auch oft abzutauchen. Daher brachte er lieber Veton Berisha und den serbischen Stürmer Andrija Pavlovic. Mit dem dezenten Hinweis, viel zu arbeiten, ständig unterwegs zu sein. Alar kam in der zweiten Hälfte für Andrij Ivan, Knasmüllner blieb draußen. Obwohl Kühbauer Berisha austauschte. Da brachte er lieber Offensivverteidiger Boli Bolingboli erstmals nach seiner Verletzungspause. Ein Comeback gab´s schon in der ersten Hälfte im Abwehrzentrum von Christopher Dibon, der nach einer Hüftverletzung die gesamte letzte Saison pausieren hatte müssen, als Mateo Barac nach einer haben Stunde wegen eines Cuts über dem linken Auge ausscheide musste, das mit acht Stichen genäht werde musste.

Rapid gelang knapp vor der Pause die glückliche Führung durch Berisha. Glücklich deshalb, weil der Assist von Ivan aus Abseitsposition kam. Aber es gelang nicht, den Vorsprung bis zum Pausenpfiff zu halten. Als Berisha Offensivverteidiger James Tavernier aus den Augen verlor, legte der Rangers-Kapitän dem Kolumbianer Alfredo Morelos den Ausgleich auf: „Hätte nicht passieren sollen, dadurch hat sich das Blatt gewendet“, glaubte Kühbauer. Denn in der zweiten Hälfte hörte Rapid auf, Fußball zu spielen, wie Kapitän Stefan Schwab eingestand, konnte  das Tempo der Rangers nicht mehr mitgehen: „Unsere Zweikampfpräsenz war nicht mehr so gut wie in der ersten Hälfte. Wenn du unter Druck kommst, für keine Entlastung sorgen kannst, dann passieren eben Fehler, die nicht vorkommen sollten“, analysierte Kühbauer den Rückfall. Nach einem unnötigen Ballverlust von Dejan Ljubicic konnte Mario Sonnleitner Morelos nur durch ein Foul im Strafraum stoppen. Den Elfer nützte Tavernier zum 2:1, Morelos gelang in der Nachspielzeit nach einem Patzer von Marvin Potzmann das 3:1. Da Lob von Rangers-Trainer Steven Gerrard relativierte Kühbauer: „Wenn man gewinnt, dann sagt man leicht solche Dinge.“

Ein österreichischer Trainer gewann aber doch am Donnerstag Abend: Adi Hütter feierte mit Eintracht Frankfurt vor ausverkauftem Haus den zweiten Sieg. Nach dem 2:1 in Marseille sogar 4:1 (2:1) gegen Lazio Rom, das 47.000 Zuschauer euphorisch feierten. Wobei es ein Wiedersehen mit einem ehemaligen Schützling aus Salzburger Zeiten gab: Valon Berisha ersetzte nach 64 Minuten Millionenstar Sergej Milinkovic-Savic mit dessen Vater Hütter in den Neunzigerjahren in Graz beim GAK gespielt hatte. Auch zwei Ex-Austrianer feierten den zweiten Sieg: Aleksandar Dragovic mit Leverkusen nach dem 3:2 in Bulgarien gegen Rasgrad jetzt daheim 4:2 gegen Sturm Graz-Bezwinger AEK Larnaca. In beiden Partien spielte Dragovic durch. Emir Dilaver gewann mit Kroatiens Meister Dinamo Zagreb in Brüssel gegen Anderlecht 2:0. Beachtlich.

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