Fußball

319 Minuten ohne Tor bedeuten Wolfsbergs Abschied

Auf den Ausgleich von Michael Liendl am 3. Oktober zum 1:1 gegen AS Roma folgte kein Wolfsberger Tor mehr in der Europa League. 0:1 und 0:3 gegen Basaksehir Istanbul, Donnerstag  0:1 (0:0) gegen Deutschlands Tabellenführer Mönchengladbach. Das bedeutet  319 Minuten ohne Torerfolg und damit den Abschied. Was mit dem sensationellen 4:0 in Mönchengladbach überragend begonnen hatte, als Liendl groß aufgespielt hatte (Bild oben), endete zweieinhalb Monaten später mit langen Gesichtern. Wolfsberg beendete die Gruppe als Schlusslicht. Kein Wunder, wenn man von den drei Heimspielen kein einziges gewinnen konnte. Aber in Graz hatten die Kärntner auch keinen wirklichen Heimvorteil. Von den 12.000 Zuschauern kamen Donnerstag fast die Hälfte aus Mönchengladbach.

Dabei ließen die Kärntner Außenseiter den deutschen Favorit anfangs ähnlich schlecht aussehen  wie im Borussia.Park. Interimstrainer Mo Sahli trieb die Mannschaft aus der Coaching Zone immer wieder nach vorne, ermunterte sie zum Pressing. Romano Schmid spiele  so auffällig, als wollte er sich seinem „Besitzer“ Werder Bremen für eine Chance in der Bundesliga empfehlen. Nur fehlte zum Unterscheid vom Paukenschlag im Borussia-Park die Effizienz. Es gab einige Chancen zum Führungstor. Die klarste vergab nach einer halben Stunde Salzburg-Leihgabe Anderson Niangbo nach Vorarbeit von Schmid. Da konnte Gladbachs Aushilfs-Innenverteidiger Tobias Strobl knapp vor der Linie retten. Die Mannschaft von Marco Rose nützte hingegen ihre erste Chance zu goldenen Tor: Nach einer Stunde traf aus einem perfekten Konter Kapitän Lars Stindl nah Assist des  scwhedischen Verteidigers Oscar Wendt.  Danach beherrschte Gladbach das Spiel, hätte im Finish auch höher gewinnen können.

Wie auch beim Grazer 0:3 gegen Basaksehir spielte der Referee eine für Wolfsberg unglückliche Rolle, War es damals der Schweizer Sandro Schärer mit falschen Entscheidungen zum Nachteil der Kärntner beim Stand von 0:0, so übersah gegen Gladbach der holländische Schiedsrichter mit türkischem Namen, Serdar Gözubüyuk, kurz nach der Pause ein klares Elfmeterfoul von Strobl an Schmid. Der Führungstreffer für Wolfsberg hätte ein zweites Wunder einleiten können. So musste am Ende Sahli seinem Freund aus gemeinsamen Zeiten im Salzburg-Nachwuchs, Marco Rose gratulieren, konnte Österreichs Teamverteidiger Stefan Lainer, der weniger auffällig agierte als gewohnt,  jubeln. Er war nach Stindls Tor der erste Gratulant beim Kapitän.

„Eine bittere Niederlage nach dieser Leistung. Auch wenn wir verloren, verdient die Mannschaft ein Kompliment“, bilanzierte Sahli. Sieger Rose sprach von einem zähen Spiel, machte den Wolfsberger Verlierern ein Kompliment: „Sie sind unheimlich schwer zu bespielen.“  Roma schaffte in Istanbul mit dem 3:0 gegen Basaksehir den Aufstieg, Gladbach reicht im letzten Match gegen die Türken im Borussia Park ein Punkt.

Foto: Borussia Mönchengladbach.

Meist gelesen

Nach oben