Fußball

72 Stunden nach Jubel in Stockholm hofft Laimer auf Bundesliga-Premiere

Dienstagabend jubelte Konrad Laimer in der Kabine von Österreichs Team nach dem 3:1 gegen Schweden in der ersten Reihe. 72 Stunden später wartet auf den Salzburger das tägliche Brot. Allerdings ein besonders: Das Spitzenduell der deutschen Bundesliga mit Bayern München in der ausverkauften Allianz Arena gegen Bayer Leverkusen. Ein Schlager mit besonderen Vorzeichen. Das letzte Aufeinandertreffen verlor Bayern in Leverkusen 1:2, fünf Tage später wurde Trainer Julian Nagelsmann entlassen. In München gewann allerdings Bayern letzte Saison 4:0. Dabei saß zum letzten Mal der Schweizer Gerard Seoane auf Leverkusens Bank. Jetzt hat er bei Borussia Mönchengladbach das Sagen.

Was passiert diesmal? Für Laimer könnte der Kampf um Platz eins eine „Wende“ bringen: Es schaut danach aus, als würde er erstmals in der Bundesliga zu den ersten elf von Bayern gehören. Entweder im zentralen Mittelfeld, falls Joshua Kimmich wie Dienstag bei Deutschlands Sieg gegen Frankreich wegen muskulärer Probleme ausfällt oder als rechter Verteidiger. Denn zuletzt sammelte Laimer  beim 2:1 in Mönchengladbach Pluspunkte auf dieser Position, als er zur zweiten Hälfte den Marokkaner Noussair Mazraoui ablöste, deutlich besser war. Also spricht nichts gegen Laimers Bundesliga-Premiere beim Abonnementmeister.

Leverkusen wirkte bisher titelreif. Das hat auch mit der Person des Trainers zu tun, der ein ehemaliger Bayern-Star ist: Als der frühere spanische Weltklasse-Spieler Xabi Alonso vor elf Monaten kam, lag Leverkusen auf Rang 17, am Ende brachte Rang sechs die Europa League-Qualifikation. Er hat einen Vertrag bis 2026, gilt aber bei Real Madrid als möglicher Nachfolger für Carlo Ancelotti, der nächste Saison brasilianischer Teamchef wird und bei Bayern als heißer Kandidat, falls Thomas Tuchel die Erwartungen nicht erfüllt.  Leverkusen holte im Sommer mit dem Schweizer Teamkapitän Granit Xhaka von Arsenal, Kreativspieler Jonas Hofmann von Mönchengladbach und Stürmer Victor Boniface von Union St. Gilloise, dem belgischen Europa League-Gegner des LASK, die richtigen Verstärkungen, die zusammen 41 Millionen Euro kosteten. Es gibt viele, die behaupten, dass der 22 jährige Nigerianer Boniface in der Relation zum Alter und zur Transfersumme von 16 Millionen die bessere Entscheidung war als Bayerns 100 Millionen-Investition in den 30 jährigen Harry Kane. Boniface, ein typischer Mittelstürmer, der immer Tore schießen will, einen Schuss wie ein Pferd hat, auch durch eine goldgefärbten Locken auffällt, erzielte bisher vier Treffer, leistete zwei Assists. Die Bilanz von Kane: Drei Tore und ein Assist.

Für Christoph Baumgartner gilt ähnliches wie für Laimer: Er wird, wenn es sein Oberschenkel zulässt, Samstag im Heimspiel von RB Leipzig gegen Augsburg erstmals zur Startelf von Marco Rose gehören. Der Spanier Dani Olmo fällt wochenlang aus, die Alternative heißt Baumgartner. Länger verzichten muss Leipzig auch auf Kapitän und Abwehrchef Willi Orban, der sich bei Ungarns Team am Knie verletzte. Samstagnachmittag gibt es auch das Duell von österreichischen Schweden-Bezwingern: Philipp Lienhart und Michael Gregoritsch mit Freiburg gegen Marcel Sabitzer mit Borussia Dortmund. Beim Vizemeister gibt es nach zwei Unentscheiden in drei Runden mehr Druck als bei Österreichs Team vor dem 3:1 in Schweden. Einige sprechen bereits vom Pulverfass Dortmund.

Foto: Instagram.

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