Fußball

80 Millionen bei Margreitters Aufstieg

Ein Österreicher auf dem besten Wege, sich in die Rekordlisten des deutschen Fußballs einzutragen. Am 23. Mai könnte es für den 29jährigen Vorarlberger Georg Margreitter so weit sein: Wenn der Aufstieg des 1.FC Nürnberg in die Bundesliga feststeht. Denn acht Aufstieg in die höchste Spielklasse hat noch kein Verein geschafft. Die Marschroute stimmt: Vor zwei Runden übernahm der „Club“ erstmals seit August die Tabellenführung, marschiert nach elf Spiele ohne Niederlage Richtung Aufstieg. Für die letzten zehn Runden schon je acht Punkte Vorsprung auf die Plätze drei (Holstein Kiel) und vier (MSV Duisburg).wird das Max Morlock-Stadion bis unter das Dach mit 50.000 Zuschauern voll sein: Das Frankenderby gegen den Nachbarn GreutherFürth, die Mannschaft von Ex-Admira-Trainer Damir Buric und des Kärntner Innenverteidigers Lukas Gugganig,kommt. Fürth ist Drittletzter, Nürnberg daher klarer Favorit.

Margreitters Auslandskarriere begann nach Stationen bei Wr.Neustadt, LASK und der Austria 2012: In Englands zweiter Liga, der Championship, bei Wolverhampton in Birmingham. Von dort verliehen an Dänemarks Meister FC Kopenhagen, dann wieder zurück auf die Insel zu Wolverhampton und Chesterfield. Seit 2015 verstärkt er Nürnbergs Defensive, 2016 scheiterte er am Aufstieg in die Bundesliga noch gemeinsam mit Guido Burgstaller in der Relegation an Eintracht Frankfurt. Zwei Jahre später schaut es nach direktem Aufstieg aus, auch dank des umsichtigen Abwehrchefs Margreitter. Der auch als Seelentröster beim zweiten Vorarlberger in Nürnberg gefragt ist: Lukas Jäger schafft beim 48jährigen Trainer Michael Köllner selten den Sprung in den Kader, bestritt noch kein Meisterschaftsspiel. Margreitter kommt auch damit zurecht, wenn Köllner in einer Hälfte drei Systeme spielen lässt: Von 3-5-2 auf 4-3-3 und  4-1-4-1. Flexibel muss man sein.

„Wir stehen zurecht da oben“, versichert Margreitter. Das Erfolgsrezept sieht er aus einer Mischung von Optimismus, Gier und Selbstvertrauen: „Derzeit ist es schwer, gegen uns ein Tor zu machen.“ Er sieht seine Aufgabe auch darin, jüngeren Mitspielern zu verklickern, was sie in Nürnberg vorfinden. Einen Verein, mit einer der besten Infrastrukturen im ganzen Weltmeisterland, die alle Voraussetzungen bietet, um gut zu spielen: „Das sucht seinesgleichen. Langfristig ist mit dem Nachwuchsleistungszentrum eine gute Entwicklung sicher gestellt.“ Darum hat er bereits vorzeitig den Vertrag bis 2021 verlängert. Nicht dazu überreden konnte er im Winter Stürmer Cedric Teuchert, der wie im Winter wie in den Jahren zuvor Alessandro Schöpf und Burgstaller  von Nürnberg nach Schalke wechselte. Auch die Stützen Kevin Möhwald und Tim Leibold stehen auf den Zetteln einiger Bundesligisten. Leibold traf sich bereits mit Schalkes Trainer Domenico Tedesco.

Nürnbergs Planungen laufen hinter den Kulissen längst für die erste Liga, die laut Margreitter ein sportlicher und wirtschaftlicher Segen wäre. Das Budget könnte verdoppelt werden, von 40 auf 80 Millionen Euro. 30 werden für die Mannschaft locker gemacht. So viel würde Nürnberg an TV-Geldern erhalten. Nur zum Vergleich: In Österreich musste „Sky“ für alle Rechte an der neuen Zwölferliga 35 Millionen auf den Tisch legen. Nur so viel zu den Relationen der Nachbarn. Auf den Aufstieg via Relegation dürfen derzeit noch sechs andere Österreicher hoffen: Winterkauf Christian Gartner beim MSV Duisburg, wo der Burgenländer allerdings noch nicht zum Stamm gehört. Der wieder fitte Ex-Rapidler Stefan Kulovits als Sandhausen-Kapitän. Derzeit Sechster mit zwei Punkten Rückstand als Sechster auf den Dritten Holstein Kiel.  Je drei Punkte zuruck liegen Christopher Trimmel und Philipp Hosiner mit Union Berlin sowie Konstantin Kerschbaumer und Manuel Prietl mit Arminia Bielefeld. Es gibt auch rotweiß-rote Legionäre, die Abstiegsängste haben müssen: Allen voran Philipp Mwene und Stipe Vucur beim Letzten Kaiserslautern, Gugganig in Fürth, Kevin Stöger und Lukas Hinterseer bei Bochum, Ex-Rapidler Dominik Wydra bei Erzgebirge Aue, Augsburg-Leihgabe Georg Teigl bei Eintracht Brauschweig. Auch Sascha Horvath und Patrick Möschl bei Dynamo Dresden und Nikola Dovedan bei Heidenheim sind nicht aller Sorgen ledig.

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