Fußball

89 Minuten mit zehn Mann: Erste Niederlage läßt Rapid noch Chancen

Erste Niederlage dieser Saison für Rapid im neunten Pflichtspiel. Die Basis wurde für das 1:2 (1:1) im Hinspiel des Europa League-Playoffs bei Sporting Braga schon in den ersten vier Minuten gelegt. Vor allem durch Dion Beljo. Nach einem verunglückten Rückpass von Verteidiger Victor Gomez war der kroatische Stürmer an Tormann Matheus Malgalhaes vorbei, legte sich den Ball aber nochmals vor statt ihn ins leere Tor zu schießen. Die „Vorlage“ missglückte, der Ball rollte neben dem Tor über Linie. Den Vorwurf, in dieser Situation ein Chancentod gewesen zu sein, muss sich Beljo gefallen lassen. Hätte er getroffen, Rapid in Führung gebracht, wäre es auch zur nächsten Situation gar nicht gekommen. Als Lukas Grgic mit offener Sohle den Knöchel von Rodrigo Zalazar traf. Der ukrainische Referee Mykola Balakin zeigte ihm zunächst die gelbe Karte, wurde jedoch vom holländischen VAR Dennis Higler zum On Field Review gebeten. Griff danach zur roten Karte, was vertretbar war. Statt 1:0 und elf gegen elf stand es weiter 0:0, war in Unterzahl nur Schadensbegrenzung angesagt.

Wahnsinn, wie es weiterging. Für Beljo war nach acht Minuten das Match beendet, Mittelfeldspieler Moritz Oswald ersetzte ihn, Rapid verteidigte im 4-4-1. Mit zehn Mann gelang sogar, mit dem ersten Rapid-Europacuotor in Portugal die Führung. Nach eienr Superaktion, die bei Nenad Cvetkovic begann, über Bendeguz Bolla weiterging, in der Kapitän Matthias Seidl einen Weltklassepass mit links auf Guido Burgstaller (Bild) spielte, den er mit links direkt übernahm und verwertete. Besser geht´s nicht. Aber leider hielt die Führung durch den historischen Treffer nur acht Minuten. Ärgerlich, dass der Ausgleich nach einem Eckball von Zalazar fiel. Den der 1,97 Meter große Raux-Yao nicht erreichte, bei dem der 19 Zentimeter kleiner Mamadou Sangare das Luftduell gegen Vitor Carvalho verlor. Da kann man besser verteidigen. Der Kopfball des Brasilianers passte perfekt.

Genauso ärgerlich das Tor, das zur Niederlage führte. Weil Rapid sich in Unterzahl auskontern ließ. Der ansonst starke Sangare verlor den Ball an Kapitän Ricardo Horta,  der ihn zu Zalazar brachte. der noch Linksverteidiger Jonas Auer, der bei Rapids Ballbesitz zu weit vorne postiert war, ausspielte und ins lange Eck traf. Ein Foul an Zalazar brachte Rapid in Unterzahl, der entschied dann auch das Spiel. Umarmte nach dem Schlusspfiff Rapids Torschützen. Denn er und Burgstaller kennen sich aus gemeinsamen St. Pauli-Zeiten. Burgstaller hätte acht Minuten vor dem Zalazar-Treffer nach einem Seidl-Freistoss, den er volley übernahm, eigentlich Rapid nochmals in Führung gebracht. Doch da stand er mit der linken Fußspitze im Abseits.

Ab der 83. Minute spielt Rapid mit einem dritten Innenverteidiger (Max Hofmann) und Fünferabwehr.  Es gab nur drei Minuten Nachspielzeit, so schaffte Rapid das Ergebnis über die Distanz zu retten. Das 1:2 lässt noch alle Chancen, nächsten Donnerstag vor höchstwahrscheinlich ausverkauftem Haus alles umzudrehen. Das strich auch Trainer Robert Klauß als positiven Aspekt heraus: „In Unterzahl haben wir viel investiert und es gut gemacht!“

Auch Ex-Rapidler haben Aufstiegschancen: Kevin Wimmer winkt mit dem Slovan Pressburg nach dem 1:1 in Herning beim dänischen Meister Midtylland die Champions League, Stefan Schwab und Thomas Murg sind mit Paok Saloniki nach dem 4:0-Heimsieg gegen die Shamrock Rovers aus Irland so gut wie in der Europa League.

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