Mittwoch war für Kanadas und Österreichs Eishockeyteam Reisetag von Stockholm ins 1000 Kilometer entfernte dänische Herning. Dort trifft Österreich Donnerstagnachmittag im Viertelfinale auf die Schweiz (live in ORF 1), die in der Jyske Bank Boxen zum Auftakt gegen Tschechien nach Verlängerung verlor, danach sechs Siege gegen die USA, Dänemark, Deutschland, Norwegen, Ungarn und Kasachstan feierte, die Gruppe gewann. Kanada trifft am Abend auf Dänemark, die Viertelfinalpartien in Stockholm sind USA gegen Finnland und Schweden gegen Tschechien. Die Schweiz steht zum achten Male hintereinander im Viertelfinale, Österreich zum ersten Mal seit 31 Jahren. Das sagt alles über die Ausgangsposition, die aber speziell die Schweiz-Legionäre gar nicht stört. Bernhard Baumgartner, der beim SC Bern mit Thierry Bader, dem Sohn von Österreichs Teamchef zusammengespielt hatte, sprach von einem coolen Derby. Dominic Zwerger (Bild) von einem Traumduell, das unbedingt wollte. Die Schweizer betrachten Österreich als den schwächsten möglichen Viertelfinalgegner, sind aber gewarnt. Durch das 6:5 bei der WM letztes Jahr in Prag. Österreich führte 3:1, das Schweizer Siegestor fiel in der letzten Runde durch Nico Hischier. Es war sein dritter Treffer gegen Österreichs Goalie David Kickert. Donnerstag fehlt Hischier.
Der Schweizer „Blick“ wollte von der Trainerlegende Arno del Curto, der in den letzten vier Jahren bei der WM seinem Freund Roger Bader bei Österreichs Team assistierte, aber heuer nach der Hüftoperation im Jänner absagte, einen Tipp entlocken. Vergeblich. Da er nicht nur mit Bader, sondern auch mit dem Schweizer Teamchef Patrik Fischer befreundet ist, sagte er nichts. Eine für Donnerstag geplante Golfpartie stornierte del Curto, er will das Spiel daheim vor dem TV-Schirm genießen. Den österreichischen Spielern und Bader gratulierte er via Whatsapp. Mit ihm freute er sich besonders: „Weil er jetzt meinen Schatten los ist!“ Dass del Curto nächstes Jahr bei der WM in seiner Heimat Schweiz wieder Bader hilft, schloss er aus: „Ich bin ein alter Mann!“
Sollte Österreich die Sensation gelingen, wäre es der größte WM-Sieg, der größte WM-Erfolg aller Zeiten. Da Österreich im Ranking des Viertelfinales Achter ist, würde Rot-Weiß-Rot im Semifinale auf das stärkste verbleibende Team treffen. Das wäre normalerweise Kanada. Darum kämpfen Österreichs Spieler mit personifizierten Eisschuhen, die sie als einziges Team bei dieser WM haben. Das machte Zwerger möglich. Ein Freund von ihm gründete das Unternehmen SkatesLab, das sich auf persönliche Schuh-Deigns spezialisiert. Vertreter der Firma waren während der letzten Woche der WM-Vorbereitung in Wien, arbeiteten rund um die Uhr, um die Wünsche der Spieler zu erfüllen. Auf der einen Seit der Schuhe ist das Adler-Wappen, ober der Ferse stehen spezielle Daten der Spieler. Bei Zwerger sind es beispielsweise die Namen seiner Kinder.
Foto: IIHF/Andre Riguette.
