Gleich im ersten Gruppenspiel bei er Klub-WM gegen den ältesten Klub Mexikos, den CF Pachuca, hat der FC Salzburg Mittwoch ab Mitternacht im 26.000 Zuschauer fassenden TQL-Stadium von Cincinatti, in dem Sonntag Bayern München den 10:0-Sieg gegen Auckland feierte, die größte Siegeschance. Al Hilal aus Saudiarabien und Real Madrid haben den weit höheren Marktwert als Österreichs Vizemeister, der wiederum gegenüber Pachuca, dem Dreifach-Gewinner des Concacaf-Champions-Cup. einen Vorsprung von nicht weniger als 146 Millionen Euro aufweist. Salzburgs Kader besitzt einen Marktwert von 202 Millionen, Pachuca nur einen von 56. Es gilt zwar der Satz, dass Geld nicht spielt, aber das sagt schon etwa über die Qualität der Spieler. Der bekannteste von Pachuca ist bereits 35 Jahre alt: Salomon Rondon, der Torjäger aus Venezuela, hat eine bewegte Vergangenheit, spielte auch schon bei River Plate in Argentinien, in England bei Everton, Westbromwich und Newcastle, in Spanien bei Malaga und Las Palmas, in Russland bei ZSKA Moskau, Zenit St. Petersburg und Rubin Kazan, in China bei Dalian. Der marokkanische Stürmer Quarisma Idrissi war 2022/23 noch bei Feyenoord Rotterdam Mitspieler von Gernot Trauner.
In der mxikanischen Primera Division qualifizierte sich Pachuca letzte Saison als 16. unter 18 Klubs nicht für die Play-ofsf um den Titel, belegte in der „Clausura“, der Relegationsrunde, Rang acht. Kurz vor der Klub-WM gab es einen Trainerwechsel. Mit dem ehemaligen mexikanischen Teamspieler Jaime Lozano soll der Weg aus dem Tief gefunden werden. Trotzdem: Die Siegesprämie von rund 1,7 Millionen Euro sollte für Salzburg zu schaffen sein, wenn die Mannschaft funktioniert. Der dänische Mittelfeldmotor Maurits Kjaergaard steht zwar nach seiner langwierigen Sprunggelenksverletzung wieder voll im Training, ist aber noch kein Thema für die Startelf von Thomas Letsch. In der mit Heimkehrer Stefan Lainer und dem Deutschen Frans Kraetzig zwei neue Außenverteidiger stehen werden, mit dem Dänen Jacob Rasmussen wahrscheinlich ein neuer Innenverteidiger. Bei Kraetzig wird sich erstmals zeigen, ob er ein gleichwertiger Nachfolger für den serbischen Teamverteidiger Aleksa Terzic sein kann, falls der Salzburg wirklich verlässt. Was für Heidenheim reichte, muss für Salzburg nicht gut genug sein.
Das große Fragezeichen ist aber, wie Salzburg den Ausfall von Alexander Schlager wegstecken kann. Der Stammkeeper ist zwar mit in den USA, aber wegen seines lädierten Handgelenks frühestens im Viertelfinale einsatzfähig. Ob Salzburg mit dem 18 jährigen Tiroler Christian Zawieschitzky (Bild) so weit kommen kann? Er gilt als ganz großes Talent, stand zuletzt in Österreichs U 21-Teamkader, spielte in der Youth League, bei Liefering in der zweiten Liga, aber noch nie in der Bundesliga. Reicht das für die Klub-WM?
Foto: FC Salzburg.