Fußball

Acht starke Minuten machten die Austria zum Sieger der Runde

Beim direkten Duell der ersten Zwei der Bundesliga gab es Samstag keinen Sieger, 24 Stunden spätergewann aber der Dritte. Womit die Wiener Austria zum Sieger der Runde avancierte: Nach dem 2:1 (0:1) gegen Blau Weiß Linz vor 14 600 Zuschauern nur noch zwei Punkte hinter dem Zweiten, dem Erzrivalen Rapid. Was aber vielleicht noch wichtiger ist: Sechs Punkte vor dem Siebenten Austria Klagenfurt, allerdings mit einem Spiel mehr.  Zur Pause sah es fast eher nach dem Ende der violetten Herrlichkeit aus, aber dann drehten acht starke Minute mit zwei Toren von 0:1 auf 2:1 das Spiel. „Wir haben schon mehrere Male einen Rückstand aufgeholt. Wir haben eine Mannschaft, die extrem zusammenhält“, freute sich Trainer Stephan Helm.

Zur Pause musste er nach der schwachen ersten Hälfte, in der wenig gelang, Simon Seidl, der Bruder des Rapid-Kapitäns, Blau Weiß mit seinem zweiten Tor gegen die Austria in Führung brachte, reagieren. Für Linksverteidiger Hakim Guenouche und Youngster Philipp Maybach, der keinen guten Tag hatte, kamen die Bayern-Leihgabe Matteo Perez-Vinlöf und Abukar Barry. Der Legionär aus Gambia war dann an beiden Austria-Toren beteiligt: Beim Ausgleich wurde sein mißglückter Schussversuch zur idealen Vorlage für Maurice Malone, der genau ins lange Eck traf.  Vor dem zweiten eroberte Barry den Ball in der eigenen Hälfte. Daraus entstand der Konter, bei dem Dominik Fitz nach 15 Fehlpasses bis zur Pause Malone perfekt einsetzte. Dadurch entstand die Situation zwei gegen eins, Malone sah den mitlaufenden Nik Prelec, der auch noch Tormann Radek Vitek aussteigen ließ. Tor und Assist – damit war Malone „man of the match“. Weitere Austria-Tore verhinderte Vitek, Blau Weiß hatte in der zweiten Hälfte keine Torchance mehr. Daher sprach auch Blau Weiß-Trainer Gerald Scheiblehner von einem verdienten Sieg der Austria. Ein Teil der Fantribüne, den man nicht ernst nehmen darf, weiß nach wie vor nichts Besseres, als den Rückzug von Sportvorstand Jürgen Werner zu fordern. Diesmal bereits nach wenigen Minuten, als es 0:0  stand.

Auf drei Unentschieden am Samstag folgten Sonntag drei Heimsiege. Für WSG Tirol war das 1:0 (1:0) gegen Altach durch ein Tor des Amerikaners Quincy Butler der erste dieser Saison. Bitter für Altachs Sportchef aus Tirol, Roland Kirchler. Von Trainereffekt ist zumindest resultatmäßig noch nichts zu merken: Kein Sieg in drei Partien unter Fabio Ingolitsch. Elf Minuten waren entscheidend, dass Austria Klagenfurt erstmals seit dem Aufstieg im Wörthersee-Stadion ein Kärntner Derby gegen Wolfsberg gewinnen, Peter Pacult im neunten Anlauf erstmals das Trainerduell gegen Didi Kühbauer mit 2:1 (2:0) für sich entscheiden konnte. Zwischen der 12. und 23. Minute verhängte Referee Arnes Talic zwei Elfmeter gegen Wolfsberg. Den ersten nach einem Hands von Chibuike Nwaiwu und Eingreifen von VAR Harald Lechner kann man als umstritten bezeichnen, den zweite nach einem Foul von Simon Piesinger an Ex-Rapider Nicolas Binder nicht mehr. Beide verwandelte der Deutsche Ben Bobzien. Wolfsbergs Treffer nach der Pause durch den Georgier Sandro Altunashvili war spektakulär, aber zu wenig. Kühbauer bezeichnete Wolfsbergs Leistung vor der Pause als inferior. Auf der Tribüne freuten sich Größen der Klagenfurter Austria aus den Achtzigerjahren wie Kassim Ramadhani, Ivica Senzen, Franz Oberacher, „Gogo“ Golautschnig, Kurt Widmannm, Dago Koch, die Hrstic-Brüder und Helmut König. Es gab Grund für lange Feiern.

 

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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