Es war ein großer Samstag für Leopold Querfeld. Sein Startelfdebüt in der Bundesliga bei Union Berlin. Und das ausgerechnet beim Tabellenführer Bayern München mit Torjäger Harry Kane. Trainer Bo Svensson bot den 20 jährigen Ex-Rapidler auf der linken Position im Abwehrzentrum auf, als einen der drei Innenverteidiger. Es gab nichts zu holen,Bayern gewann papierformgemäß 3:0 (2:0), Kane verwandelte einen Elfmeter zum 1:0, gab den Assist zum 2:0 von Kingsley Coman, erzielt das 3:0 wieder selbst. Querfeld musste sich nachher keine Vorwürfe machen: „Es war ein Match, wie man es in München erwarten kann, auch wenn es mein erstes war“, sagte Querfeld nachher, „wir versuchten, an unsere Grenzen gehen, aber am Ende steht als Ergebnis ein 0:3. Wir können nur mit dem Einsatz zufrieden sein, nicht mit dem Ergebnis!“ Ähnlich sah es der zweite Ex-Rapidler bei Union, Kapitän Christopher Trimmel. Er kannte bereits das Gefühl, bei Bayern zu verlieren. Mit einer Ausnahme.
Ein österreichischer Sieger am Samstag war Marcel Sabitzer. Ihm gelang mit Borussia Dortmund vier Tage vor dem Champions League-Heimspiel gegen Sturm Graz nach dem Scheitern im Pokal am Mittwoch und zuvor drei Niederlagen in acht Runden der Befreiungsschlag. Das verdiente 2:1 (1:1) gegen RB Leipzig half auch dem unter Druck stehenden Trainer Nuri Sahin. Leipzig führte mit dem ersten Torschuss durch den Ex-Salzburger Benjamin Sesko, drei Minuten später glich der deutsche Teamstürmer Max Beier aus, den Siegestreffer erzielte Torjäger Serhou Guirassy nach 65 Minuten. Zwei Minuten später ließ sich Sabitzer austauschen, der Muskel machte zu. Weil es zehn Ausfälle, darunter den Ex-Salzburger Karim Adeyemi gab, spielte er trotz Rückenbeschwerden. „Die Jungs haben alles richtig gemacht!“, jubelte Sahin. Bei den Verlierern wurde Christoph Baumgartner eine Minute vor Dortmunds Siegestor ausgetauscht: „Wir waren nicht bei 100 Prozent“, gestand er. Ohne den starken Reaktionen von Tormann Peter Gulacsi wäre Leipzigs erste Bundesliga-Niederlage nach saisonübergreifend 19 Spielen noch höher ausgefallen. Jetzt hat Leipzig drei Punkte weniger als Bayern, bei denen Konrad Laimer beim 3:0 nicht zum Einsatz kam.
Der zweite österreichische Gewinner spielte nur acht Minuten: Benedikt Pichler beim 1:0 von Holstein Kiel gegen Heidenheim mit Paul Wanner, erstmals dri Punkte für den Aufsteiger. Der andere, St. Pauli, sorgte mit einem 2:0 (1:0)-Auswärtssieg über Hoffenheim für einen gebrauchten Samstag bei Alexander Prass, Florian Grillitsch und Ex-Sturm-Sportvorstand Andreas Schicker. Hoffenheim fiel auf den Relegationsplatz zurück. Auch Wolfsburg-Trainer Ralph Hasenhüttl hätte sich vier Tage nach dem Pokalsieg über Dortmund mehr erwartet als daheim gegen Augsburg im Finish ein 1:1 zu retten. In der zweiten Liga gewann Ex-Salzburg-Trainer Gerhard Struber mit dem 1. FC Kökn bei Hertha BSC Berlin 1:0 (1:0), der vierte Sieg in elf Runden rettete vorerst seinen Job. Dejan Ljubicic spielte bis zur 73. Minute, Florian Kainz ab der 79.
Ähnlich ging es auch Oliver Glasner in England nach dem 2:2 (00) mit Crystal Palace beim Letzten Wolverhampton. Crystal Palace führte 1:0, lag 1:2 zurück, ein Tor von Innenverteidiger Max Guehi brachte einen Punkt. Die Bilanz nach zehn Runden: Ein Sieg, vier Unentschieden, fünf Niederlagen, Rang 17. Meister Manchester City bezog die erste Niederlage, verlor in Bournemouth 1:2. Daher übernahm Liverpool (2:1 gegen Brighton) die Tabellenführung.
Foto: Union Berlin.