Mit den Abgängen von Manfred Ritzmaier zu Barnsley und Anderson Niangbo via Red Bull Salzburg zu Gent zählt Wolfsberg zu den Verlierern der Winter-Transferzeit, was dem neuen Trainer Ferdinand Feldhofer den Einstieg schwer macht. Jetzt ist auch noch Alarm um Shon Weissman ausgebrochen: Es zeichnet sich ab, dass Israels Teamstürmer, mit 17 Toren die Nummer eins in der Schützenliste der Bundesliga, plant, Wolfsberg zu verlassen. Alle Indizien sprechen dafür. Die Kärntner, bei denen der 23 jährige bis Juni 2021 unter Vertrag steht, begannen bereits mit der Suche nach einem neuen Stürmer.
Weissman wechselte noch im alten Jahr den Berate, „übersiedelte“ von Österreich nach England. In Österreicher vertraute er Lino Heiduck und dessen Connexion-Agentur, der in Abstimmung mit dem israelischen Anwalt Shahar Greenberg alles abklärte. Greenberg sass auch mit am Tisch, als Weissman vor sieben Monaten den Vertrag bei Wolfsbergs Vizepräsident Christian Puff unterschrieb (Bild oben). Wahrscheinlich steckt er dahinter, dass Weissman nunmehr der einzige Klient von Stellar Football in Österreichs Bundesliga ist. Stellar gilt als eine der führenden englischen Agenturen,1994 gegründet von Jonathan Barnett. Sein Sohn Joshua führt aktuell gemeinsam mit David Lockwood die Geschäfte. Gemessen an den Marktwerten der Spieler ist Atletico Madrids Mittelfeldspieler Saul Niguez mit 100 Millionen Euro die Nummer eins der Stellar-Klienten. Gefolgt von Englands Teamverteidiger Ben Chilwell von Leicester. (50), Ex aequo mit 40 Millionen auf Platz drei: Stars von Real Madrid (Gareth Bale) und Chelsea (Mason Mount) sowie Wojciech Szczesny, Polens Teamtorhüter in Diensten von Italiens Meister Juventus. Und diese Agentur, zu deren Klienten auch Manchester Uniteds walisiche Hoffnung Daniel James, FC Liverpools Adam Lallana und James Ward Prowse, eine der Stützen von Ralph Hasenhüttls FC Souhampton zählen, kümmert sich um einen Wolfsberg-Stürmer. Fast nicht zu glauben. Weissman kommt mit drei Millionen in der Marktwert-Rangliste von Stellar auf Platz 61.
Stellar vertritt auch drei israelische Teamspieler, die auf der Insel engagiert sind: Nir Bitton von Schottlands Meister Celtic Glasgow sowie Tomer Hemed und Biram Kayal von Englands Zweitligist Charlton. Bei denen wird sich Weissman sicher über seine neuen Berater erkundigt haben. Die Vermutung, dass Weissman in Englands Premier League untergebracht werden soll, liegt auf der Hand. Für einen Spitzenklub wird es nicht reichen, aber es gibt noch einige, die auf Stürmersuche sind. Wie etwa Brighton. Die Salzburgs Südkoreaner Hee Chan Hwang auf der Liste hatten, aber am Nein von Salzburgs Sportchef Christoph Freund scheiterten. Daher wird Stellar Weissman mit dem Argument anbieten, dass der in Österreichs Liga elf Tore mehr als Hee Chan Hwang erzielte, zwar nicht wie der Südkoreaner in der Champions League gegen den FC Liverpool an de Anfield Road traf, aber immerhin in der Europa League bei Mönchengladbach, dem Zweiten in der deutsche Bundesliga.
Da bleibt Wolfsberg praktisch nur die Zuschauerrolle. Präsident Dietmar Riegler erklärte im Dezember, als die ersten England-Gerüchte um Weissman aufkamen, das können für ihn erst ein Thema werden, wenn ein Interessent fünf Millionen Euro für Weissman bieten sollte. Diese Summe bedeutet für jeden Premier League-Klub nur einen Klacks. Mit Weissman,, der ablösefrei von Maccabi Haifa kam, winkt Wolfsberg der Rekordverkauf der Klubgeschichte. Der sogar fast ein Jahresbudget der Kärntner (8,3 Millionen) sichern könnte!