Fußball

Tabellenführer! Auch aus der „neuen“ Unter 21 kann etwas werden

Auf das 3:1 in Andorra folgte ein klares 4:0 (2:0) gegen Albanien auf sehr holprigem Terrain in Durres. Österreichs neue U21, der Jahrgang 1998, feierte zum Start in die Qualifikation für die EM 2021 die geforderten Pflichtsiege. Die durch Englands 2:0 gegen den Kosovo, bei dem das zweite Tor durch Manchester City-Jungstar Phil Fodden fiel, sogar die Tabellenführung brachten. Die auch Hoffnung machten, dass sie ähnliche Erfolge wie ihre Vorgänger feiern könnte. Obwohl es für schlüssige Vergleiche viel zu früh ist, weil die Nachfolger von Xaver Schlager, Konrad Laimer, Hannes Wolf, Philipp Lienhart & Co erst zweimal zusammenspielten. Und das ohne richtige Vorbereitung. Aber es gibt im Jahrgang 1998 doch einige, die schon aufzeigten oder Ansätze zeigten, dass sie das in Zukunft tun werden-

Für Teamchef Werner Gregoritsch gehörte der Sieg zum persönlichen „Erholungsprogramm“: Denn die strapaziösen Reisen von Wien nach Andorra und von Andorra nach Albanien hinterließen Spuren in Form einer schweren Verkühlung. So agierte er in Durres nicht so laut und temperamentvoll wie gewohnt. Mit dem von Admira an Horn verliehenen Rechtsverteidiger Lukas Malicsek, dem Austrianer Vesel Demaku und Rapids Kelvin Arase brachte er gegenüber Donnerstag drei Neue in der Startelf. Schon nach neun Minuten konnte sich Gregoritsch beruhigt zurücklehnen. Weil Österreich bereits 2:0 führte. Durch das erste Tor von Marko Raguz in der U 21 nach perfekter Vorarbeit von Christoph Baumgartner, durch das erste Tor von Lugano-Legionär Sandi Lovric ins einem 14. Match in der U21. Ohne Verletzung wäre er im Juni bei der Europameisterschaft wahrscheinlich dabei gewesen. Er traf nach einem Stangenschuss  von Arase, der einen Pass von Baumgartner mit links direkt übernahm.

Überhaupt Baumgartner (Bild oben). Der 20jährige Niederösterreicher, der zu Hoffenheims großen Hoffnungen zählt, kann zur Zentralfigur im Mittelfeld dieser Mannschaft wachsen. Dazu bringt er das Potenzial mit. Ist stark am Ball, sieht den besser postierten Mitspieler, sucht den Abschluss. Wie sein Kracher zum 3:0 nach 72 Minuten bewies. Albaniens Tormann kam nicht einmal zum Reagieren, so scharf war der Schuss beim ersten Treffer Baumgartners in der U 21. Eine Minute später sorgte Lovric nach Assist von Joker Romano Schmid für den Endstand. Vielleicht spielte sich Baumgartner in Durres den Frust über seine vergebenen Elfmeter in Andorra und bei der Europameisterschaft in Italien gegen Dänemark, der sehr weh getan hatte, von der Seele.  Da kündigt sich ein Teamspieler von morgen an. Vielleicht auch in Raguz als „Knipser“, als einer, der weiß, wo das Tor steht. Auch wenn er sonst nicht so auffällt.

Kevin Danso und Max Wöber spielten bereits in der Nationalmannschaft. Nur eine Frage der Zeit, bis das wieder passieren wird. Und wenn das während der U21-Qualifikation der Fall sein wird, könnte das die entscheidende Schwächung in der Defensive sein, die etwas kostet. Aber daran dachte Gregoritsch nach dem sieben Auswärtsspiel hintereinander ohne Niederlage, dem sechsten Sieg in dieser Serie, gar nicht: „Ich bin sehr stolz, wie wir aufgetreten sind. Da könnte wieder eine starke Truppe zusammenwachsen. Es macht große Freude, wie die Mannschaft auftritt, ohne vormals zusammengespielt zu haben.“ Mehr über ihre wahre Stärke wird man am 11.Oktober nach dem Match gegen die Türkei mit Ex-Rapidler Mert Müldür in Ritzing wissen.

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