Werner Gregoritsch geht es bei Österreichs Unter 21-Team nicht viel anders als Ralf Rangnick bei der Nationalmannschaft vor dem Start in die Nations Lague : Es gibt einen „Notstand“ an Innenverteidigern, DieU 21 ist Freitag bei ihrem sechsten Spiel in der Qualifikation für die Europameisterschaft 2025 gegen Bosnien in Sarajevo zum Siegen verurteilt. Sonst gibt es wegen der vier liegen gelassenen Punkte in den zwei Partien gegen Schlusslicht Zypern keine Chance mehr, erstmals seit 2019 wieder bei der Endrunde dabei zu sein. Vor einem Jahr gekag in Ried ein 2:0 gegen die Bosnier, die Torschützen Leo Querfeld und Niah Buschof sind diesmal aber nicht dabei. Die drei Punkte müssen mit einer neuen Besetzung im Abwehrzentrum her. Denn Querfeld und Samson Baidoo sind beim Nationalteam, Paul Koller von Altach ist Freitag gesperrt, David Riegler mit einem Kreuzbandriss außer Gefecht. Er verhinderte im März mit einem Tor in der 99. Minute eine peinliche Heimniederlage gegen Zypern. Die aktuellen personellen Möglichkeiten bestehen aus Pascal Estrada von Altach sowie zwei Spielern aus der zweien Liga: David Heindl von Kapfenberg und Neuling Aristot Tabwe Kasengele von Rapids zweiter Mannschaft.
Eine Möglichkeit wäre eventuell Neo-Legionär Nikolas Sattlberger statt im zentralen Mittelfeld als Innenverteidiger einzusetzen, was letzte Saison bei Rapid einige Male passiert war. Sattlberger hatte Freitag bei seinem neuen belgischen Klub Genk seinen bisher besten Tag: Im Heimspiel gegen Westerlo wurde der 20 jährige nach 80 Minuten von Ex-Austria-Trainer Thorsten Fink eingewechselt, eine Minute später erziele er das goldene Tor zum 1:0. Sattlberger ist einer von vier Legionären im Kader, die anderen sind Kapitän Matthias Brauneder, der vor seinem 23. Einsatz in der U 21 steht, letzten Sonntag beim 0:1 von Italiens Aufsteiger Como bei Udinese nur Ersatz war, Nikolas Veratschnig von Mainz sowie mit Stürmer Neuling Olakwaseun Adewumi, einer von vier Neulingen. Er wechselte vergangene Woche aus der zweiten Liga Österreichs in die von England, in die Championship, zu Burnley, dem Absteiger aus der Premier League, der ihn nach Schottland an Dundee verlieh. Ein Neuling sorgte letzten Samstag für Schlagzeilen: Leon Grgic mit einem Doppelpack als Joker von Mester Sturm Graz von 1:2 auf 3:2 beim 4:2 gegen WSG Tirol. Der vierte Neuling kommt aus der zweiten Mannschaft von Hoffenheim: Mittelfeldspieler Florian Micheler.
Kein Thema mehr ist Yusuf Demir, den Gregeritsch bisher immer forcierte, egal ob er bei seinem Klub spielte oder nicht. Jetzt steht er nicht einmal auf der Abrufliste. Derzeit ist Demir bei Türkeis Meister Galatasaray Istanbul, der Dienstag von Napoli den nigerianischen Torjäger Victor Osimhen holte. In der Türkei läuft die Transferzeit bis 13, September. Könnte sein, dass Demir bis dahin wieder verliehen wird.
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